Von Drachen Geboren

Текст
Из серии: Das Making of Riley Paige #3
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

KAPITEL FÜNF

Sich Finnal und seinen Leuten an die Fersen zu heften war für Erin leicht genug. Schließlich konnte sie als Prinzessin überall im Schloss hingehen, und das sie auch ein Ritter war, sah niemand genauer hin, wenn sie es mit ihrem kurzen Speer an ihrer Seite tat, dessen Kopf immer noch so umhüllt war, dass er wie ein Stab aussah.



Was würde jemand wirklich sehen, wenn er in ihre Richtung blicken würde? Ein Mädchen, das kleiner als ihre Schwestern war, in Ketten- und Panzerrüstung, dunkles Haar, kurz geschnitten, damit es im Kampf nicht störte, mit entschlossenen Gesichtszügen. Sie würden nicht ergründen können, worum es ihr ging, würden nicht in der Lage sein, den Teil zu erraten, in dem sie früher oder später vorhatte, ihren Speer in Finnals Herz zu stoßen. Niemand wollte eine Prinzessin ansehen und denken, dass sie so etwas tun könnte.



Die Leute waren dumm.



Im Moment beschattete Erin nur. Sie bewegte sich geschickt zwischen den verschiedenen Gruppen von Leuten, die zurzeit das Schloss bevölkerten und schlenderte von den versammelten Rittern zu den Gruppen von Dienern, während Finnal über den Hof in Richtung der großen Halle ging. Im Schlosshof standen im Moment Zelte, im Schatten der hohen Mauern lagerten dort Soldaten, während sie auf neue Befehle warteten. Einige saßen im Freien und kochten Feuer, und Finnal blieb bei einigen stehen, scherzte mit ihnen und lachte. Bei einigen verteilte er Münzen und versuchte wahrscheinlich, Zuneigung zu kaufen.



Erin konnte nicht erkennen, was ihre Schwester jemals in ihm gesehen hatte. Oh, er war hübsch, sicher, diese elegante Anmut, hohen Wangenknochen und dem stetigen Lächeln. Er trug dunkle, mit Silber abgesetzte Kleidung, um besser auf den glanzvollen Rest seiner Erscheinung aufmerksam zu machen. Und natürlich reagierten alle um ihn herum auf ihn, als ob die Sonne selbst gerade hinter einer Wolke hervorgekommen wäre, wenn er vorbeiging. Doch Lenore hatte mehr verdient. Sie verdiente jemanden, der sie wirklich liebte.



Ganz sicherlich jemanden, der nicht versuchen würde, sie in ihrer Ehe quasi als Geisel zu halten, und Schläger nach ihr aussandte, nur weil sie es gewagt hatte, nach draußen zu gehen. Finnal würde dafür bezahlen, und zwar teuer.



Erin lächelte, als sie sah, wie Finnals Weg zu den Ställen auf seinem Weg zur großen Halle führte. Bei so vielen Leuten im Schloss war es im Moment schwierig, einen guten Platz für einen Hinterhalt zu finden, aber Erin war sich sicher, dass es dort einen Platz geben würde. Sie kannte genau die richtige Stelle.



Erin gab ihren Versuch auf, ein stiller Schatten hinter ihm zu sein, und rannte in schrägem Winkel von Finnal über den Hof. Am anderen Ende des Hofs schlug sie einen Haken und rannte eine Steintreppe hinauf, bis sie sich auf der untersten Ebene der Mauern befand. Sie schlüpfte an einer der Wachen vorbei, die über die Inseln der Stadt blickten und sprang leichtfüßig hinunter, bis sie das Dach der Stallgebäude erreicht hatte



Sie hatte sich hier oft versteckt, als sie jünger war, teils weil es ein guter Ort war, um sich zu verstecken, wenn sie den Etiketteunterricht vermeiden wollte, den ihre Mutter für sie geplant hatte, und teils weil es einen Raum gab, von dem aus man runter in den Stall schauen konnte. Erin hatte es benutzt, um Jagdgesellschaften oder Ritter auszuspionieren, die sich darauf vorbereiteten, im Königreich auszugehen, und war immer eifersüchtig gewesen, dass sie all das tun durften, wenn man es ihr nicht erlaubte. Jetzt lag sie hier auf der Lauer, den Griff ihres Speers fest in der Hand.



Würde sie das wirklich tun? Während sie wartete, wurde sie nervös, denn auch wenn sie zuvor bereits getötet hatte, hatte sie es nie kaltblütig getan. Würde sie wirklich den Ehemann ihrer Schwester niederschlagen und ihn im Stall dem Tod überlassen?



