Blinde Lust | Erotischer Roman

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Из серии: Erotik Romane
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Im Bad rauscht immer noch das Wasser. Da kann ich mich auch nicht verstecken und eine günstige Gelegenheit abwarten, um unbemerkt zu verschwinden. Schnell schlüpfe ich durch die letzte Tür, die mir noch bleibt, und ziehe sie leise hinter mir zu. Gerade rechtzeitig, denn July kommt die Treppe hoch. Gehetzt schaue ich mich um. Auf Jasons Bett liegt frische Kleidung bereit. Er wird sie nach dem Duschen anziehen. Es ist erbärmlich, aber mir bleibt nur eine Wahl. Ich öffne die Türen des Kleiderschranks, schlüpfe hinein, schließe vorsichtig die Türen und versuche meinen erregten Atem zu beruhigen. Er darf mich nicht hören. Es ist jetzt bestimmt schon nach sechs ...

»Da bist du ja, Liebling«, höre ich July von draußen. »Warum tust du mir das an – mir halb nackt gegenüberzutreten?«, fragt sie quengelig.

Gebannt starre ich durch den fliegengitterähnlichen Einsatz der Designerschiebetür. Bitte, lass sie draußen bleiben. Mir wird ganz flau, als mein Blick das Bett streift. Bitte, lass sie keinen Sex haben!

Die Tür geht auf, ich halte den Atem an. Jason betritt das Schlafzimmer. Wassertropfen glitzern noch auf der gebräunten Haut seines nackten Oberkörpers und sein Haar ist von der Feuchtigkeit noch dunkler. Ich muss schlucken. Nur ein knappes Handtuch hat er sich um die Hüften geschlungen. Ganz automatisch rücke ich noch näher an das Gitter heran, um keine Regung seiner sehnigen Muskeln zu verpassen. Fuck, ich wusste, dass der Mann heiß ist. Aber das ...?

»Ich tue dir gar nichts an, July. Schließlich habe ich dich nicht darum gebeten, mir vor der Badezimmertür aufzulauern. Hätte ich es geahnt, dann hätte ich meine Klamotten mit ins Bad genommen und mich gleich angezogen«, antwortet Jason July durch die geöffnete Schlafzimmertür und setzt sich aufs Bett.

»Warum duschst du überhaupt jetzt schon? Für gewöhnlich machst du dir doch extra für mich auch nicht die Mühe ...«, fragt sie bitter. Mein Herzschlag beschleunigt sich. »Oh, ich weiß warum: Du erwartest wieder einmal deine speziellen Gäste, richtig?«

Jason fährt sich mit einem frustrierten Laut durchs Haar. July lässt sich vor ihm auf die Knie sinken. »Wann hörst du endlich auf damit, Liebling? Du weißt, dass ich nicht eifersüchtig werde, wenn du mit anderen Frauen schläfst. Das war schon immer so und daran hat sich nichts geändert.«

Ich reiße die Augen auf und unterdrücke einen überraschten Laut. Jason ist ein Fremdgänger? Oder kann man das gar nicht so nennen, wenn sie davon wusste und es sie nicht störte? Gebannt lege ich die Hände ans Gitter und sehe, wie July die ihren auf Jasons nackte Oberschenkel legt und langsam nach oben schiebt. Mit einem rauen Laut fängt Jason sie ein und hält sie fest. »Du weißt, warum ich das tue, und wenn es dich nicht stört, dann kann ich ja genauso weitermachen. Hör auf, mich unter Druck zu setzen.«

Verzweifelt huscht mein Blick über Jasons angespannte Miene. Womit macht sie ihm Druck? – Sag es!

»Ich setze dich nicht unter Druck, Liebling. Ich tue das alles doch nicht für mich, sondern für dich. Ich will, dass du wieder glücklich bist.« July befreit ihre Hände und lässt sie mit kreisenden Bewegungen weiter nach oben wandern. Ich weiß nicht wieso, aber diesmal lässt Jason sie gewähren. »Wirklich?«, hakt er leise keuchend nach, als ihre Finger unter den Saum des Handtuchs tauchen und sie mit kräftigen Bewegungen ihre Hand nach oben und unten bewegt. Oh mein Gott, sie holt ihm einen runter! Unwillkürlich beginnt es zwischen meinen Beinen zu kribbeln.

