Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

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Das Fazit, …

zu dem wir gelangen, lautet, dass es in Ordnung ist, gesättigte Fettsäuren und cholesterinreiche Nahrungsmittel zu konsumieren. Dadurch erhöhen Sie nicht das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, sondern Sie reduzieren es und helfen außerdem, unerwünschtes Körperfett abzubauen und Ihre Gesundheit insgesamt zu verbessern.

KAPITEL 5
Gute Kohlenhydrate – schlechte Kohlenhydrate

Wenn Sie einen Hamburger anschauen, was sehen Sie da? Was macht einen Hamburger zu einem Hamburger? Die meisten von Ihnen werden einen dünnen Fleischbratling vor sich sehen, der zusammen mit einem Klecks Soße (nach Geheimrezept) und, wenn wir Glück haben, mit etwas Gewürzgurke, gewürfelten Zwiebeln und einer Scheibe Tomate in einem Brötchen steckt. Wenn Sie Ernährungsberater wären, würden Sie dieses „Gericht“ mit anderen Augen sehen. Sie würden es im Sinne seines Nährstoffgehaltes beschreiben: wie viel Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate es enthält. Der Fleischbratling würde dann den größten Teil an Eiweiß und Fett enthalten. Fett wäre wahrscheinlich auch in der Soße enthalten, da es sich dabei meist um eine mit Eiern hergestellte Mayonnaise handelt. Die Kohlenhydrate wären im Brötchen und den Gemüseteilen zu finden.

Fett und Eiweiß in unserer Nahrung stammen hauptsächlich aus tierischen Quellen. Kohlenhydrate kommen demgegenüber von Pflanzen. Die einzige nennenswerte tierische Quelle für Kohlenhydrate ist die Laktose in der Milch. Gleich nach Wasser sind Kohlenhydrate die am üppigsten vorkommende Substanz in Pflanzen. Die Wand, die jede Pflanzenzelle umgibt und der Pflanze Struktur und Festigkeit gibt, besteht aus Kohlenhydraten. Pflanzen speichern Kohlenhydrate auch als Energiequelle, vor allem in Form von Stärke; sie nutzen Kohlenhydrate als Energie beim Keimen. Pflanzen enthalten zwar auch etwas Eiweiß, Fett und andere Substanzen, aber Kohlenhydrate sind in dieser oder jener Form am reichlichsten darin vorhanden. Karotten bestehen hauptsächlich aus Kohlenhydraten, ebenso wie Zwiebeln, Kartoffeln oder Gurken, außerdem Fingerhirse, Eichen und Petunien.

Die Pflanzen mit dem höchsten Gehalt an Kohlenhydraten sind Körner, Hülsenfrüchte und Knollengewächse (Wurzelgemüse wie Kartoffeln). Diese Nahrungsmittel enthalten einen hohen prozentualen Anteil an Stärke. Körner sind besonders interessant, weil sie in dieser oder jener Form den überwiegenden Teil unserer Nahrung darstellen. Die am häufigsten konsumierten Körner sind überdies auch raffiniert, das heißt, bei ihnen ist der größte Teil ihres Gehaltes an Ballaststoffen, Fett, Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen entfernt worden, sodass fast nur noch reine Stärke übrig geblieben ist. Sie werden als raffinierte Kohlenhydrate bezeichnet.

Einfache und komplexe Kohlenhydrate

Wenn Sie ein pflanzliches Produkt essen, essen Sie in Wirklichkeit Zucker. Warum? Weil Kohlenhydrate kaum mehr als Zucker sind. Alle Kohlenhydrate, egal, ob sie von einem Weizenkorn, einer Artischocke oder einer Wassermelone kommen, bestehen aus einfachen Zuckern.

Der Fachbegriff für Zucker ist „Saccharide“. Die Saccharide bilden die Bausteine für alle Kohlenhydrate. Die Kohlenhydrate kommen in unterschiedlichen Größen vor; jene, die aus einem Zuckermolekül bestehen, werden als Monosaccharide (Einfachzucker) bezeichnet; diejenigen, die aus zwei Zuckermolekülen bestehen, werden als Disaccharide (Zweifachzucker) bezeichnet; und jene, die lange Ketten von Zuckermolekülen bilden, werden als Polysaccharide (Vielfachzucker) bezeichnet.