Die Antwort darauf war einfach: Wenn nicht sie, wer dann? Oh, Lenore hatte darüber gesprochen, dass ihre Zofe etwas unternehmen und Informationen finden würde, die die Leute davon überzeugen würden, Finnal auf eine saubere Art loszuwerden, aber wie hoch standen die Chancen, das dies wirklich geschehen würde? Selbst, wenn sie Informationen bekämen, die die meisten Menschen überzeugen könnten, würde Vars der Annullierung der Ehe zustimmen? Er war derjenige, der überhaupt darauf gedrängt hatte, dass es schnell über die Bühne gebracht wurde.



Vielleicht, wenn ihr Vater aufwachte … aber dies hier war schneller und sauberer, und … nun, Finnal hatte es verdient. Niemand bedrohte Erins Schwester ungestraft.



Sie wartete dort oben, bis sie unten Stimmen hören konnte.



„… der größte Braune“, sagte Finnal irgendwo unten.



„Aber Sir, dieses Pferd ist Eigentum von Prinz Rodry.“



„Und ich möchte sein Andenken ehren, indem ich es in den Dienst seiner Schwester stelle“, sagte Finnal. Er kam unten in Sicht, sein Kopf mit den vollen Locken sichtbar. „Denk daran, dass ich ihr Ehemann bin und dass das Land, das ich jetzt besitze, auch die Gegend um … hmm, woher, hast du gesagt, stammt deine Familie?“



Die Bedrohung war dort in seinem Tonfall und alles trug nur dazu bei, Erins Wut zu schüren. Dieser Mann wurde in dem Moment grausam, als er Macht erhielt, eine Schlange in einer hübschen Hülle. Darüber hinaus versuchte er jetzt, von ihrem toten Bruder zu stehlen und ihre Schwester zu bedrohen. Erin konnte keines von beiden zulassen.



„Vielleicht sollte ich mit dem Stallmeister sprechen“, sagte der Pferdepfleger, mit dem Finnal sprach.



„Das scheint eine hervorragende Idee zu sein“, sagte Finnal. „Ich werde genau hier warten.“



Nun wurde offensichtlich, dass der Pferdepfleger es gar nicht vorgehabt hatte, mit dem Stallmeister zu reden, aber als Finnal beteuerte, er würde warten, hatte er keine Wahl. Darin bot sich ein Vorteil: Finnal war allein im Stall, bis auf die Pferde, direkt in Erins Sichtlinie. Erin nahm die Scheide vom Kopf ihres Speers und spürte, wie ihr Herz in ihrer Brust hämmerte. Sie konnte das tun, sie musste das für ihre Schwester tun.



Der Winkel war nicht ganz richtig, also veränderte Erin ihre Position auf dem Dach oder zumindest versuchte sie es. Sie spürte, wie sie den Halt verlor, als ihr Fuß durch den Strohteil des Daches brach, und sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut nach Luft zu schnappen, als sie fast fiel. Nur indem sie ihren Speer in das Stroh grub, konnte sie das Gleichgewicht halten und verhindern, dass sie hinunterstürzte.



Erin duckte sich einige Sekunden lang außer Sicht. Sie konnte Schritte oben an der Mauer hören, aber sie wusste, dass die Wachen sie von dort aus nicht sehen konnten. Mehr Sorge machte ihr die Möglichkeit, dass sie Finnal aufgeschreckt haben könnte. Doch er stand immer noch am selben Platz, als sie es endlich wagte, wieder durch die Lücke im Dach in die Ställe zu blicken, und schaute immer noch über die Pferde, als wollte er festlegen, welches von ihnen er als Nächstes nutzen würde.



Erin hob ihren Speer, korrigierte ihren Griff und war bereit zu werfen. Der Speer war kurz, aber von hier aus hatte sie keinen Zweifel daran, dass sie ihn direkt durch Finnals Herz treiben konnte. Erin holte Luft, wartete, bis ihre Hand völlig ruhig war, spürte die Spannung und … –.



Eine Hand schloss sich um den Griff des Speers und hielt sie davon ab, ihn zu schleudern.



„Ihn am helllichten Tag töten?“, flüsterte Odd mit einem missbilligenden Kopfschütteln.



Erin wirbelte zu ihm herum. Der ehemalige Ritter trug immer noch sein Schwert über den Rücken geschnallt, die Gewohnheit eines Mönchs, die er auf der Insel Leveros erlangt hatte. Sie hätte nicht geglaubt, dass er sich so leise bewegen könnte.



„Er muss

sterben

“, zischte Erin zurück, aber als sie durch die Lücke blickte, sah sie, dass Finnal sich aus ihrer Sichtlinie entfernte.