»Wirklich«, bekräftigt July beschwörend. Ganz langsam schlägt sie die Enden des Handtuchs auf. Ich keuche leise, als der Stoff von Jasons Erektion gleitet. July hat ihn mit wenigen Berührungen so angetörnt, dass er steil nach oben zeigt. Sofort beginnt sie ihn wieder zu wichsen. Jasons Muskeln spannen sich an, seine Miene verzieht sich gequält.

»Hör auf, diese Frauen zu ficken. Lass mich wieder bei dir einziehen«, schnurrt July und neigt ihren Kopf nach vorn. Ganz automatisch öffne ich die Lippen. July leckt über die Spitze des dicken Schafts in ihren Händen und stülpt ihre Lippen über die pralle Eichel.

»Oh ja«, stöhnt Jason und erzittert. Ich ziehe scharf den Atem ein. Mein Unterkörper glüht verlangend nach seiner Härte. July lässt ihren Kopf schnell vor und zurück gleiten. Bei jeder ihrer Bewegungen taucht sein langer Schwanz tief in ihren Mund und kommt glänzend von ihrem Speichel wieder zum Vorschein. Das ist zu viel! Alles in mir wirbelt durcheinander – Erregung, Abneigung, Scham. Trotzdem kann ich nicht anders, als einfach nur hinzusehen.

Mit einem schmatzenden Geräusch entlässt July Jasons Schwanz aus ihrem Mund, nur um ihn sofort wieder mit der Hand zu umfassen. »Was sagst du dazu? Ich komme nach Hause und dann haben wir noch mehr Zeit, um nach dem richtigen Material zu suchen. Die wollten dich, die haben dir einen Vertrag gegeben. Es muss einfach was da sein, das wir verwenden können.«

Jason wimmert leise, als sie ihr Gesicht zwischen seine leicht geöffneten Beine presst und an seinen Hoden saugt. Auf seiner Miene tobt ein Sturm. Begehren kämpft gegen Abneigung. Genau wie in mir. »Und was, wenn wir einfach damit aufhören und die Verträge Verträge sein lassen? Was, wenn ich einfach nur dich will?«, stöhnt er.

»Das willst du doch gar nicht. Ich weiß, was das Beste für dich ist: alles«, gurrt July, nimmt seinen Schwanz wieder in den Mund und schiebt ihn sich bis zum Anschlag in den Rachen. Stöhnend vergräbt Jason seine Hände in ihrer rot gelockten Mähne. Die Muskeln seiner Arme sind zum Zerreißen gespannt, als er Druck auf ihren Hinterkopf ausübt und sich zu bewegen beginnt. Zuerst langsam, dann immer schneller zucken seine Hüften ihrem saugenden Mund und seinem Höhepunkt entgegen. Immer lauter wird sein lustvolles Stöhnen.

Seine Gier wühlt mich auf. Ich meine, das hier ist etwas völlig anderes als gestern. Er war erregt, ja, aber jetzt hat er seine Lust eindeutig nicht mehr unter Kontrolle. Und er sieht in diesem Zustand so was von heiß aus!

Feuchtigkeit sammelt sich zwischen meinen Schamlippen und sickert in mein Höschen. Ganz ohne mein Zutun pressen sich meine Hände auf den erregt pochenden Punkt zwischen meinen Schenkeln. Fahrig massiere ich darüber hinweg, um zusammen mit Jason zu explodieren. Gleich bin ich so weit, er auch. Seine Stöße werden abgehackter, sein Stöhnen ungezügelter. Mein Mund wird trocken, alles in mir zieht sich um meine klopfende Perle zusammen. Jason fickt noch härter in Julys Mund, immer heftiger massieren meine Finger um meine wunde Klitoris. Mein Atem geht schwer, aber die beiden sind viel zu sehr auf sich konzentriert, um mich zu hören. Gleich ...

Ein noch tieferer Stoß und July gibt einen kehligen Laut von sich. Irgendetwas zwischen einem Stöhnen und einem Würgen.

»Hör auf!« Völlig unvermittelt stößt Jason sie von sich, als habe dieses Geräusch ihn aus dem Rausch gerissen. July erstarrt, ich ebenso. Jasons Brust hebt und senkt sich aufgewühlt. Gebannt starre ich ihn an. Blanke Verwirrung steht auf seinen schönen Zügen. »Du hast keine Ahnung, was ich will, July. Ich weiß es ja selbst nicht mehr!«