Monosaccharide (Einfachzucker) und Disaccharide (Zweifachzucker) werden als Zucker oder als einfache Kohlenhydrate bezeichnet. Beim Verzehr erzeugen sie einen süßen Geschmack. Beispiele sind Glukose, Fruktose (oder Fructose, Fruchtzucker), Saccharose (auch Sukrose, Sucrose) und Laktose. Wenn Sie Obst essen, kommt der süße Geschmack von einfachen Kohlenhydraten. Polysaccharide (Vielfachzucker) werden als komplexe Kohlenhydrate bezeichnet, weil sie Hunderte oder gar Tausende von Zuckermolekülen enthalten, die miteinander verbunden sind. Stärken bestehen zum Beispiel aus langen Ketten von Glukosemolekülen. Kürbis und Bohnen schmecken nicht süß, da der Großteil des darin enthaltenen Zuckers aus komplexen Kohlenhydraten besteht. Bei der Verdauung werden komplexe Kohlenhydrate in einfachen Zucker aufgespalten.

Ballaststoffe (Fasern) sind ebenso komplexe Kohlenhydrate, die auch aus Zucker bestehen. Die Ballaststoffe werden jedoch nicht in einzelne Zucker aufgespalten und liefern wenig oder keine Energie oder Kalorien. Ihre Zuckermoleküle sind so angeordnet, dass sie sehr eng miteinander verbunden sind. Der menschliche Körper verfügt nicht über die Enzyme, die notwendig wären, um diese Verbindungen aufzuspalten. Folglich sind Ballaststoffe im Wesentlich kalorienfrei und haben keine der schädlichen Wirkungen, die mit Zucker assoziiert werden.

Ballaststoffe bleiben, wenn sie den Verdauungstrakt vom Magen bis zum Dünndarm passieren, intakt. Wenn sie schließlich den Dickdarm erreichen, werden sie dort zum Teil von den Bakterien verdaut, die sie für ihre eigene Nahrung nutzen. Bei diesem Prozess produzieren die Bakterien einige Vitamine und andere Nährstoffe, die von uns aufgenommen und genutzt werden. Auf diese Weise gehen wir eine symbiotische Beziehung mit den Bakterien ein, bei der wir wechselseitig voneinander profitieren. Wir liefern den Bakterien eine Bleibe und Nahrung und sie produzieren Vitamine für unseren Gebrauch.

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel – wozu das meiste frische Gemüse gehört – können auch nutzbringend für die Gewichtsreduktion sein. Sie liefern Masse, um den Magen zu füllen und den Hunger zu stillen, aber keine Kalorien. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel sind im Allgemeinen auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen wichtigen Nährstoffen, die eine gute Gesundheit unterstützen.

Wie ein Auto mithilfe von Benzin fährt, so „fährt“ unser Körper normalerweise mithilfe von Zucker. Zucker ist der Hauptbrennstoff für unsere Zellen. Bevor Sie jetzt allzu begeistert sind und auf die Idee kommen, die ideale Ernährung seien stark zuckerhaltige Produkte wie Eiscreme und Kuchen, lassen Sie es mich erklären:

Kohlenhydrate als solche sind nicht das Problem; wir beziehen sehr viele gute Nährstoffe aus Gemüse, Nüssen und anderen kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln. Es ist der übermäßige Verzehr von Kohlenhydraten, insbesondere von einfachen und raffinierten Kohlenhydraten, der ein Problem darstellt. Nahrungsmittel, die reich an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten sind, werden als „gute Kohlenhydrate“ angesehen. Produkte, die reich an Zucker und raffinierten Kohlenhydraten sind, richten jedoch potenziell Schaden an und werden bei übermäßigem Verzehr zu „schlechten Kohlenhydraten“.

Essen Sie mehr Gemüse!

Zucker und raffinierte Kohlenhydrate sind die Hauptübeltäter, die Gewichtszunahme und Fettleibigkeit fördern. Im Gegensatz dazu sind frisches Gemüse und Obst die „guten Kohlenhydrate“. Eine Studie nach der anderen zeigt, dass eine Ernährung, die reich an Gemüse und Obst ist, Krankheiten abwehrt und die Gesundheit fördert. Gemüse wird hier bewusst vor dem Obst genannt, weil Gemüse für Ihre Gesundheit weitaus wichtiger ist. Reichlich Gemüse zu essen kann Ihnen bei Ihrem Bemühen um Gewichtsreduktion helfen und vor Diabetes, Herzkrankheiten und Schlaganfällen schützen, den Blutdruck unter Kontrolle halten, manche Arten von Krebs verhindern, schmerzhafte Verdauungsbeschwerden vermeiden, Sie vor grauem Star und Makuladegeneration bewahren und das Gehirn vor Neurodegeneration schützen.

