Meer Der Schilde

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Из серии: Ring der Zauberei #10
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Meer Der Schilde
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M E E R D E R S C H I L D E

(BAND #10 IM RING DER ZAUBEREI)

Morgan Rice

Ausgewählte Kommentare zu Morgan Rices Büchern

“DER RING DER ZAUBEREI hat alle Zutaten die für sofortigen Erfolg nötig sind: Anschläge und Gegenanschläge, Mysterien, Edle Ritter und blühende Beziehungen die sich mit gebrochenen Herzen, Täuschung und Betrug abwechseln. Die Geschichten werden sie über Stunden in ihrem Bann halten und sind für alle Altersstufen geeignet. Eine wunderbare Ergänzung für das Bücherregal eines jeden Liebhabers von Fantasy Geschichten.”

--Books and Movie Reviews, Roberto Mattos

“Rice hat das Talent den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte hineinzusaugen. Mit ihrer malerischen Sprache gelingt es ihr ein mehr als nur ein Bild zu malen – es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Gut geschrieben und von wahnsinnig schnellem Erzähltempo.”

--Black Lagoon Reviews (zu Verwandelt)

“Eine ideale Geschichte für junge Leser. Morgan Rice hat gute Arbeit beim Schreiben einer interessanten Wendung geleistet. Erfrischend und einzigartig, mit klassischen Elementen, die in vielen übersinnlichen Geschichten für junge Erwachsene zu finden sind. Leicht zu lesen, aber von extrem schnellem Erzähltempo... Empfehlenswert für alle, die übernatürliche Romanzen mögen.”

--The Romance Reviews (zu Verwandelt)

“Es packte meine Aufmerksamkeit von Anfang an und ließ nicht los…. Diese Geschichte ist ein erstaunliches Abenteuer voll rasanter Action ab der ersten Seite. Es gab nicht eine langweilige Seite.”

--Paranormal Romance Guild (zu Verwandelt)

“Voll gepackt mit Aktion, Romantik, Abenteuer und Spannung. Wer dieses Buch in die Hände bekommt wird sich neu verlieben.”

--vampirebooksite.com (zu Verwandelt)

“Eine großartige Geschichte. Dieses Buch ist eines von der Art, das man auch nachts nicht beiseite legen möchte. Das Ende war ein derart spannender Cliffhanger, dass man sofort das nächste Buch kaufen möchte um zu sehen, was passiert.“

--The Dallas Examiner (zu Geliebt)

“Ein Buch das den Vergleich mit TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES nicht scheuen muss. Eines, das Sie dazu verleiten wird, ununterbrochen Seite um Seite bis zum Ende zu lesen! Wer Abenteuer, Liebesgeschichten und Vampire gerne mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige!”

--Vampirebooksite.com (zu Verwandelt)

“Morgan Rice hat sich wieder einmal als extreme talentierte Geschichtenerzählern unter Beweis gestellt… Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch die jüngeren Fans des Vampir/Fantasy-Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger der den Leser geschockt zurücklässt.

--The Romance Reviews (zu Geliebt)

Über Morgan Rice

Morgan Rice schrieb die Nr. 1 Bestseller Serie DER WEG DER VAMPIRE, eine elfteilige Serie für junge Leser. Ihrer Feder entstammt auch die Nr. 1 Bestseller Serie TRILOGIE DES ÜBERLEBENS, eine post-apokalyptischer Thriller-Serie aus derzeit zwei Büchern (man darf auf das Dritte gespannt sein) und die epische Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, das derzeit aus dreizehn Büchern besteht und die Bestsellerlisten anführt.

Morgans Bücher gibt es als Audio oder Print-Editionen die in vielen Sprachen erschienen sind: Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Japanisch, Chinesisch, Schwedisch, Holländisch, Türkisch, Ungarisch, Tschechisch und Slowakisch – mehr Sprachen werden folgen.

Morgan freut sich, von ihren Lesern zu hören, darum besuchen Sie bitte www.morganricebooks.com um sich für Email-Updates zu registrieren. Erhalten sie ein kostenloses Buch, Geschenke, laden sie die kostenlose App herunter und erhalten sie exklusiv die neusten Nachrichten. Oder folgen Sie Morgan auf Facebook und Twitter. Morgan freut sich auf Ihren Besuch!