Erbost presst July ihre Lippen aufeinander und rappelt sich vom Boden hoch. Dabei wirkt sie längst nicht mehr so elegant wie bisher – vielmehr stinksauer. Sie schüttelt den Kopf und ballt ihre Hände zu Fäusten. Was für Material sie auch immer sucht, welchen vertraglichen Verpflichtungen sie nachkommen will – sie stand kurz davor, Jason davon zu überzeugen, sie ebenfalls erfüllen zu wollen. Dass er jetzt völlig durcheinander vor ihr sitzt, bestürzt sie nicht, sondern lässt sie vor Wut zittern. »Lass uns nach unten gehen und in Ruhe darüber reden, ja? Schmeiß jetzt nicht einfach alles hin – halt durch. Wir haben zu viel Zeit und Energie investiert, um so einfach aufzugeben. Am Ende wird es sich auszahlen, du wirst sehen«, beschwört sie ihn. Ihre Stimme klingt lieblich und steht in krassem Gegensatz zu dem scharfen Ausdruck in ihren Augen. Eindringlich mustert sie ihn und beobachtet seine Reaktion.

»Geh jetzt bitte«, antwortet Jason hohl. July atmet tief durch und kämpft die Wut in ihren Augen nieder. »Na gut. Aber morgen komme ich wieder. Ich werde nicht aufhören, bis ich meinen Fehler wiedergutgemacht habe und wir wieder zusammen sein können.« Mit klappernden Absätzen rauscht sie aus dem Schlafzimmer. Mein Kopf schwirrt von den vielen neuen Fragen, die auf mich einstürmen wollen, doch der Nebel des kaum versickerten Begehrens macht meine Gedanken träge. Jasons nackter Anblick hält mich in diesem Rausch.

Der Streit hat seiner Erregung nichts anhaben können. Immer noch zeigt sein Schwanz steil nach oben. Ich könnte einfach nach draußen gehen, mich auf ihn setzen und ihn wie in meinem Traum zum Orgasmus reiten. Das wäre es. Meine Vagina krampft sich verlangend zusammen.

»Fuck ...«, stöhnt Jason. Schwer atmend stützt er sich rücklings auf einem Arm ab, schließt die Augen und legt den Kopf in den Nacken. Sein flacher Bauch hebt und senkt sich und ich kann deutlich das V seiner Lenden erkennen, das in seinem kurz rasierten Schamhaar mündet. Begehrlich mustere ich seinen heißen Körper. Seine freie Hand legt sich um den angeschwollenen Schaft. Oh mein Gott! Ich glühe. Wie kann ein Mann, der es sich selbst macht, derart heiß aussehen?

Hart stößt er in seine geschlossene Faust, wie vorhin zwischen Julys Lippen. Die Lust, die er sich damit offensichtlich bereitet, macht mich ganz zittrig. Schwach lasse ich mich gegen die Rückwand des Schrankes sinken, unverwandt auf die erotische Szenerie vor mir starrend. Die Kleiderbügel klappern leise, etwas rutscht scharrend an der Wand entlang zur Seite. Verflucht, ich bin viel zu laut! Hastig strecke ich die Hand aus, um was auch immer zu viel Lärm in der Stille um Jasons Stöhnen macht einzufangen. Meine Finger schließen sich um etwas Hartes.

 

Oh ja! – Nein ... Aber es ist genau das, was ich jetzt brauche: ein Tennisschläger, stelle ich fest, als ich das Teil weiter betaste. Jasons Bewegungen werden immer heftiger. Bei jedem seiner Stöße gleitet seine pralle Eichel zwischen seinen Fingern hervor. Meine Perle zuckt, doch es fehlt mir an der notwenigen Härte, die sie bearbeitet – einer fremden Härte, die dieses Verlangen aus mir heraustreibt, wie meine Finger es anscheinend nicht schaffen.

Mach schon, wimmert ein sehnsüchtiges Stimmchen in mir. Verzweifelt presse ich das Ende des Schlägers zwischen meine Beine. Oh ja ... Immer schneller reibe ich über diesen glühenden Punkt auf mir hinweg, aber es reicht nicht.

»Oh!«, stöhnt Jason und wirft unruhig den Kopf hin und her. Sein geschwollener Penis scheint in seinen verkrampften Fingern noch länger und dicker zu werden. Ich brauche es so sehr! Hastig ziehe ich meine luftige Haremshose nach unten und presse den Griff des Schlägers wieder zwischen meine Schenkel. Gierig öffnen sie sich, bereit, die Härte zwischen sich aufzunehmen. Fuck, was tue ich da nur? Egal. Ich will fühlen, wie es mit ihm wäre ...