„Und wenn Ihr ihn tötet, was dann?“, fragte Odd. Er hatte ihre Waffe immer noch nicht losgelassen. „Zunächst würde Euer Speer aus seiner Brust herausragen. Prinzessin oder nicht, Ihr könnt nicht einfach ungestraft den Sohn eines Herzogs töten. Sie würden Euch hängen!“



„Selbst Vars würde nicht zulassen, dass man mich hängt“, sagte Erin. „Und um Lenore zu beschützen –“



„Um Eure Schwester zu beschützen, müsst Ihr

da

 sein!“, schnappte Odd zurück. Er schob Erin von sich weg. „Verrottet also bitte nicht in einem Verlies und beginnt keinen Bürgerkrieg, der uns alle töten würde.“



„Ihn zu töten … würde die Dinge

beenden

, nicht beginnen“, beharrte Erin.



„Nicht, wenn die Hälfte der Adligen ihn und seinen Vater unterstützt“, sagte Odd. „Es würde dem Königreich zeigen, dass die Monarchie unbeherrscht und nach eigenem Gutdünken regiert. Tut das Vernünftige, Erin.“



„Und das sagt Ihr, weil

Ihr

 so viel darüber wisst?“, schnappte Erin. Sie schaute von Odd zu den Rittern. „Glaubt Ihr, ich weiß nicht, wer Ihr seid und wer Ihr wart? Man nennt Euch nicht Sir Oderick, den Vernünftigen!“



„Nein, sie nennen mich den Verrückten“, sagte er. Sofort zog er sein Schwert aus der Scheide. Es blitzte auf und Erin parierte es kaum rechtzeitig mit ihrem Speer. „Sie sagten, ich sei verrückt. Sie sagten, ich sei ein Monster.“



Er schlug immer wieder zu und zwang Erin zurück, einen Schritt, dann noch einen.



„Ihr glaubt, Eure Wut ist alles, was wichtig ist? Nun, ich weiß, was Wut ist“, sagte er. Er schlug erneut zu, und jetzt war Erin so genervt, dass sie zurückschlagen wollte. Sie stellte sich in Kampfstellung, ihre Füße ungefähr 30 Zentimeter voneinander entfernt …



… nur, wie sich herausstellte, hatte Erin in 30 Zentimeter Entfernung kein Dach mehr, wo sie ihren Fuß platzieren konnte. Stattdessen fiel sie hin und ihr Speer drehte sich aus ihrer Hand. Für einen Moment war sie sich sicher, dass sie sich auf dem Kopfsteinpflaster sämtliche Knochen brechen würde. Doch es schien, als hätte Odd sie nicht nur zum Rand des Daches gedrängt, sondern sie dort zu Fall gebracht, wo der einzige Wasserbehälter stand. Erin schlug mit einem Spritzer auf, tauchte kurz ein und kam spuckend hoch.

 



Odd war schon da unten und hielt ihr ihren Speer hin.



„Fühlt Ihr Euch besser?“, fragte er.



„Ich habe das Gefühl, ich sollte Euch genauso erstechen wie ihn“, sagte Erin. Sie spürte die Schwere seines Blicks auf sich. „Aber noch nicht. Ihr habt recht. Ich kann ihn nicht einfach töten, oder?“



Odd schüttelte den Kopf und warf ihr ihren Speer zu. „Wir müssen einen anderen Weg finden. Im Moment ist Eure Schwester in einer Ehe, die ihr Leben gefährdet und sie hat weniger Freunde als sie gedacht hatte.“



„Sie hat mich“, sagte Erin und zog sich aus dem Wasser.



„Uns“, korrigierte Odd sie.



Erin stellte das nicht infrage. Sie war einfach dankbar, dass ein so begnadeter Krieger bereit war, zu helfen. Finnal hatte Ressourcen auf seiner Seite und er hatte eine hohe Position und sogar Vars’ Freundschaft. Alles, was Erin dem entgegenzusetzen hatte, um ihre Schwester in Sicherheit zu bringen, war ein möglicherweise verrückter ehemaliger Ritter. Trotzdem würde sie Lenore beschützen, selbst wenn es Erin das Leben kosten würde.



KAPITEL SECHS

Devin stand in Meister Greys Quartier zwischen all den Kuriositäten, die nur ein Magier sammeln konnte, und starrte auf eine Karte des Königreichs, während Meister Grey auf Punkte darauf zeigte.