Bücher von Morgan Rice

DER RING DER ZAUBEREI

QUESTE DER HELDEN (Band #1)

MARSCH DER KÖNIGE (Band #2)

LOS DER DRACHEN (Band #3)

RUF NACH EHRE (Band #4)

SCHWUR DES RUHMS (Band #5)

ANGRIFF DER TAPFERKEIT(Band #6)

A RITE OF SWORDS – RITUS DER SCHWERTER (Band #7)

A GRANT OF ARMS - GEWÄHR DER WAFFEN (Band #8)

A SKY OF SPELLS – HIMMEL DER ZAUBER (Band #9)

A SEA OF SHIELDS – MEER DER SCHILDE (Band #10)

demnächst auf Deutsch erhältlich

A REIGN OF STEEL – REGENTSCHAFT DES STAHLS (Band #11)

A LAND OF FIRE – LAND DES FEUERS (BAND #12)

A RULE OF QUEENS – DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND #13)

DIE TRILOGIE DES ÜBERLEBENS

ARENA EINS: DIE SKLAVENTREIBER (BAND #1)

ARENA TWO -- ARENA ZWEI (Band #2)

DER WEG DER VAMPIRE

GEWANDELT (Band #1 Der Weg Der Vampire)

VERGÖTTERT (Band #2 Der Weg Der Vampire)

VERRATEN (Band #3 Der Weg Der Vampire)

BESTIMMT (Band #4 Der Weg Der Vampire)

BEGEHRT (Band #5 Der Weg Der Vampire)

BETROTHED -- VERMÄHLT (Band #6)

VOWED -- GELOBT (Band #7)

demnächst auf Deutsch erhältlich

FOUND -- GEFUNDEN (Band #8)

RESURRECTED – ERWECKT (Band #9)

CRAVED – ERSEHNT (Band #10)

FATED – BERUFEN (Band #11)


Hören im Audiobuch-Format an!

Copyright © 2013 by Morgan Rice

Alle Rechte vorbehalten. Mit den im U.S. Copyright Act von 1976 erlaubten Ausnahmen ist es nicht gestattet, jeglichen Teil dieser Publikation in jeglicher Form oder über jegliche Mittel ohne die vorherige Erlaubnis des Autors zu vervielfältigen, zu verteilen oder zu übertragen, oder in einer Datenbank oder einem Abrufsystem zu speichern.

Dieses E-Book ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch zugelassen. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte ein zusätzliches Exemplar für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen und nicht gekauft haben, oder es nicht ausschließlich für Ihren Gebrauch gekauft wurde, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie Ihr eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren.

Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zufällig.

Titelbild Copyright Razzomgame, unter Lizenz von Shutterstock.com

INHALT


KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

 

KAPITEL DREISSIG

KAPITEL EINUNDDREISSIG

KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG

KAPITEL DREIUNDDREISSIG

KAPITEL VIERUNDDREISSIG

KAPITEL FÜNFUNDDREISSIG

KAPITEL SECHSUNDDREISSIG

KAPITEL SIEBENUNDDREISSIG

KAPITEL ACHTUNDDREISSIG

KAPITEL NEUNUNDDREISSIG

KAPITEL VIERZIG

KAPITEL EINUNDVIERZIG

KAPITEL ZWEIUNDVIERZIG

KAPITEL DREIUNDVIERZIG

KAPITEL VIERUNDVIERZIG

Westmoreland. “O hätten wir nun hier

Nur ein Zehntausend von dem Volk in England…”

König Heinrich. “… Nein, bester Vetter:

…Je klein're Zahl, je größres Ehrenteil.

Wie Gott will! Wünsche nur nicht einen mehr!”

--William Shakespeare

Heinrich V

KAPITEL EINS

Gwendolyn schrie als der Schmerz sie förmlich zerriss.