Ich schiebe mein Höschen beiseite und lasse das Ende des Griffs durch meine nasse Spalte gleiten. Wie von selbst findet es in meine Öffnung. Ich erschaudere vor Gier, mein Mund öffnet sich zu einem lautlosen Stöhnen. Tief und immer tiefer schiebe ich den Griff in mich hinein. Die Muskeln meiner Vagina ziehen sich lüstern um den Eindringling zusammen.

Jason verlangsamt sein Tempo. Ich ahme ihn nach. So würde ich ihn fühlen, wenn er sich jetzt in mich bohren würde, anstatt in seine Faust. Mein Blick huscht über seinen Körper, sein Gesicht, seinen Schwanz. Hart und tief treibe ich den Griff in meine Vagina und reibe wieder und wieder über einen verborgenen Punkt in mir hinweg, der meine Sehnsucht immer weiter aufpeitscht.

»Ah, scheiße, ja!« Mit einem rauen Aufstöhnen stößt Jason ein letztes Mal in seine geschlossene Hand. Sein Schwanz pulsiert. Ich lasse meinen Lustspender in mir verharren, meine Hüften zucken vor und zurück und verschaffen mir den letzten Anreiz. Immer wieder ziehen sich meine Muskeln zusammen. Jason ergießt seine Lust in mehreren Stößen auf seine nackten Oberschenkel. Eine letzte Zuckung seines Schwanzes, ein letzter Stoß in mich. Der Feuerball zwischen meinen Schenkeln explodiert zu einem gewaltigen Orgasmus. Wieder und wieder zucken meine Hüften unkontrolliert gegen den aufdringlichen Reiz, bis mein ganzer Körper unter der letzten Welle des Begehrens erschaudert und weich wird.

Matt lasse ich mich wieder gegen die Rückwand des Schrankes sinken und ziehe den Griff des Tennisschlägers aus mir heraus. Jason lässt sich keuchend auf den Rücken fallen und liegt für einen Moment einfach nur da. Ich versuche ruhig zu atmen, um ihn nicht in seiner Ruhe zu stören und seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn noch immer vibriert mein Körper vom Nachsummen der Lust.

Es war unglaublich, ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen derart heftigen Orgasmus hatte. Aber es beunruhigt mich auch, wie sehr ich mich habe mitreißen lassen. Ich meine, es ist etwas völlig anderes, ihn zu beobachten und es mir dabei selbst zu machen, als es lediglich in seiner Anwesenheit zu tun. So langsam dämmert mir, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Ich meine, es ist doch nicht normal, es sich mit einem Tennisschläger zu besorgen! Doch ich kann nicht leugnen, dass ich es sofort wieder tun würde. Ich fühle mich so herrlich entspannt und vollständig befriedigt.

Auch Jason scheint völlig fertig zu sein. Minutenlang liegt er einfach nur auf seinem Bett. Ganz langsam wird seine Atmung ruhiger und irgendwann steht er schließlich auf und verlässt den Raum. Ich stelle den Tennisschläger zurück an seinen Platz und ziehe meine Hose hoch. Ich sollte zusehen, dass ich verschwinde, ehe seine »Gäste« eintreffen.

Im Moment will ich gar nicht erst über das neue Rätsel nachdenken, das mir das Gespräch zwischen July und Jason aufgibt. Vorsichtig öffne ich die Schranktür und trete in den Raum. Von nebenan höre ich ein Rauschen. Perfekt! Jason duscht also noch mal, um seinen Samen abzuwaschen. Schnell husche ich nach unten und radle bestürzt über mein hemmungsloses Verhalten nach Hause.

Kapitel 5

Freitag und schon wieder Jason-Tag. So langsam bin ich sogar froh darüber, dass Kelly mich zum Besuch der Party überredet hat und ich ihn danach zwei Tage nicht sehen werde. Bereits nach der ersten Woche fühle ich mich völlig aufgerieben. Von der Entdeckung dieser dunklen, lüsternen Seite in mir natürlich, aber auch von all den Fragen, die sich um Jason und auch July ranken.

Die Pause wird mir hoffentlich guttun, meine glühende Körpertemperatur ein wenig abkühlen und meine kreisenden Gedanken ruhiger werden lassen. Allein die surreale Erinnerung an die letzten beiden Abende versetzt mich wieder in einen Zustand drängender Erregung. Spätestens gestern bin ich eindeutig zu weit gegangen. So kann ich mich nicht nur schlecht auf die Inhalte meiner Kurse konzentrieren, sondern bringe es beinahe nicht über mich, am Nachmittag an Jasons Tür zu klingeln.

