Tobende Herzen

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„Toya!“, zischte Kyoko, und er fiel wieder zu Boden. Er konnte froh sein, dass sie ihn nicht auch noch trat.

Er lag eine Minute da und Kyoko starrte böse auf ihn hinunter. Langsam wandte er ihr seinen Blick zu und flüsterte: „Du riechst nach ihm.“ Dann stand er auf, seine silbernen Augen verborgen unter seinem dunklen Haar, deren silberne Strähnen im Sonnenlicht glitzerten. Verstand sie nicht, dass die Tatsache, dass Kyous Geruch auf ihr lag und nicht seiner, ihn in den Wahnsinn trieb?

Toya drehte sich um und ging zurück in den Wald, weg von ihr… ließ sie verwirrt stehen. Er hatte so traurig ausgesehen, als er das gesagt hatte. Kyoko ließ ihren Kopf hängen, fühlte sich wie der größte Idiot der Welt, beider Welten. Sie wusste, von allen seinen Geschwistern war Kyou derjenige mit dem er am wenigsten auskam… auch wenn sie beide auf der gleichen Seite kämpften. Sie hatten immer Streit wenn sie einander nahe genug waren, um einander zu sehen.

„Oh Toya, es tut mir leid.“ Sie flüsterte in die leere Luft, die er zurück gelassen hatte. Sie wandte sich wieder zum Wasser um, zog sich noch einmal aus und ging wieder hinein um Kyous Geruch von sich zu schrubben.

Sie lächelte, als sie dachte… ihm gefällt Kyous Geruch nicht. War er vielleicht eifersüchtig? Sie seufzte, und überlegte es sich wieder anders… Oder war es nur, weil er Kyou nicht leiden konnte? Als sie sich daran erinnerte, was vorhin passiert war, als sie alleine war, beeilte Kyoko sich, wusch sich schnell, wollte nicht noch weitere unwillkommene Besucher, während sie sich badete. Sie kam schnell wieder aus dem Wasser, zog sich an und ging zurück zum Lager.

Kyoko trat auf die Lichtung, wo sie wusste, dass Toya auf sie warten würde, und da war er. Sie wollte im Moment wirklich nicht alleine mit ihm sein, nach dem, wie die Dinge an dem Teich gelaufen waren. Sie sah sich schnell nach Kamui um, aber konnte ihn nicht erblicken.

„Toya, wo ist Kamui?“, fragte Kyoko nervös.

Toya hatte darauf gewartet, dass sie zurückkam, obwohl er nur wenige Minuten vor ihr angekommen war, denn er hatte sie im Auge behalten… um sicher zu gehen, dass Kyou nicht wieder auftauchte, um zu Ende zu bringen, was er angefangen hatte.

Er zuckte die Schultern, als wäre es ihm egal, als er ihre Frage beantwortete: „Er ist Sennin besuchen gegangen. Er wird am Morgen zurückkommen, damit wir los können.“

Tatsächlich hatte er Kamui zu dem alten Mann geschickt, um ihn zu fragen, ob er noch mehr Informationen hatte, wo Talismane zu finden wären. Irgendwo in seinem Hinterkopf wusste Toya, dass es nur eine Ausrede war, um eine Weile mit Kyoko alleine sein zu können… aber das würde er ihr natürlich nicht sagen.

Kyoko seufzte, als sie sich wieder hinsetzte, ihre Augen schloss und sich an einen Baum lehnte. Verdammt, sie war wieder in genau derselben Position, die sie vermeiden hatte wollen, als sie spazieren gegangen war. Als sie versuchte, sich abzulenken, war das Erste, was in ihrem Kopf auftauchte, Kyou, seine glühend goldenen Augen, die einen Hauch von Gefühl zeigten. Es war das erste Mal, dass sie gesehen hatte, dass er jegliche Emotion gezeigt hatte, abgesehen von dem ausdruckslosen, gelangweilten Gesicht, dass er sonst zur Schau stellte, oder der Wut, die er in der Schlacht trug. Und er hatte sie geküsst.