Sie lag auf dem Rücken im Wildblumenfeld. Ihr Bauch schmerzte noch mehr als sie sich das vorgestellt hatte. Sie wand sich und presste, versuchte das Baby zur Welt zu bringen. Innerlich flehte sie, dass der Schmerz aufhören möge, dass sie es irgendwohin unter Menschen schaffen konnte, bevor das Baby kam. Doch alles flehen half nichts, sie wusste, dass das Baby kam. Jetzt. Ob sie es wollte oder nicht.

Bitte, Gott, nicht jetzt! betete sie. Gewähre mir nur ein paar Stunden. Lass uns zuerst irgendwo in Sicherheit sein.

Doch es sollte nicht so sein. Gwendolyn spürte, wie eine weitere Welle schrecklicher Schmerzen ihren Körper durchflutete, und sie lehnte sich zurück als sie spürte, wie sich das Baby in ihr drehte. Nicht mehr lange. Sie wusste, dass es nicht mehr aufzuhalten war.

Sie presste und zwang sich dazu zu atmen, wie es ihr die Hebammen beigebracht hatten. Sie wollte ihrem Baby helfen, doch es schien nicht zu funktionieren, und sie stöhnte vor Schmerzen.

Als der Schmerz ein wenig nachließ, setzte sie sich wieder auf und sah sich um. Kein Mensch war zu sehen.

„HILFE!“, schrie sie so laut sie konnte.

Doch niemand antwortete. Gwendolyn lag inmitten der sommerlichen Felder, weit weg von jeder Menschenseele, und ihren Schreien lauschten nur der Wind und die Bäume.

Gwendolyn versuchte, wie immer stark zu bleiben, doch sie musste sich eingestehen, dass sie Angst hatte. Weniger um sich selbst als um ihr Baby. Was, wenn niemand sie finden würde?

Selbst wenn sie es alleine zur Welt bringen konnte, wie sollte sie danach mit dem Baby nach Hause kommen? Sie befürchtete, dass das Baby und sie an diesem Ort sterben würden.

Gwendolyn dachte zurück an das Reich der Toten, an den schicksalsschweren Augenblick mit Argon, als sie ihn befreit hatte, an die Wahl, die sie hatte treffen müssen. Das Opfer. Die unerträgliche Entscheidung, die ihr aufgezwungen worden war, zwischen ihrem Baby und ihrem Mann zu wählen. Sie weinte, als sie an ihre Entscheidung dachte. Warum verlangte das Leben immer wieder Opfer von ihr?

Gwendolyn hielt den Atem an, als das Baby sich plötzlich in ihr bewegte. Der Schmerz war so stark, dass er ihr vom Kopf bis zu den Zehen schoss. Sie fühlte sich, als würde sich von innen heraus zerrissen.

Gwendolyn bog ihre Rücken und stöhnte während sie zum Himmel aufblickte, und versuchte sich vorzustellen, dass sie an irgendeinem anderen Ort war. Egal wo, nur nicht hier. Sie versuchte, sich in Gedanken an etwas festzuklammern, etwas, das ihr einen Gewissen Frieden geben würde.

Sie dachte an Thor. Sie sah sich mit ihm zusammen, als sie sich das erste Mal begegnet waren. Er hielt sie bei der Hand während sie über genau diese Felder hier liefen. Krohn sprang um ihre Beine herum. Sie versuchte ein Bild in ihrem Kopf zum Leben zu erwecken und versuchte, sich auf die Details zu konzentrieren.

Doch es funktionierte nicht. Sie riss die Augen weit auf, als der Schmerz sie plötzlich in die Realität zurückholte.

Sie fragte sich, warum sie mutterseelenallein hier oben war – dann erinnerte sie sich an Aberthol, der ihr die Nachricht von ihrer sterbenden Mutter gebracht hatte, und dass sie sofort losgestürmt war, um sie zu sehen. Musste sie etwa zur gleichen Zeit wie ihre Mutter sterben?

Plötzlich schrie sie auf. Sie fühlte sich, als wäre der Augenblick ihres Todes gekommen. Doch als sie nach unten blickte, sah sie, dass der Kopf ihres Babys hervortrat. Sie lehnte sich zurück und schrie während sie, schwitzend und mit rotem Gesicht, immer weiter presste.