Gemüse und Obst bestehen hauptsächlich aus Wasser und sind im Allgemeinen gute Quellen für Ballaststoffe – beides kann den Magen füllen und den Hunger stillen, ohne dass unerwünschte Kalorien anfallen. Frisches Gemüse und Obst ist auch eine reichhaltige Quelle von Vitaminen und Mineralstoffen, die eine gute Gesundheit fördern.

Studien haben übereinstimmend gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an Gemüse und anderen Vollwertprodukten ist (Obst, Vollkorngetreide, Nüsse, Samen), vor degenerativen Krankheiten schützt. Den Verzehr von Kohlenhydraten zu reduzieren und diese durch Gemüse sowie durch Fett und Eiweiß zu ersetzen, verbessert die Gesundheit und schützt vor Krankheiten.1

Warum sind Gemüse und andere Vollwertprodukte so gut für uns? Weil sie essenzielle Vitamine und Mineralstoffe enthalten sowie unzählige Phytonährstoffe, die unseren Körper ernähren, uns vor Krankheiten schützen und dafür sorgen, dass wir gesund bleiben. Phytonährstoffe sind Substanzen, die in Pflanzen produziert werden und vitaminähnliche Eigenschaften haben. Eine davon ist Beta-Carotin. Es fungiert als Antioxidans und hilft, uns vor Krebs und Herzkrankheiten zu schützen. Es kann auch in Vitamin A umgewandelt werden, wenn der Körper es braucht. Beta-Carotin gibt Karotten, Kürbis und anderem Gemüse seine charakteristische Farbe. Lycopin ist ein weiterer Phytonährstoff, der zuletzt Aufmerksamkeit erregte durch seine Fähigkeit, das Risiko für Prostatakrebs zu senken. Er erzeugt das rote Pigment in Tomaten, Wassermelonen und pinkfarbenen Grapefruits. Mehr als 20 000 Phytonährstoffe sind inzwischen in pflanzlichen Nahrungsmitteln identifiziert worden.

In der Vergangenheit war man der Meinung, einzelne Vitamine und Mineralstoffe seien ausreichend, um Gesundheitsprobleme zu beheben. Inzwischen wissen wir, dass einzelne Nährstoffe zwar hilfreich sein können, dass eine Vielzahl von Nährstoffen, die zusammenwirken, jedoch den größten nutzbringenden Effekt hat. Nährstoffe arbeiten konzertiert zusammen, genau wie die verschiedenen Instrumente in einem Sinfonieorchester zusammenwirken. Alle Instrumente sind erforderlich, um den besten Klang herzubringen. Ebenso wird eine Vielzahl von Nährstoffen benötigt (im richtigen Verhältnis, wie es in Vollwertprodukten zu finden ist), um die gesundheitlich nutzbringende Wirkung zu erzielen, die Wissenschaftler in entsprechenden Ernährungsstudien beobachten.

 

Deshalb ist es besser, ein Produkt zu essen, das Hunderte Phytonährstoffe enthält, als eine Vitamintablette einzunehmen, die nur etwa ein Dutzend enthält. Und deshalb ist es auch besser, Brot zu essen, das aus Vollkornmehl statt aus Weißmehl hergestellt ist, bei dem etwa 20 Nährstoffe im Raffinierungsprozess entfernt worden sind. Und deshalb sind frisches Gemüse und Obst besser als verarbeitete Nahrungsmittel und Fertigprodukte, die raffinierte Kohlenhydrate enthalten.

Die meisten Menschen werden einräumen, dass sie eigentlich mehr Gemüse in ihren Speisplan aufnehmen müssten. Andere kümmern sich einfach nicht um Gemüse. Sie sind mit Weißbrot und Pasta und anderem Junkfood groß geworden und haben nie einen Geschmack für Gemüse entwickelt. Gemüse wird leider zu oft einfach so serviert – vielleicht noch mit etwas Zitrone und einer Prise Salz, aber ohne Butter oder irgendeine Soße (um zusätzliches Fett zu vermeiden). Durch die Zugabe von Fett (wie Butter, Käse, Sahne, Nüsse, Samen, Bratenfett, Speckwürfel, Schinkenstreifen oder reichhaltige Sahnesoßen) werden jedoch sowohl der Nährwert des Gemüses als auch sein Geschmack stark verbessert. Wenn es so serviert wird, dann wird auch der größte „Gemüsemuffel“ sein Gemüse gerne essen. Wenn Sie in dieser Weise anfangen, Ihren Speiseplan mit mehr Gemüse anzureichern, werden Sie eine größere Vorliebe für Gemüse entwickeln.