»Hey«, begrüßt er mich knapp und lässt mich einfach an der offenen Tür stehen. Oha, da hat wohl jemand schlechte Laune. Ein unangenehmes Grummeln meldet sich in meiner Magengegend. Hat er doch mitbekommen, dass ich Voyeur gespielt habe, oder ist er wegen des Streits mit July mies drauf? Nervös folge ich ihm. Er muss mir schließlich Anweisungen geben, was ich heute zu tun habe.

»Du hast gestern wohl etwas vergessen«, verkündet er, kaum dass ich den Wohnbereich betrete. Mit dem Rücken zu mir steht er vor dem Fenster. Seine Schultern sind angespannt. Scheiße ... »Wie meinst du das?«, hake ich möglichst neutral nach. Meine Stimme klingt unsicher. Will er mich damit fragen, ob ich deshalb noch in der Wohnung war, als July eingetroffen ist? Jeder Nerv meines Körpers fühlt sich völlig überreizt an. Bitte nicht ... Es wäre zu beschämend, darüber sprechen zu müssen.

»Ich meine die Fensterbank. Einer meiner Gäste hat die Staubschicht darauf bemerkt.«

»Die Fensterbank?«, kiekse ich. Vor Erleichterung könnte ich heulen und gleichzeitig lachen. Jason scheint das aber nicht so locker zu sehen. »Ja, die Fensterbank«, wiederholt er angespannt. »Ich zahle dir einen guten Lohn, Lara. Halte mich für einen peniblen Spinner, aber dafür erwarte ich, dass die Wohnung perfekt in Schuss ist und ich solcherlei Beschwerden nicht hören muss.«

Oh mein Gott, was hat er denn für pingelige Gäste? Wenn July recht hat, haben sie sich ohnehin nicht besonders lange im Wohnzimmer aufgehalten. Das sage ich natürlich nicht laut. »Es tut mir leid, ich bin wohl noch ein wenig desorganisiert. Aber ich verspreche dir, dass ich in Zukunft genauer sein werde«, räume ich stattdessen ein. Er seufzt leise und dreht sich zu mir herum. »Entschuldige, ich wollte dich nicht anraunzen. Ich hab nur einen verdammt miesen Tag.«

Seine Ehrlichkeit trifft mich mitten ins Herz. Ich meine, wie niedlich ist das denn? Für die Kohle, die er mir fürs Putzen bezahlt, kann er durchaus erwarten, dass die Bude wie geleckt aussieht. Doch anstatt darauf zu beharren, entschuldigt er sich dafür, dass er sich ein bisschen im Ton vergriffen hat. »Schon gut. Was soll ich außer dem Abstauben der Fensterbank heute noch tun? Brauchst du noch was fürs Wochenende? Soll ich das obere Stockwerk sauber machen?«

»Das Schlafzimmer und die Galerie sind dran und du könntest mir ein paar Sachen aus dem Drogeriemarkt besorgen. Wenn dann noch Zeit ist, kannst du dich um den Rest des Wohnzimmers kümmern«, antwortet Jason. Obwohl er sich entschuldigt hat, wirkt er nicht im Mindesten entspannter. In der Küche diktiert er mir noch, was ich einkaufen soll, und geht dann mit steifem Gang zurück in den Wohnbereich.

Entschlossen, seinen miesen Tag nicht noch mieser zu machen, gehe ich an die Arbeit. Wie eine Besessene schrubbe ich die Böden im oberen Stockwerk, staube gewissenhaft ab und desinfiziere den Tennisschläger in seinem Schrank. Keine Spur von mir soll darauf haften bleiben und nichts mehr an meinen Ausfall von gestern erinnern. Doch mein Körper erinnert sich leider viel zu gut. Je länger ich den harten Griff mit dem Desinfektionstuch bearbeite, desto heftiger wird das Klopfen in meiner Vagina. Dieses Teil und der ganze Akt der Beobachtung haben sich viel zu gut angefühlt – verboten gut. Eine völlig neue Seite in mir würde das gern wiederholen. Doch das geht nun wirklich nicht. Ich kann es mir nicht leisten, den Job zu verlieren, und schließlich habe ich auch noch eine Mission ...

Ich ignoriere die Feuchtigkeit in meinem Höschen und stelle den verhasst begehrten Tennisschläger an seinen Platz zurück. Auch jetzt würde er ohne Probleme in mich hineingleiten, so feucht bin ich schon wieder. – Nein! Entschlossen schiebe ich die Schranktür zu. So was tue ich nie wieder. Naja, zumindest nicht mit einem Sportgerät.