Wieso hatte er sie so geküsst? Und wieso hatte sie nicht versucht, ihn aufzuhalten? Es war, als wäre sie unfähig gewesen, zu denken, nur fähig zu fühlen. Obwohl sie immer noch viel Angst vor ihm hatte, hatte sie sich gleichzeitig doch sicher gefühlt. Schließlich war er einer ihrer Beschützer. Er würde sie nicht verletzen… oder? Es war ihr erster Kuss gewesen, und sie würde ihn bestimmt nie vergessen. Sie schielte hinüber zu Toya und ertappte ihn wieder dabei, wie er sie anstarrte.

Toya hatte die Emotionen beobachtet, die über ihr Gesicht geflimmert waren, und hatte sich gefragt, worüber sie nachgedacht hatte. Sie sah aus, als hätte sie ein Geheimnis, und dann bemerkte er die leichte Röte auf ihren Wangen und wusste, dass er recht hatte. Sie dachte an Kyou! Er konnte das Knurren laut in seinem Kopf hören. Als sie den Kopf drehte und zu ihm herüber sah, starrte er sie böse an. Er wandte sich ab und sah von ihr weg, verschränkte seine Arme vor sich, sodass sie verwirrt seinen Rücken anstarrte.

Kyoko runzelte die Stirn und rief zu ihm hinüber. „Was habe ich getan?“ Er zuckte, aber drehte sich nicht um, um ihr zu antworten. Worüber regte er sich jetzt auf? Plötzlich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und ihr Herz pochte laut in ihrer Brust… das Böse. Sie hob ihr Gesicht und schloss ihre Augen, fühlte die Dunkelheit, die auf sie zukam. Es war böse, ja, und es hatte ein Bruchstück des zerbrochenen Schützenden Herzkristalls in sich.

Toya hörte, wie Kyokos Herzschlag schneller ging und drehte sich schnell um, um sie anzusehen. „Kyoko, was ist los?“ Seine Stimme war voller Sorge, als er sofort vergaß, dass er sauer auf sie war.

„Ein Talisman, sehr stark und durch das Böse verdorben. Er bewegt sich schnell… auf uns zu.“ Sie zeigte nach links und sie beide sprangen auf und rannten in diese Richtung. Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie etwas durch die Bäume stürmen hörten, geradewegs auf sie zu.

Toyas Körper bewegte sich von selbst, seine Unterarme pulsierten an seiner Seite, als wollten sie seine Aufmerksamkeit auf die Macht richten, die dort verborgen lag. Mit einer schnellen Handbewegung glitt der Feuerdolch aus seinem Fleisch und er sprang vor Kyoko, schob sie mit der anderen Hand hinter sich. Er stemmte sich fest in den Boden als der Wald vor ihnen zum Leben erwachte. Die Bäume und Blätter fielen um sie zu Boden, als ein riesiger Dämon auf sie zu donnerte.

Kyoko schluckte den Klumpen in ihrer Kehle hinunter, als sie zu dem Dämon hoch sah. Er war etwa zehnmal größer als sie beide und sah sehr unsympathisch aus. Sie konnte den schönen Himmel darüber sehen und fragte sich, ob sie sich je daran gewöhnen würde, dass hier Dämonen lebten. Sie duckte sich, als sich seine schrecklichen, roten Augen auf sie und Toya richteten.

Toya schnüffelte an der Luft und verzog das Gesicht. Das Ding roch, als wäre es vergraben worden und viel zu lange verrottet, ehe es aus seinem Grab herausgekrochen kam. Er würde sein Leben darauf verwetten, dass Hyakuhei dieses Ding kontrollierte, denn er hatte schon lange nicht mehr so viel Macht in einem Dämon gespürt.

„Noch eine seiner verdammten Ausgeburten“, knurrte Toya, dann hörte er das hämische Lachen, das tief aus der Brust des Dämons kam.

Er sprach mit einer dröhnenden, tiefen, zitternden Stimme, die an den Nerven rieb. „Töte Toya!“ Der Dämon grunzte und machte einen Schritt nach vorne, mit einer verrottenden Hand mit langen Klauen ausgestreckt.