Zucker – heutzutage allgegenwärtig

Während des größten Teils der Geschichte ist Zucker ein unwesentlicher Bestandteil der menschlichen Ernährung gewesen. Vor 200 Jahren beispielsweise aßen die Menschen im Durchschnitt nur etwa 14 Pfund Zucker pro Jahr. In der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm der Zuckerkonsum dann mit der verbesserten Technik der Zuckerraffinierung dramatisch zu. Im Jahr 1900 war der Zuckerkonsum in den Vereinigten Staaten bereits auf 76 Pfund im Jahr angestiegen. Heute konsumieren wir im Durchschnitt etwa 144 Pfund Zucker pro Jahr.

Das derzeit empfohlene Limit pro Tag für zusätzlichen Zucker sind 8 Teelöffel Zucker. „Zusätzlicher“ Zucker bedeutet: Haushalts- oder Kristallzucker, Maissirup, Honig und Ähnliches. Nicht darin enthalten ist der Zucker, der ganz natürlich in Milch, Obst und Gemüse zu finden ist. Eine Dose von 0,3 Liter normaler Limonade enthält fast 10 Teelöffel zusätzlichen Zucker. Das heißt, dass Sie damit Ihr Tageslimit bereits überschritten haben, noch bevor Sie einen einzigen Keks oder Becher Fruchtjoghurt oder gar eine industriell hergestellte Tomatensuppe oder ein Salatdressing gegessen haben …

Im Durchschnitt konsumieren wir jeden Tag etwa 50 Teelöffel (200 Gramm) Zucker! Das ist weit mehr als das empfohlene Limit von 8 Teelöffeln. Der Gesamtkonsum an Kohlenhydraten aus allen Nahrungsmitteln (Obst, Gemüse, Körner, Getränke …) bei einem durchschnittlich großen Erwachsenen, der 2 400 Kalorien pro Tag zu sich nimmt, beläuft sich auf etwa 350 Gramm. Wenn wir 200 Gramm davon in der Form von Zucker zu uns nehmen, dann kommen fast zwei Drittel unserer täglichen Aufnahme an Kohlenhydraten insgesamt aus leeren Kalorien, die keinen wie auch immer gearteten Nährwert haben – Kalorien, die unserem Körper Nährstoffe entziehen, ohne sie zu ersetzen; Kalorien, die den Körper in einen Stoffwechselschock versetzen, der zu Insulinresistenz und Gewichtszunahme führt.

Auch wenn Sie Ihrem Essen keinen zusätzlichen Zucker hinzufügen und keine Süßigkeiten essen, bedeutet dies nicht, dass Sie nicht Unmengen von dem süßen Gift konsumieren würden. Zucker ist als Zutat in Tausenden „nicht süßer“ Produkte zu finden. Sie finden ihn in verarbeitetem Fleisch, in Backwaren, Frühstücksflocken, Ketchup und Barbecue-Soßen, in Erdnussbutter, Spaghettisoßen, Konservenprodukten und Tiefkühlprodukten; er wird sogar bei Obst in Konserven und bei Tiefkühlobst hinzugefügt. Es ist schwierig, ein Fertigprodukt zu finden, das keinen Zucker (oder keinen anderen Süßstoff) enthält. Selbst Non-Food-Artikel wie Zahnpasta, Mundwasser, Kaugummi und Vitamine enthalten Süßstoffe.

Zucker gibt es heutzutage in einer Vielzahl von Formen. Auf den Etiketten mit der Angabe der Inhaltsstoffe wird aufgeführt, welche darin enthalten sind, beginnend mit denen, die dem Gewicht nach dominieren. Zucker wird oft mehrfach genannt – in der einen oder anderen Form. Auch wenn Zucker vielleicht nicht als Erstes aufgeführt ist – würde man die verschiedenen Formen von Zucker offen unter der Bezeichnung „Zucker“ zusammenfassen, dann stünde er bei vielen verarbeiteten und verpackten Produkten an erster Stelle der Inhaltsstoffe!