Meine Nippel richten sich bei dem Gedanken, dass es noch viele andere Möglichkeiten gäbe, die Intensität meiner Dauererregung in erlösende Schauder zu verwandeln, lustvoll auf. Shit ... – Einkaufen ... Genau das tue ich als Nächstes. Beim Abarbeiten der Liste werden mir diese begehrlichen Gedanken hoffentlich wieder vergehen.

Doch selbst als ich mich durch die Gänge der Drogerie vorarbeite, komme ich nicht zur Ruhe. Immer wieder frage ich mich, was Jason getrieben hat, nachdem July und ich fort waren, und wovon die beiden während des Aktes im Schlafzimmer gesprochen haben.

Die Artikel auf der Liste machen es mir auch nicht gerade leichter, von diesem Gedankenkarussell abzusteigen. Alles, was ich besorgen soll, erinnert mich an Jason und seine männliche Note. Ein Aftershave, Duschgel, Körpercreme. Wenn jetzt noch Kondome auf dem Zettel stünden, würde ich durchdrehen. Doch auch bei der Wahl seines Rasierwassers werde ich fast verrückt vor Sehnsucht. Mit geschlossenen Augen schnuppere ich an der Probeflasche. Mmh ... Sofort erkenne ich den unaufdringlichen Duft, den Jason neben seinem ureigenen Geruch immer ausstrahlt. Herb, männlich, sexy ...

Als ich in seine Wohnung zurückkehre, stehe ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch – ausgelöst von zu reizvollen, erotisierenden Empfindungen. Gibt es so was überhaupt? Ich schwöre: ja!

Leider kann ich mich noch nicht zurückziehen und für die Party am Abend fertig machen. Etwas völlig Normales, ganz und gar College-Girlie-Mäßiges zu tun, wird mich von dieser seltsamen Verbindung zu Jason ablenken, in die ich da hineingeraten bin. Doch da ist diese verflixte Fensterbank und ich habe noch fast eine Stunde Zeit übrig.

Von Jason ist nichts zu sehen, als ich mit einem Staubtuch bewaffnet in den Wohnbereich trete. Sorgfältig arbeite ich mich über die Ablagefläche unter der langen Reihe von Fenstern voran, auf der ich nebenbei bemerkt nicht mal den Ansatz einer Staubschicht erkennen kann. Dafür finde ich aber etwas anderes.

Meine Kehle wird trocken, als ich am Ende der Fensterbank, halb verborgen von einem verschiebbaren Flächenvorhang, einen riesigen Dildo finde. »Oh mein Gott!«, rutscht es mir heraus. Allein schon der Anblick des geäderten, halb durchsichtigen Schaftes lässt das leise Dauerglühen in mir in eine ungeahnte Hitze auflodern. Wie hypnotisiert greife ich nach dem künstlichen Schwanz.

»Was ist?«

Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. Keine Ahnung, was ich mit dem Teil tun wollte – es einfach nur mal anfassen oder gar benutzen – ich fühle mich, als ertappte Jason mich bei etwas Verbotenem. Unbemerkt ist er zu mir in den Wohnraum zurückgekehrt und lehnt nun lässig mit hochgezogenen Augenbrauen im Rahmen des offenen Durchgangs. Wahrscheinlich hat er nicht mal eine Ahnung, was hier herumliegt ...

»Ach nichts«, antworte ich möglichst gelassen. Mein Puls rast. Das Teil muss wohl ein Andenken von seinen »Gästen« sein. Aber es sieht sauber aus. Wahrscheinlich hat sich die Frau – oder waren es gar mehrere Frauen? – anderweitig vergnügt.

Unwillkürlich drängt sich mir das heiße Bild auf, das Jason gestern erst mit July und dann allein abgegeben hat. Das Drängen in meinem Schoß wird stärker. Der Dildo sieht wirklich verlockend aus. Nimm ihn! Das ist die Gelegenheit ... Mit zitternden Fingern greife ich nach dem künstlichen Schwanz.

»Warum bist du dann so erschrocken, wenn nichts ist?« Angespannt stößt Jason sich vom Türrahmen ab und kommt zu mir herüber.

Mich hätte nur beinahe eine Biene gestochen, die sich hinter dem Vorhang versteckt hat, schießt mir sofort eine passende Ausrede durch den Kopf. Aber ich bringe die Worte einfach nicht über die Lippen. Fuck ... Es fühlt sich scheiße an, Jason zu belügen.