Mit unmenschlicher Geschwindigkeit hob Toya Kyoko in seine Arme und sprang aus dem Weg. Als er auf einem nahe gelegenen Felsen landete, der aus der Erde ragte, wünschte er sich sofort, dass Kyoko im Lager geblieben wäre, außerhalb der Reichweite der Gefahr. Seine Lippen waren gleich neben ihrem Ohr, als er hastig fragte: „Dieses hässliche Ding ist viel zu groß um keinen Talisman zu haben. Siehst du ihn?“

Sie wirbelte ihren Kopf herum, um den Dämon zu betrachten, aber er bewegte sich so schnell, dass sie alles nur verschwommen sah. Er sprang und landete genau vor ihnen, warf Toya mit einem schrecklichen Krachen zu Boden. Kyoko schrie, als sich das Monster ihr zuwandte und sie von dem Felsen hob. Seine riesige, fleischige Hand drückte ihre Lungen zusammen und brach ihren Schrei sofort ab.

Sie hob ihre Hände gegen die Fessel, versuchte, sich gegen den Griff zu wehren, aber sie hatte keine Chance. Ein glühendes Licht erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie war gefangen und konnte nicht mehr atmen wodurch ihr schwindlig wurde, also schrie sie mit dem letzten Bisschen Atem, das sie noch herausbrachte: „Der Talisman… Hals!“

Toya sah, wie der Dämon Kyoko ergriff und sie in der Luft hielt, sodass sie kaum noch Luft bekam. Er drückte sich vom Boden hoch und fühlte, wie das Adrenalin durch seinen Körper strömte und in den Feuerdolch, der noch in seiner Hand pulsierte.

„Lass sie los, du Miststück!“, brüllte er und versuchte, seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. „Du wirst noch bereuen, dass du sie angefasst hast“, knurrte Toya, während seine Augen zu geschmolzenem Silber wurden.

Er schwang seinen zweiten Arm nach außen und hielt nun in jeder Hand einen Dolch als er das hässliche Biest herausforderte. Der Dämon ließ ein schreckliches Lachen hören, als er Kyoko hoch hielt, als wollte er sie als Schutzschild verwenden. „Verdammt!“, fluchte Toya. Er konnte die Macht der Dolche nicht verwenden, ohne Kyoko dabei zu verletzen. Das Biest war nicht so dumm, wie es aussah. „Du dreckiger Hurensohn“, knurrte Toya, der fühlte, dass sein Blut sich auf ein gefährliches Niveau erhitzte.

Kyoko versuchte, zu ihrem Bogen zu kommen, aber der Dämon hatte ihn zwischen ihr und seiner Handfläche eingezwängt. Das Licht um sie wurde schwächer, warnte sie davor, dass sie bewusstlos wurde. Sie suchte mit ihrem Blick nach Toyas Gestalt, fand ihn dort unten stehend den Dämon anschauen. Sie wusste, dass er wütend war, denn sie hatte ihn fluchen gehört. Seine zornigen, silbernen Augen richteten sich auf sie und das Letzte, was sie sah, ehe sie bewusstlos wurde, war Toya, der in die Luft sprang, als wollte er geradewegs zu ihr.

Toya hatte genug gehabt. Wie konnte dieses grässliche Monster es wagen, Kyoko anzufassen? Er fühlte, wie sein verfluchtes Dämonenblut an die Oberfläche trat und das Beschützerblut verdrängte, als sein Zorn wuchs. Er sprang in die Luft und mit einem Schwung seiner messerscharfen Klauen, durchschnitt er den Arm des Dämons. Als der Arm zu Boden fiel, stieß sich Toya von dem Dämon ab und fing Kyoko in der Luft auf, als sie aus dessen nun schlaffen Fingern fiel.

 

Sie schützend an sich haltend, sprang Toya aus dem Weg, als das Monster seine andere Hand nach ihm ausschlug. Er landete hart, gönnte sich nur einen Moment um sicher zu gehen, dass Kyoko wieder atmete, obwohl sie bewusstlos war. Er legte sie auf den Boden und wirbelte herum. Die Zwillingsdolche erschienen wieder aus seiner Haut und glitten mühelos in seine Hände.

„Wie kannst du es wagen!“ Toyas Stimme hob sich auf ein gefährliches Niveau. Rasend vor Zorn ging er auf den Dämon los und mit einem einzigen Schlag köpfte er ihn. Er sah mit morbider Faszination zu, als der Kopf gut fünf Meter von dem noch zuckenden Körper entfernt landete.