„Meine Forschung hat Orte identifiziert, an denen sich Fragmente des unvollendeten Schwertes befinden werden“, sagte er. „Ein Familiengrab am Fuße des hohen Nordens, ein Schrein außerhalb eines Dorfes im Herzen des Königreichs.“ Er zeigte nacheinander auf ein weiteres halbes Dutzend Stellen.



Devin versuchte, das alles in sich aufzunehmen. „Warum sollte jemand die Fragmente eines Schwertes so zerstreuen?“



„Weil es eine Waffe der Macht ist“, antwortete der Magier. „Eine, die zu gefährlich ist, um in Friedenszeiten in den Händen von Männern zu bleiben.“



„G

ab

 es in letzter Zeit Zeiten des Friedens?“, fragte Sir Twell der Planer vom anderen Ende des Raums. Sir Halfin der Flinke stand neben ihm, die beiden Ritter des Sporns trugen einen halben Panzer und eine Kette, die von Mänteln bedeckt waren. Ihre Schilde waren schlicht und trugen nicht die Insignien, die sie zu erkennen gäben. Sir Twell hatte eine bandagierte Wunde aus der Schlacht, schien sich aber immer noch gut zu bewegen. Sir Halfin verlagerte ständig sein Gewicht, als könne er nicht stillstehen.



„Die Kriege der Menschen sind nicht das, worüber ich mir Sorgen mache“, sagte Meister Grey.



„W

orüber

 macht Ihr Euch dann Sorgen?“, fragte Devin. Nicht, dass er eine Antwort erwartet hätte. Er bekam auch keine.



„Es ist wichtig, dass Ihr die Fragmente des Schwertes einsammelt“, sagte Meister Grey. „Viele sind in Sichtweite versteckt, einige an … etwas gefährlicheren Orten. Du hast mit der Klinge, die du für die Hochzeit gemacht hast, bewiesen, dass du Sternenmetall schmieden kannst!“



„Wunderbar“, sagte Sir Halfin. „Wir reisen zusammen, um das Zeug einzusammeln. Es wird genau wie unsere Reise nach Clearwater Deep sein.“



„Außer dass Rodry diesmal nicht bei uns sein wird“, sagte Sir Twell in einem düsteren Ton. „Ihr sagt, dass all dies benötigt wird, Magier?“



Meister Grey nickte. „Wenn Ihr die Dinge gesehen hättet, die ich gesehen habe, müsstet Ihr nicht fragen.“



„Aber ich

muss

 fragen“, sagte Sir Twell. „Weil Ihr mitten im Krieg zwei Ritter vom Schloss entfernen wollt.“



„Ich würde mehr von Euch nehmen“, sagte Meister Grey. „Aber da wären jene, die Euch folgen würden, wenn sie wüssten, was vorgeht. Ihr beide und Devin, das ist unauffälliger.“



Der Ritter seufzte, weil es eindeutig nicht das war, was er gemeint hatte. „Und Ihr habt alles richtig darauf vorbereitet?“



Meister Grey sah ihn seltsam an. „Länger als Ihr Euch vorstellen könnt, Planer. Aber wenn Ihr es im unmittelbaren Sinne des Wortes meint … Pferde, Vorräte, Waffen und Gold werden unten auf Euch warten. Alles, was selbst Ihr verlangen könntet.“



Das schien den Ritter, wenn auch nicht glücklich, zumindest zufrieden zu machen.



Sir Halfin wandte sich an Devin. „Und was ist mit dir? Hältst du das für eine gute Idee? Vertraust du dem Magier des Königs?“



Devin war sich nicht sicher, wie er eine dieser Fragen beantworten sollte. Meister Grey war kein Mann, der Vertrauen erweckte, Antworten gab oder auf eine Weise handelte, die nicht auf seine eigenen unergründlichen Prophezeiungen zurückzuführen war. Er glaubte sicherlich nicht, dass diese Mission sicher oder einfach sein würde. Doch er hatte selbst Dinge gesehen, die er nicht hätte sehen sollen, er hatte einen Teil von Meister Greys Schriften darüber gelesen, dass ein am Drachenmond geborenes Kind lebenswichtig ist. Wenn ja, hatte er nicht die Pflicht zu handeln?



„Ich denke, wir müssen das tun“, sagte Devin. Er streckte den anderen die Hand entgegen. „Wenn dies dem Königreich helfen kann, müssen wir es zumindest versuchen.