 

Weich schmiegt sich der Silikonschwanz in meine Handfläche, als ich mich zu ihm herumdrehe. Nichts würde ich lieber tun, als ihn mir einfach zu nehmen. Doch irgendwo ganz weit hinten in meinem Kopf, beinahe völlig verdeckt von diesem Nebel, der mich umwabert, seit ich sein Leben vor wenigen Tagen betreten habe, meldet sich die Stimme meines Gewissens. Reumütig lege ich das Teil zwischen Jason und mir auf den Sofatisch. »Also gut. Es ist mir ein wenig peinlich, aber auf deiner Fensterbank lag ein Dildo.«

Jason atmet auf. Ich kann nicht beschreiben, was es ist, aber etwas verändert sich an ihm. »Ich schätze deine Ehrlichkeit, Lara. Deshalb frage ich dich jetzt auch noch einmal nach gestern und gebe dir die Gelegenheit, auch diesbezüglich ehrlich zu sein: Hast du etwas in der Wohnung vergessen oder warum hast du dich in meinem Schlafzimmerschrank versteckt?«

Mir ist, als ziehe Jason mir mit seinen Worten den Boden unter den Füßen weg. Nein! Meine Gedanken überschlagen sich. Warum hat er nicht verhindert, dass ich ihn und July beobachte, wenn er wusste, dass ich da war? Das ist doch völlig absurd! Kopfschüttelnd weiche ich vor ihm und seinem lauernden Gesichtsausdruck zurück.

»Ich habe nicht –«

»Wage es nicht, es zu leugnen, Lara!«, unterbricht mich Jason, geht völlig sicher um den Couchtisch herum und folgt mir. Seine Bewegungen wirken fahrig, als läge eine kaum beherrschbare Kraft darin, mit der er mich am liebsten packen und solange schütteln würde, bis ich die Wahrheit sage.

Mit den Oberschenkeln stoße ich an die Fensterbank. Wie ein Raubtier kommt Jason immer näher. Gleich hat er mich. Ich zittere. Die Situation ist beunruhigend und erregend zugleich.

»Es stimmt, ich war da«, knicke ich ein, um ihn aufzuhalten. Es abzustreiten ist zwecklos. Er weiß es und sein Verhalten schüchtert mich ein. Augenblicklich bleibt er stehen, nur wenige Zentimeter trennen uns noch.

Er seufzt leise. »Wie ich schon sagte, ich schätze Ehrlichkeit. Allerdings bringst du mich damit auch in eine ziemliche Zwickmühle.«

Ich erstarre. »Jason, bitte ... Es war keine Absicht! Bitte kündige mir nicht. Ich brauche diesen Job, sonst verliere ich meine Wohnung. Nachdem, was du mir über July gesagt hast, wollte ich ihr nicht begegnen. Deshalb habe ich mich vor ihr versteckt! Ich konnte ja nicht ahnen, dass ihr ins Schlafzimmer geht. Ich wollte das alles nicht sehen!«

»Wolltest du nicht?«, hakt Jason mit einem spöttischen Lächeln nach und rückt ganz an mich heran. »So hat es sich aber nicht angehört. Ich konnte deine erregten Atemzüge hören, mein Tennisschläger hat nach deiner Lust gerochen.« Sein Atem streift meine glühenden Wangen. Eine Mischung aus Scham und Genuss rast durch mich hindurch. Als würde die Befriedigung von gestern erst dadurch vollkommen, dass Jason sie entdeckt hat. Ob ich es will oder nicht, es macht mich an, dass er mich diesmal bei der Selbstbefriedigung hören konnte. Was sagt das über mich aus? Diese Frage sollte derzeit allerdings nicht meine größte Sorge sein. Ich sammle meinen letzten Rest Selbstbeherrschung zusammen, der sich dem Verlangen, Jason einfach zu berühren, unterwerfen will, und räuspere mich. »Kündigst du mir jetzt?«, frage ich piepsig.

Wieder seufzt Jason leise. »Lässt du mir eine andere Wahl?« Die Geste, mit der er verspielt eine Strähne meines Haars um seinen Zeigefinger wickelt, steht in hartem Gegensatz zu seinen Worten. Er will mich einschüchtern.

»Du könntest mir noch eine Chance geben«, schlage ich zögerlich vor.

Jasons Lächeln verändert sich, wird weicher. Gut!