Mit einer letzten Anstrengung zerriss plötzlich ein weiterer Schrei die Luft.

Der Schrei eines Babys.

Plötzlich verdunkelte sich der Himmel. Gwendolyn blickte auf und sah mit Schrecken, wie der wunderschöne Sommertag ohne Vorwarnung plötzlich zur finsteren Nacht wurde. Sie sah zu, wie beide Sonnen plötzlich von den Monden verdeckt wurden.

Eine totale Sonnenfinsternis beider Sonnen. Gwendolyn konnte es kaum fassen: Sie wusste, dass das nur einmal alle zehntausend Jahre vorkam.

Gwendolyn betrachtete voller Angst den Himmel. Plötzlich wurde die unheimliche Stille, die mit der Dunkelheit gekommen war, von Blitzen zerrissen, und Gwendolyn spürte Hagel auf ihrem Körper.

Sie wusste, dass es ein tiefgründiges Omen war, dass all das genau in dem Augenblick der Geburt ihres Babys geschah. Sie blickte auf ihr Kind herab und wusste sofort, dass es weitaus mächtiger war, als sie begreifen konnte. Er kam aus einem anderen Reich.

Er weinte, und Gwendolyn griff instinktiv nach ihm und zog ihn auf ihre Brust und legte schützend die Arme um ihn.

Er begann zu wimmern, und in genau dem Augenblick begann die Erde zu beben. Sie spürte wie der Boden erzitterte, und in der Ferne konnte sie sehen, wie Felsbrocken die Hügel hinunterrutschten. Sie spürte die Macht des Kindes durch ihre Adern pulsieren, konnte fühlen, dass er das ganze Universum veränderte.

Während sie ihn fest in den Armen hielt, fühlte sie sich mit jedem Augenblick schwächer; sie wusste, sie verlor zu viel Blut. Ihr wurde schwindelig, sie war zu schwach, sich zu bewegen, kaum stark genug, ihr Baby zu halten, das nicht aufhören wollte, an ihrer Brust zu weinen. Sie konnte ihre Beine kaum fühlen.

Gwendolyn hatte eine dunkle Vorahnung, dass sie hier, mitten auf dem Feld, sterben würde. Ihr war egal, was aus ihr wurde, doch sie konnte den Gedanken daran, dass auch ihr Baby sterben könnte, nicht ertragen.

„NEIN!“ schrie sie, und kratzte das letzte Bisschen Kraft zusammen, um gen Himmel zu protestieren.

Als Gwendolyn zurück zu Boden sank und flach auf dem Rücken lag, hörte sie einen Schrei als Antwort. Kein menschlicher Schrei. Es war der Schrei eines uralten Wesens.

Gwendolyn begann, das Bewusstsein zu verlieren. Mit flatternden Augenlidern blickte sie auf, und sah wie sich eine riesige Kreatur vom Himmel zu ihr hinab schwang. Da erkannte sie in der furchteinflößenden Kreatur ein Wesen, das sie über alles liebte.

Es war Ralibar.

Das letzte, was Gwendolyn sah, bevor ihre Augen ihr den Dienst versagten, war, dass sich ihr geliebter Ralibar mit glühenden Augen vom Himmel hinabschwang und mit ausgefahrenen Krallen auf sie zuflog.

KAPITEL ZWEI

Luanda stand vor Schreck stocksteif da, während sie auf Koovias toten Körper hinabblickte und noch immer den blutverschmierten Dolch in Händen hielt. Sie konnte kaum fassen, was sie gerade getan hatte.

Der ganze Festsaal verstummte und starrte sie verblüfft an – niemand wagte es, sich zu bewegen. Sie alle starrten auf Koovias Leichnam zu ihren Füssen, der unantastbare Koovia, der große Krieger des McCloud’schen Königreichs, der Mann, der nur vom alten König McCloud übertroffen wurde. Die Spannung war mehr als greifbar.