Werdet

 Ihr helfen?“



Sir Halfin war der erste, der seine Hand über Devins legte. „Ich werde helfen. Wenn wir nicht dafür da sind, wofür sind die Ritter des Sporn dann da?“



Sir Twell brauchte einen Moment länger, legte aber dann seine Hand auf ihre. „Sehr gut“, sagte er. „Ich verspreche es. Ich habe jedoch noch eine Frage: Wie werden wir diese Fragmente finden?“



„Devin wird das Sternenmetall spüren, wenn er sich ihm nähert“, sagte Meister Grey. „Aber von weiter weg …“ Er nahm eine Karte heraus und breitete sie aus. Es zeigte das Königreich und die Fragmente, auf die er vorher schon gezeigt hatte, aber da war noch etwas anderes … mindestens eines von ihnen bewegte sich.



„Magie“, sagte Devin ehrfürchtig. Selbst nachdem er gedacht hatte, alles gesehen zu haben, was Meister Grey tun konnte, schien er ihn immer noch in Erstaunen zu versetzen.



„Die Karte wird die Fragmente verfolgen“, sagte der Magus. „Damit solltet Ihr in der Lage sein, Euch ihnen zu nähern. Ich würde vermuten, dass das, was sich bewegt, derzeit von einem Händler besessen wird, der es als Schmuckstück zum Verkauf anbietet!“



„Dann bekommen wir es zurück“, versprach Devin. „Und alle anderen.“



„Beeilt Euch“, sagte Meister Grey. Er legte eine Hand auf Devins Schulter. „Vielleicht ist für uns alle nicht mehr viel Zeit übrig.“



„Das werde ich“, sagte Devin, dachte dann aber einen Moment nach. „Es gibt nur eine Sache, die ich zuerst tun muss.“



***

Als Devin sich Lenores Gemächern näherte, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Er war sich nicht sicher, ob er sie überhaupt sehen, geschweige denn mit ihr sprechen durfte oder … oder was? Alles ausdrücken, was er empfand? Ihr alles sagen, obwohl sie jetzt verheiratet war?



Devin wusste es nicht. Er wusste nicht, was er sagen sollte oder wie weit er gehen durfte. Er wusste nur, dass er

irgendetwas

 tun musste. Also hatte er ihre Gemächer aufgesucht, weil sie sich dort befand. Was an sich schon seltsam war. Sollte sie jetzt, wo sie seine Frau war, nicht in Finnals Gemächern sein?



Er war noch überraschter, als eine ganz andere Prinzessin die Tür mit einem Speer in der Hand öffnete, als könnte sie ihn erstechen.



„Wer seid Ihr?“, forderte Prinzessin Erin. „Was wollt Ihr?“



„Es ist alles in Ordnung, Erin“, hörte er Lenores Stimme hinter ihr. „Es ist Devin, Rodrys Freund. Lass ihn rein.“



Prinzessin Erin sah ihn noch einmal an, als erwarte sie, dass Devin plötzlich ein Messer herausziehen und sie angreifen würde, aber sie trat zurück.



„Ich denke, wenn Ihr ein Freund von Rodry seid, dann könnt Ihr eintreten.“



Devin hatte das Innere von Lenores Gemächern noch nie gesehen, und für einen Moment überraschte ihn der Anblick. Blaue Seide wogte an den Fenstern eines Wohnzimmers, Lenore las auf einem der Sofas und eine Gestalt in der Robe eines Mönchs stand ein Stück entfernt und sein Blick schien ins Leere zu gehen. In Devins Augen war Lenore schöner als je zuvor, ihre feingliedrige Zerbrechlichkeit und ihr zartes Gesicht, welches nach ihrer Entführung einen neuen Ausdruck von Entschlossenheit angenommen hatte. Ihr fast schwarzes Haar war jetzt in einem einfachen Stil zurückgebunden, der irgendwie besser zu ihr passte als alle Bemühungen ihrer Dienstmädchen zuvor, und ihre Augen … Devin hatte das Gefühl, als könnte er diese Augen für immer anstarren.



„Devin“, sagte sie und streckte ihm eine Hand entgegen. Sie zog ihn näher heran und bedeutet ihm, sich neben sie zu setzen. „Schön dich zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass du herkommst.“



„Ist es denn angemessen, hierherzukommen?“, fragte Devin mit einem Stirnrunzeln. „Ich … würde Euch keinen Ärger verursachen wollen.“



Er wusste, dass es nicht üblich war, dass ein junger Mann von niederer Herkunft wie er eine Prinzessin in ihren Gemächern besuchte. Er wollte nichts tun, was Lenore missbilligen würde.



„Nein, ich bin

froh

, dass du gekommen bist“, sagte Lenore und Devins Herz machte einen Sprung. „Ich … hatte gehofft, dass du es tun würdest, aber ich dachte bei allem, was du für Meister Grey tun musst, dass du vielleicht keine Zeit hast. Da

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»