Bevor der Staub wieder zu Boden gesunken war, wandte sich Toya wieder zurück zu Kyoko, um sich um sie zu kümmern, und bemerkte, nicht, dass der Dämon noch nicht tot war. Er hatte vergessen, den Talisman aus seinem Hals zu holen und er sah die riesigen Klauen nicht, die ihn von hinten angriffen. Als er ein Brüllen hörte, fühlte Toya, wie die tödlichen Klauen durch seinen Rücken schnitten und ihn in einen nahen Felsen schmetterten, wobei er seine Dolche verlor.

Kyoko kämpfte gegen die Dunkelheit. Sie öffnete ihre Augen und ihr Blick klärte sich schnell, aber der Anblick, den sie dafür erhielt, ließ sie erschrocken aufschreien. Toyas Blut spritzte durch die Luft hinter ihm, als er durch die Luft geschleudert wurde, und mit einem riesigen Felsen kollidierte. Als sie ihren Blick ruckartig auf den Dämon richtete, sah sie schockiert zu, wie er seinen Kopf aus dem Staub aufhob und ihn wieder dorthin setzte, wo er hingehörte. Der Dämon wandte sich ihr zu und ein rumpelndes Geräusch erklang aus seiner Brust, wie ein verrücktes Knurren, während er mehrere Reihen scharfer Zähne zur Schau stellte.

Der Geruch von Kyokos Angst holte Toya aus seinem Delirium und er öffnete seine Augen, sein Blick verschwommen vor Schmerzen. Den Schmerz ignorierend stand er auf, gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der Dämon auf sie losging. Er konnte fühlen, wie sein Dämonenblut übernahm… und diesmal… ließ er es zu. Toyas Körper begann mit einer eigenen Kraft zu summen. Der einzige rationale Gedanke in seinem Kopf war, dass niemand sie anfassen durfte… und wenn er es tat, würde er sterben.

Kyoko griff nach ihrem Bogen aber sie wusste, es würde zu spät sein, denn das Biest war schon fast bei ihr. So nah, dass sie seinen stinkenden Atem riechen konnte, der auf sie zu strömte. Sie schrie, hob einen Arm, um ihr Gesicht abzuschirmen, dachte, dass das Ende gekommen war… aber nichts passierte. Sie hörte ein Grunzen und der Boden erzitterte. Kyoko öffnete ihre Augen, aber konnte nichts sehen, hinter all dem Staub und Dreck, der aufgewirbelt worden war, wo der Dämon zu Boden gestürzt war.

Als die Luft sich wieder klärte, sah sie Toyas Rücken, wie er vor dem Dämon stand. Sie atmete zischend ein, als sie drei lange, ausgefranste Schnitte in seinem Rücken sah. Sein nachtschwarzes Haar mit silbernen Strähnen wehte noch in dem Luftzug, den der Sturz des gefallenen Dämons erzeugt hatte. Sie schielte zu dem Dämonen, um zu sehen, dass sein Kopf wieder verletzt war, und seine Arme ein gutes Stück von seinem Körper entfernt lagen.

Sie runzelte die Stirn, als er wieder seine blutroten Augen öffnete, versuchte, die Macht des Talismans zu verwenden, um sich selbst zu heilen. In dem Versuch, dies zu verhindern, griff Kyoko nach ihrem kleinen Bogen, ein Gedankenpfeil formte sich schnell aus ihrer Priesterinnenmacht. Sie legte ihn in die Sehne ein, spannte sie und flüsterte „Triff“, als sie die Sehne losließ und den Gedankenpfeil geradewegs auf den Talisman schoss und ihn aus dem Körper des Dämons riss.

Der Dämon fiel langsam in sich selbst zusammen, wurde zu Staub und vom Wind verweht. Nur vergilbte Knochen blieben zurück. Nachdem sie immer noch das Böse in der Nähe fühlte, sah Kyoko hoch und erkannte einen von Hyakuheis dämonischen Verwandlern. Er schlängelte sich vom Himmel, wie eine gespenstische Schlange, hob den Talisman mit seinen spitzen Zähnen auf, ehe er so schnell davon raste, dass Kyoko nicht einmal sagen konnte, in welche Richtung er gegangen war.