Luanda war von allen am meisten geschockt. Ihre Hand, mit der sich noch immer den Dolch hielt, brannte; sie spürte, wie Hitze ihren Körper durchströmte. Sie war freudig erregt und geschockt zugleich, dass sie gerade eben einen Mann getötet hatte. Doch vor allem war sie stolz, dass sie es getan hatte, stolz, dass sie dieses Monster aufgehalten hatte, bevor er Hand an die Braut oder den Bräutigam legen konnte. Er hatte bekommen, was er verdient hatte. Alle McClouds waren Wilde.

Ein Schrei hallte durch den Saal, und als Luanda aufblickte, sah sie Koovias engsten Vertrauten, der mit rachelüsternen Augen auf sie zustürzte. Er hob sein Schwert und zielte auf ihre Brust.

Luanda war noch immer viel zu benommen, um reagieren zu können, und der Mann war schnell. Sie wappnete sich, dann sie wusste, dass sie im nächsten Moment spüren würde, wie harter, kalter Stahl ihr Herz durchbohrte. Doch Luanda war es egal. Was auch immer ihr jetzt zustoßen würde, war nicht mehr von Bedeutung, nicht nachdem sie diesen Mann getötet hatte.

Bereit zu sterben, schloss Luanda die Augen, als der Stahl auf sie herabfuhr – und war überrascht, als sie plötzlich das Klirren von Metall über sich hörte.

Sie riss die Augen auf und sah Bronson, der den Schlag des Kriegers mit seinem Schwert abwehrte. Es überraschte sie; Luanda hatte nicht geglaubt, dass ihr Gemahl dazu fähig war, und schon gar nicht, dass er in der Lage war, einen so mächtigen Schlag mit nur einer Hand abzuwehren. Doch am allermeisten berührte es sie, als sie erkannte, dass er sie immer noch genug liebte, um sein Leben für sie zu riskieren.

Bronson schwang sein Schwert herum, und selbst mit nur einer Hand war er so geschickt und hatte so viel Kraft, dass er dem Krieger sein Schwert durchs Herz rammte und ihn auf der Stelle tötete.

Luanda konnte es kaum glauben. Bronson hatte zum wiederholten Male ihr Leben gerettet. Sie fühlte sich tief in seiner Schuld, und eine überwältigende Welle der Zuneigung für ihn überrollte sie. Vielleicht war er tatsächlich stärker, als sie gedacht hatte.

Schreie erhoben sich auf beiden Seiten des Festsaals als sich McClouds und MacGils aufeinander stürzten um einander zu töten. Alle Masken der vorgespiegelten Höflichkeit fielen, die sie während der Hochzeitsfeierlichkeiten am Tag und des Banketts mühsam aufrechterhalten hatten. Es herrschte offener Krieg: Ein Krieger gegen den anderen, aufgeheizt durch Alkohol, angefacht durch Wut, von der Schande, dass die McClouds versucht hatten die Ehre der Braut zu verletzen.

Die Männer sprangen über den massiven Holztisch, im Bestreben, sich gegenseitig zu töten. Sie stachen wütend aufeinander ein, schlugen einander ins Gesicht, rangen miteinander, warfen Speisen und Wein vom Tisch. Der Saal war so beengt und voller Menschen, dass sie beinahe Schulter an Schulter kämpften. Sie stöhnten und schrien während der Saal in ein heilloses, blutiges Chaos verfiel.

Luanda versuchte, die Fassung wiederzugewinnen. Die Kämpfe waren so plötzlich und intensiv ausgebrochen, die Männer so voller Blutdurst, so konzentriert darauf, einander zu töten, dass sie die einzige war, die sich umsah und beobachtete, was um sie herum geschah. Sie betrachtete alles wie aus einer entrückten Perspektive aus. Sie war die einzige, die bemerkte, wie die einige McClouds langsam eine Türe nach der anderen verbarrikadierten sich dabei hinaus schlichen.

Luandas Nackenhaare stellten sich auf, als sie plötzlich erkannte, was geschah. Die McClouds schlossen alle im Saal ein – und flohen aus ganz bestimmtem Grund. Sie sah zu, wie sie die Fackeln von den Wänden nahmen, und riss in Panik ihre Augen auf. Mit Schrecken erkannte sie, dass die McClouds den Saal, und mit ihm alle, die darin gefangen waren, abbrennen wollten – selbst ihre eigenen Clansmitglieder.