»Es tut mir leid, dass ich dich und July beobachtet habe. Ich hätte das nicht tun dürfen. Ich meine, ich verstehe, wenn dir das peinlich ist«, fahre ich fort. Gott, er hat sich vor meinen Augen einen runtergeholt! Vielleicht rede ich mich um Kopf und Kragen, indem ich die beschämende Situation nicht einfach totschweige, in die wir durch mein Verhalten geraten sind. Mir erscheint der direkte Weg jedoch als die beste Lösung, um dieses Missverständnis zu klären. Ich erstarre, als Jason unvermittelt mein Haar von seinem Zeigefinger streift und ihn mir auf die Lippen legt.

»Denkst du wirklich, ich hätte weitergemacht, wenn es mich beschämt hätte, dass du mir zusiehst?« Leise lachend schüttelt er den Kopf. »Du hast keine Ahnung. Das ist irgendwie niedlich ...« Auf seinem Gesicht liegt ein undefinierbarer Ausdruck – Belustigung, Erregung, Spott? Was weiß ich ... Verwirrt mustere ich sein Gesicht. Was bewegt diesen Mann nur?

»Ehrlich gesagt törnt es mich an, beim Sex beobachtet zu werden, Lara. Früher, als ich noch sehen konnte, hatte ich sehr ausgeprägte voyeuristische und exhibitionistische Neigungen. Darum führten July und ich auch eine – nennen wir es mal – sehr offene Beziehung. Aber das geht dich nichts an, Lara, und meine Wohnung ist bestimmt nicht der richtige Ort, um herauszufinden, ob du ebenfalls solche Neigungen besitzt. Ich habe dich eingestellt, um sie sauber zu halten und den Haushalt zu führen, und nicht, um auf Erkundungstour zu gehen. Und dass du diese Regel bereits nach wenigen Tagen brichst ...« Bekümmert schüttelt er den Kopf. Mein Magen rumort. Mir ist, als müsste ich mich gleich übergeben.

»Es war ein Versehen! Ich verspreche dir, dass es nicht wieder vorkommt. Bitte, Jason, nur noch eine Chance«, platze ich heraus. Das hartnäckige Summen in mir, das nach mehr von Jasons freizügigen Worten und Handlungen verlangt, ignoriere ich. Er spricht nur darüber und ich werde schon wieder feucht und mein Schoß pocht begehrlich nach dieser unbändigen Lust von gestern. Das ist doch nicht normal. Ich will das nicht und ich brauche diesen Job!

Doch anstatt auf mein Flehen einzugehen, macht Jason eine abwägende Geste mit dem Kopf. Seine einladenden Lippen schweben vor meinem Gesicht. Die Berührung seines Körpers kann ich nur erahnen, doch ich spüre seine Wärme. Meine Hände wollen ihn fühlen – alles von ihm. Ich umklammere den Rand der Fensterbank, um dem Verlangen nicht nachzugeben. Sag »Nein, kündige mich«, verlangt meine innere Stimme von ihm. Dann kann ich tun und lassen was ich will – ohne ihn, durch ihn, mit ihm.

»In Ordnung, eine letzte Chance«, gibt Jason stattdessen nach. Mein Unterkörper glüht vor Verlangen. Scheiße ... »Gut«, antworte ich heiser. Ich werde mich verdammt noch mal zusammenreißen.

Jason nickt. »Ja, gut. Es ist gut, dass wir das geklärt haben, und ich denke, dass es dir in Zukunft hoffentlich leichter fallen wird, dich an meine Regeln zu halten. Es ist ganz einfach, Lara: Du bist um sechs verschwunden und versuchst nicht, in das abgeschlossene Zimmer hineinzukommen. Setzt du dich ein weiteres Mal über diese Grenzen hinweg, bist du den Job los. So leid es mir tut, ich kann das einfach nicht akzeptieren.«

Mir wird schwindelig. Anstatt sich endlich zurückzuziehen und mich meinen erbärmlichen Gefühlen zu überlassen, neigt er sich noch weiter nach vorn. Was soll das? Er hat doch gemerkt, dass er mich mit Aktionen wie dieser in ein lustvoll wimmerndes Häufchen verwandelt. Will er meine Standhaftigkeit prüfen?

»Es gilt dasselbe wie beim letzten Mal: Über das hier verlieren wir kein Wort mehr, sonst kannst du nicht wiederkommen«, flüstert er an meinem Ohr. Für den Bruchteil einer Sekunde streifen seine Lippen meine Haut. Alles um mich herum dreht sich. Ich will ihn! »Okay«, antworte ich zittrig und umklammere die Fensterbank so fest, dass meine Finger wehtun.

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