Sie wollte aufstöhnen, wissend, dass sie den Dämon gerade umsonst bekämpft hatten, nachdem der Talisman gestohlen worden war. Kyoko drückte sich langsam vom Boden hoch um aufzustehen, aber hielt plötzlich inne, als sie erkannte, dass Toya sich noch nicht umgedreht hatte, seine Klauen besetzte Hand noch immer wütend an seiner Seite geballt.

Sie spannte sich an, als sie erkannte, was los war… er war in seiner verfluchten Gestalt. Ein Fluch, den Hyakuhei ihm auferlegt hatte, lange bevor sie in diese Welt gekommen war. In diesem Zustand war er unvorhersehbar, außer Kontrolle… und sehr gefährlich.

Mit zitternder Stimme flüsterte Kyoko: „Toya?“

Sie richtete sich ganz auf, als er sich herumdrehte, seine blutroten Augen sie anstarrten. Seine Brust hob und senkte sich noch immer schnell, durch sein schweres Atmen, das durch die Macht kam, die er gebraucht hatte, um den Dämon zu töten. 'Die Dolche', dachte Kyoko und versuchte, ruhig zu bleiben. 'Sie musste ihm die Dolche zurückgeben.' Sie sah zu dem Felsen, gegen den er geschmettert worden war und sah einen der Dolche dort liegen. Langsam begann sie, sich in die Richtung der Klinge zu schleichen, ohne Toya aus den Augen zu lassen.

Toya machte einen Schritt vorwärts und knurrte. Er fühlte einen verblendenden Zorn für den Dämon, den er gerade getötet hatte, und wartete, um zu sehen, ob es mehr geben würde, die er umbringen konnte, oder ob der Dämon wieder aufstehen würde. Dann hörte er jemanden hinter sich seinen Namen flüstern. Er drehte sich zu dem Geräusch und sah das Mädchen dort, wie es langsam aufstand. Er roch die Angst, die sie ausstrahlte, als sie sich langsam von ihm weg stahl.

Er ließ ein leises Knurren hören, um sie zu warnen, sich nicht zu bewegen, und machte einen Schritt auf sie zu. Sie stand einen Moment lang still und starrte ihn an, als könnte sie sich nicht entscheiden, ob er ein Freund oder Feind war. Er konnte fühlen, wie ihre Angst zunahm, und das machte ihn wütend. Er knurrte wieder, und sie rannte los.

Kyokos Herz hämmerte. Er hatte sie angeknurrt. Wollte er sie umbringen? Die Dolche, sie musste zumindest einen davon erreichen. Sie waren ein Teil von ihm und halfen ihm, das Dämonenblut, mit dem Hyakuhei ihn verflucht hatte, wegzusperren. Kyoko rannte so schnell, wie nie zuvor in ihrem Leben.

Sie musste ihm den Dolch bringen. Ihr Haar flog hinter ihr und sie wusste, er war ihr auf den Fersen. Das Haar in ihrem Nacken stand zu Berge, als hätte er sie schon gefangen. Noch zwei Meter… beinahe da. Ein Schatten schob sich vor sie, zwischen sie, und das, was sie so verzweifelt versuchte, zu erreichen.

Nein. Sie würde nicht vor ihm weglaufen. Sie gehörte ihm. Er blieb vor ihr stehen, um ihre Flucht aufzuhalten, und sie rannte mit einem erschrockenen Ausruf direkt in ihn hinein. Als sie ihn berührte, konnte er fühlen, wie sein Blut sich beruhigte und er knurrte weicher, damit sie wusste, dass sie dieses Mal bleiben sollte. Als sie immer noch versuchte, von ihm los zu kommen, drückte er sie fest an sich, wollte, dass diese Frau wusste, dass er alles zerstören würde, was ihr zu nahe kam.

Er sah hinunter in die großen smaragdgrünen Augen, die seinen Blick erwiderten. Toya konnte fühlen, wie sie versuchte, unter seinen Armen hindurch zu schlüpfen. Nein, er würde sie nie gehen lassen… das Dämonenblut in ihm hatte sie schon für sich beansprucht. Er beobachtete, wie eine Träne von ihren Wimpern auf ihre cremig weiße Wange tropfte. Er beugte sich nach vorne und leckte die Träne mit seiner Zungenspitze ab, ein erschrockener Ausruf erklang von dem Mädchen.