 

Luanda hätte es wissen müssen. Die McClouds waren skrupellos, und bereit, alles zu tun, um zu siegen.

Luanda sah sich um, und bemerkte, dass eine Türe noch nicht verschlossen war.

Sie bahnte sich mit den Ellenbogen den Weg und rannte zur einzigen verbliebenen Türe. Sie sah, dass ein McCloud ebenfalls auf die Türe auf der anderen Seite des Raumes zu stürmte, und sie rannte schneller bis ihre Lungen fast barsten, fest entschlossen, ihm zuvorzukommen.

Der McCloud hatte Luanda nicht kommen sehen, als er an der Tür ankam, und griff den dicken, hölzernen Riegel, um sie zu verbarrikadieren. Doch Luanda stürzte sich von der Seite auf ihn, riss ihren Dolch hoch und rammte ihn ihm in den Rücken.

Der McCloud schrie auf, bäumte sich auf, und fiel zu Boden.

Luanda nahm den Riegel, riss ihn von der Tür, warf sie weit auf und rannte nach draußen.

Nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit draußen gewöhnt hatten, sah sich Luanda um und sah, wie sich McClouds mit Fackeln draußen vor dem Saal aufgestellt hatten und ihn in Brand setzten wollten. Luanda wurde von wilder Panik übermannt. Das durfte sie nicht zulassen.

Sie fuhr herum, rannte zurück in den Saal, griff Bronson und zog ihn zur Seite.

„Die McClouds!“, schrie sie eindringlich. „Sie wollen den Saal niederbrennen! Hilf mir alle rauszuholen! Mach schnell!“

Bronson verstand und riss seine Augen vor Angst weit auf, und ohne zu zögern rannte er zu den Anführern der MacGils hinüber, riss sie aus dem Kampfgeschehen, schrie ihnen zu, was draußen vor sich ging und gestikulierte in Richtung der Tür. Mit Schrecken in den Augen erkannten auch sie, was vor sich ging und brüllten ihren Männern Befehle zu.

Sehr zu Luandas Zufriedenheit beobachtete sie, wie sich die MacGils plötzlich vom Kampfgeschehen lösten und auf die rettende Tür zu rannten.

Während sie die Flucht organisierten, verloren Luanda und Bronson keine Zeit. Mit Schrecken sah sie, dass ein weiterer McCloud darauf zustürmte, den Riegel aufhob, und versuchte abermals, die Tür zu verriegeln. Sie war sich sicher, dass sie ihn diesmal nicht rechtzeitig erreichen konnte.

Diesmal reagierte Bronson; er riss sein Schwert hoch über seinen Kopf, holte aus und warf es. Es flog in hohem Bogen durch die Luft bis es schließlich im Rücken des McCloud steckenblieb. Der Krieger schrie auf und ging zu Boden, während Bronson zur Tür stürzte und sie gerade noch rechtzeitig weit aufriss.

Dutzende von MacGils stürmten durch die geöffnete Tür, dicht gefolgt von Luanda on Bronson, die gewartet hatten, bis auch der letzte MacGil den Saal verlassen hatte. Die McClouds im Saal sahen sich irritiert um, weshalb ihre Feinde so plötzlich den Rückzug angetreten hatten.

Als schließlich alle MacGils den Saal verlassen hatten, schlug Luanda die Tür zu, hob gemeinsam mit einigen anderen den Riegel auf und verbarrikadierte die Tür von außen, sodass kein McCloud ihnen folgen konnte.

Die McClouds draußen begannen zu bemerken, was vor sich ging, ließen ihre Fackeln fallen, zogen stattdessen ihre Schwerter und wollten sich auf die McClouds stürzen.

Doch Bronson und die anderen ließen ihnen keine Zeit. Sie griffen die McClouds, die um das Gebäude herum standen an, und töten die meisten von ihnen, während sie noch versuchten, ihre Waffen zu ziehen. Die meisten der McClouds waren noch immer im Inneren des Saals und die wenigen Dutzend draußen konnten sich nicht der Welle der wütenden MacGils erwehren, die sie schnell und brutal töteten.