Darüber hinaus bekommen wir zusätzlichen Zucker durch die Nahrungsmittel, in denen er natürlich vorkommt. Obst und insbesondere Fruchtsäfte sind sehr zuckerhaltig. Wenn Sie diese versteckten Quellen mit berücksichtigen, kann Ihre tägliche Zuckeraufnahme insgesamt sogar noch über den 200 Gramm liegen, die unseren Nahrungsmitteln hinzugefügt werden.

In dem Zuge wie sich der Zuckeranteil in der Nahrung im Laufe der Jahre erhöhte, sind andere Nahrungsmittel mit einem höheren Nährwert verdrängt worden; dadurch wurde für einen Mangel an Nährstoffen die Bühne bereitet.

Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit

Studien zeigen, dass der übermäßige Verzehr süßer Nahrungsmittel, insbesondere zuckergesüßter Getränke, eine wichtige Rolle bei der Epidemie von Fettleibigkeit und Diabetes spielt.2 Diabetes wird stark mit einem erhöhten Risiko für die Alzheimerkrankheit in Verbindung gebracht und Belege weisen darauf hin, dass Diabetes auch ein Faktor sein kann, der zur Parkinsonkrankheit und anderen neurodegenerativen Krankheiten beiträgt. Inzwischen mehren sich die Belege, die einen Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und geistiger Beeinträchtigung, Lernschwierigkeiten und Gedächtnisverlust aufzeigen.3

Forscher der University of Alabama in Birmingham (USA) haben gezeigt, dass Mäuse, die mit stark zuckerhaltigem Futter ernährt wurden, die gleichen Amyloid-Ablagerungen in ihrem Gehirn und Gedächtnisstörungen entwickelten, die typisch für die Alzheimerkrankheit sind. Über einen Zeitraum von 25 Wochen wurde eine Gruppe von Mäusen mit normalem Mäusefutter und normalem Wasser ernährt. Die andere Gruppe erhielt das gleiche Mäusefutter, statt normalem Wasser jedoch eine Zuckerwasserlösung. Die mit Zucker gefütterten Mäuse nahmen im Laufe der Studie um etwa 17 Prozent zu. Bei ihnen war es auch wahrscheinlicher, dass sie eine Insulinresistenz entwickelten, die charakteristisch für Diabetes ist. Darüber hinaus schnitten diese Mäuse schlechter ab bei Tests, bei denen ihre Lernfähigkeit und Merkfähigkeit gemessen wurde. In den Gehirnen der mit Zucker gefütterten Mäuse waren auch wesentlich mehr Plaques (Ablagerungen) zu finden – ein Merkmal der Alzheimerkrankheit.4

Die von den Mäusen konsumierte Menge an Zuckerwasser entsprach der Menge, die ein Mensch zu sich nimmt, der fünf 0,3-Liter-Dosen normale Limonade am Tag trinkt. Fünf Dosen Limonade enthalten etwa 210 Gramm Zucker. Auch wenn die meisten nicht fünf Dosen Limonade am Tag trinken, bekommen sie doch Zucker aus anderen Quellen – Fruchtsaft, Süßigkeiten, Donuts, Pfannkuchen, Kaffee, Kuchen, Eiscreme und sogar aus alltäglichen Produkten wie Spaghetti, Ketchup, Barbecue-Soße, Brot und Obst, sodass sie die 210 Gramm leicht übertreffen können. Das ist in etwa die Menge, die im Durchschnitt jeder Mann, jede Frau und jedes Kind jeden Tag konsumiert.

Natürlich wird ein Säugling oder Kind weniger konsumieren und manche Menschen essen fast überhaupt keinen Zucker; das heißt aber, dass die Erwachsenen, die Zucker essen, weit mehr als 210 Gramm täglich konsumieren. Interessant ist, dass bei den mit Zucker gefütterten Mäusen bereits nach 25 Wochen Gedächtnisstörungen und Plaques (Ablagerungen) auftraten. Was aber geschieht in unseren Gehirnen nach jahrelangem Verzehr zuckerreicher Produkte?