Sie wehrte sich wieder, wand sich aus seinem Griff und sank zu Boden, warf sich an ihm vorbei und griff nach etwas, was dort lag. Er knurrte über ihren Trotz, als er sich umdrehte und auf sie fallen ließ, sie zu Boden drückte. Er hielt ihre Hand über ihrem Kopf und das Gewicht seines Körpers machte den Rest von ihr unbeweglich. Sie versuchte, ihn abzuwerfen, aber er wollte, dass sie wusste, wo sie hingehörte.

Er senkte seinen Mund auf ihren und knurrte tief in seiner Brust. Das Mädchen hielt still, als seine Lippen sich mit einem besitzergreifenden Kuss auf ihre pressten. Mit seiner Zunge drückte er ihre Lippen auseinander und wurde noch besitzergreifender. Er wollte sie, und sie würde ihm gehören. Seine Hände glitten hoch von ihren Handgelenken und er nahm ihre Finger in seine, als er fühlte, wie seine Hand das berührte, was sie vom Boden aufgehoben hatte.

Er leckte das Innere ihres Mundes, wollte alles schmecken, was sie war. Er konnte fühlen, wie seine Gedanken langsam zurück zu ihm kamen, Dinge, die er vergessen haben sollte. Er beruhigte sich, aber der Kuss nicht. Seine Gedanken flimmerten. Er konnte die Hitze in seinen tieferen Regionen fühlen und er rieb hungrig seine Hüften an ihr. Dann machte etwas in ihm klick und der rote Nebel in seinem Kopf verschwand.

Toya wurde sich allem wieder bewusst, des weichen Körpers unter ihm, des Geschmacks von Honig und des verblendenden Verlangens, das durch seine Adern strömte. Wie sehr er es auch nicht wollte, er ließ ihre Lippen los und hob seinen Kopf ein paar Zentimeter hoch, um in Kyokos Augen zu starren. Er hatte sie soeben geküsst und er wollte wirklich weitermachen.

Kyoko konnte nicht verhindern, dass feurige Blitze durch ihren Körper schossen. Sie hatte aufgehört, sich zu wehren, als er seinen Kuss vertieft hatte. Das Gefühl seiner Lippen, die ihre mit solch einer Leidenschaft beherrschten, war fast zu viel für sie. Dann fühlte sie den Beweis seiner Erregung hart gegen ihren Oberschenkel drücken und eine weitere Hitzewelle schoss durch sie.

Sie fühlte, wie er sein Gewicht langsam verlagerte und seinen Kuss beendete. Was sie sah, ließ ihr Herz aussetzen. Seine Augen waren golden, alle Spuren dämonischen Blutdurstes waren weg. Sie schielte auf den Dolch, den sie noch mit ihren Fingern umklammerte, und erkannte, dass er ihn berührte. Sie seufzte erleichtert, als ihr klar wurde, dass Toya zurück war.

Toya beobachtete Kyoko, wie sie zu der Klinge schielte und sein Blick folgte dem ihren. Also das war passiert. Er hatte sich verwandelt, und dann hatte er versucht… Er wusste, sie würde wütend auf ihn sein, für das, was er beinahe getan hatte. Sogar die Seite von ihm, die außer Kontrolle war, hatte sie als seine Partnerin gewählt.

Er setzte sich auf und versuchte, sie nicht anzusehen, als er von ihrem Körper rollte. Erst als er ganz von ihr unten war, wagte er es, sie wieder anzusehen. Das erste, was seine Aufmerksamkeit erregte, waren ihre Lippen, die durch den Kuss angeschwollen waren. Er fühlte, dass seine Wangen rot wurden, als er sich an den Kuss erinnerte, das Gefühl ihrer Lippen auf den seinen.

'Also so fühlt sich der Himmel an', überlegte er innerlich und rieb sich seine Augen mit einer Hand, nur um seine Reaktion vor ihr zu verstecken.

Kyoko drehte sich von ihm weg, als sie langsam aufstand. Sie wusste, dass er sie nicht hatte küssen wollen, und dass es ihm jetzt wohl leid tat. Sie suchte die andere Klinge und gab ihm beide Dolche zurück.

Toya stand auch auf, sagte kein Wort. Die Stille war ohrenbetäubend.

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