Luanda stand mit Bronson an ihrer Seite neben den MacGils. Alle atmeten schwer, doch waren überglücklich, am Leben zu sein.

Während sie dastanden, begannen die McClouds drinnen, die Türen zu rammen, im Versuch ihrerseits nach draußen zu entkommen. Die MacGils wandten sich um, unsicher was zu tun war, und sahen Bronson an.

„Du musst diese Rebellion ein für alle Mal beenden“, stellte Luanda nachdrücklich fest. „Du musst ihnen mit der gleichen Brutalität begegnen, die sie dir angedeihen lassen wollten.“

Bronson sah sie zögernd an, und sie konnte die Unsicherheit in seinen Augen sehen.

„Ihr Plan ist nicht aufgegangen“, sagte er. „Sie sind im Saal gefangen. Wir werden sie unter Arrest stellen.“

Luanda schüttelte entschlossen den Kopf.

„Nein!“ schrie sie. „Diese Männer hier sehen zu dir auf. Sie brauchen einen Anführer. Das ist der grausame Teil der Welt. Wir sind nicht in King’s Court. Hier regiert die Brutalität. Nur mit Gewalt gewinnst du Respekt. Diese Männer da drin dürfen nicht am Leben bleiben. Wir müssen ein Exempel statuieren!“

Bronson sträubte sich entsetzt.

„Was sagst du da?“, fragte er. „Dass wir sie bei lebendigem Leib verbrennen sollen? Dass wir sie mit derselben Gewalt behandeln sollen, die sie sonst gegen uns gerichtet hätten?“

Luanda knirschte mit den Zähnen.

„Wenn du es nicht tust, merk dir meine Worte: Diese Männer werden eines Tages dich töten.“

Die MacGils sammelten sich um sie herum und hörten die Diskussion mit an. Luanda kochte vor Frustration. Sie liebte Bronson – schließlich war er es gewesen, der ihr Leben gerettet hatte. Und doch hasste sie, wie schwach, wie naiv er doch sein konnte.

Luanda hatte genug von Männern, die beim Regieren falsche Entscheidungen fällten. Sie sehnte sich danach, selbst zu regieren. Sie wusste, dass sie besser als jeder einzelne von ihnen war. Sie wusste, dass manchmal eine Frau die Welt der Männer beherrschen musste.

Luanda, die ihr ganzes Leben lang an den Rand gedrängt worden war, hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr einfach nur zusehen konnte. Schließlich waren diese Männer hier nur dank ihr überhaupt am Leben. Sie war die Tochter eines Königs – und noch dazu die Erstgeborene.

Bronson stand zögernd da und starrte sie an, und Luanda konnte sehen, dass er nicht die Initiative ergreifen würde.

Sie konnte es nicht länger ertragen. Luanda schrie frustriert auf, stürmte los, riss einem der Männer die Fackel aus der Hand, und während alle anderen Männer ihr in fassungsloser Stille zusahen, stürmte sie an ihnen vorbei und warf die Fackel.

Die Fackel erhellte die Nacht während sie durch die Luft flog und auf dem strohgedeckten Dach des Festsaals landete.

Zufrieden sah Luanda zu, wie sich die Flammen auszubreiten begannen.

Die MacGils um sie herum jubelten auf und folgten ihrem Beispiel. Jeder von ihnen nahm eine Fackel und warf sie, und bald loderten die Flammen aus dem Dach und erhellten die Nacht. Bald stand der ganze Saal in Brand und die Hitze versengte ihre Gesichter.

Die Schreie der McClouds, die im Inneren gefangen waren, hallten durch die Nacht, und während Bronson zurückwich stand Luanda mit in die Hüften gestemmten Händen da: kalt, hart, erbarmungslos, und genoss jeden einzelnen Schrei.

Sie wandte sich Bronson zu, der mit im Schock weit geöffnetem Mund dastand.

„Das“, sagte sie trotzig, „nennt man regieren!“

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