Der Konsum von Zucker und Stärke erhöht den Blutzuckerspiegel. Ein hoher Blutzuckerspiegel fördert die Bildung schädlicher Substanzen, der sogenannten Advanced Glucation Endproducts [AGEs – nicht-enzymisch glykierte Endprodukte]. Zucker im Blut hat die Neigung, zu glykieren oder sich an Proteine und Fette fest anzubinden, was zu dauerhaften Schädigungen der Gewebe und zum Entstehen zerstörerischer freier Radikale führt. Die Akkumulation von AGEs im Körper korreliert mit dem Prozess des Alterns. Je mehr AGEs angehäuft werden, desto schneller altern wir. Die Akkumulation von AGEs wird mit chronischen Entzündungen und Insulinresistenz in Verbindung gebracht – beides bezeichnend für Diabetes. AGEs entwickeln sich im Körper, wann immer Zucker oder Stärke konsumiert werden, ungeachtet der Menge. Je mehr Zucker und Stärke konsumiert werden, desto mehr AGEs werden gebildet.

Der übermäßige Konsum von Zucker führt zu chronisch hohem Blutzuckerspiegel und der Entwicklung einer Insulinresistenz. Sie müssen kein Diabetiker sein, um eine Insulinresistenz zu haben. Jeder, der einen Nüchtern-Blutzuckerspiegel von mehr als 90 mg/dl (5,0 mmol/l) hat, der hat eine gewisse Insulinresistenz. Dazu gehören die meisten, die sich der in westlichen Gesellschaften inzwischen typischen Ernährung verschrieben haben, die reich an Zucker und raffinierten Körnern ist.

Manche der geschädigten glykierten Proteine und Fette können ein Leben lang kleben bleiben und zu schlaffer Haut, Katarakten (grauem Star) und verkalkten Blutgefäßen beitragen. Wir sind gegenüber den AGEs jedoch nicht völlig wehrlos; die weißen Blutkörperchen unseres Immunsystems können einen Teil dieser kleinen Übeltäter beseitigen. Sie tun dies, indem sie sie in einem Prozess, den Biologen als Phagozytose bezeichnen, aufnehmen („fressen“). Die AGEs werden von den weißen Blutkörperchen eingeschlossen, aufgespalten oder verdaut und unschädlich gemacht. Der gleiche Prozess findet bei eindringenden Bakterien statt.

Zucker unterdrückt die Fähigkeit der weißen Blutkörperchen, schädliche Substanzen zu phagozytieren. Studien haben gezeigt, dass die Phagozytose nach einer einzigen Dosis Zucker um fast 50 Prozent sinkt und mindestens 5 Stunden lang unterdrückt bleibt.5 Wenn Sie eine zuckerhaltige Mahlzeit zu sich nehmen, wird Ihr Immunsystem in gravierendem Maße unterdrückt und bleibt mindestens bis zu Ihrer nächsten Mahlzeit so. Wenn Sie also morgens Pfannkuchen oder ein zuckerhaltiges Müsli oder Cornflakes zu sich nehmen, eine zuckerhaltige Limonade zum Mittagessen trinken und Ihr Abendessen mit einer Portion Eiscreme beenden, wird Ihr Immunsystem den ganzen Tag über massiv unterdrückt sein. Das heißt, dass Sie weniger in der Lage sind, AGEs zu beseitigen, und anfälliger für Infektionen und Krebs sind. Krebszellen ernähren sich von Zucker. Je mehr Zucker wir ihnen geben, desto besser wachsen sie.6

Studien haben gezeigt, dass übermäßige Zuckeraufnahme mit einem erhöhten Spiegel des C-reaktiven Proteins, einem Indikator für Entzündungen, verbunden ist. Entzündungen sind mit einer Reihe von Krankheiten assoziiert, einschließlich Herzkrankheiten und Diabetes. Die Liste der Probleme, die Zucker verursachen kann, ist buchstäblich endlos. Es ist beobachtet worden, dass Zucker Asthma, psychische Störungen, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen, neurologische Störungen, Herzkrankheiten, Diabetes, Gallensteine, Bluthochdruck, Krebs und Arthritis verschlimmert. Zucker hat extrem schädliche Auswirkungen auf das endokrine System, zu dem die Nebennieren, die Bauchspeicheldrüse und die Leber gehören; das führt zu einer starken Schwankung des Blutzuckerspiegels. Zucker ist die Hauptursache von Karies oder Zahnverfall, Zahnfleischerkrankungen, Zahnverlust und Fettleibigkeit.

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