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Otto der Schütz

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–– Was liegt an Eurem Namen? Was liegt daran, woher Ihr kommt? Was liegt daran, wer Euch gesagt hat, daß ich in Gefahr war? Ich gebe die Vergangenheit für die Zukunft auf. Euer Name ist der Schwanenritter. Ihr kamt aus einem gesegneten Lande, und Gott ist es, der Euch sandte. Was brauche ich mehr zu wissen? Hier ist meine Hand.

Der Ritter küßte sie voll Entzücken, und einen Monat nachher vereinigte sie der Kaplan in derselben Kapelle, in welcher Beatrix in der Furcht einer anderen Ehe ein Jahr und einen Tag lang so viel gebetet und so viel geweint hatte.

Der Himmel segnete diese Verbindung; in drei Jahren machte Beatrix den Ritter zum Vater dreier Söhne, welche Robert, Gottfried und Rudolph genannt wurden. Dann verflossen noch drei Jahre in der vollkommensten Einigkeit und in einem Glücke, das einer andern Welt, als dieser, anzugehören schien.

–– Meine Mutter, sagte eines Tages der junge Robert, als er in das Schloß zurückkehrte, sag' mir doch den Namen meines Vaters.

–– Und warum das? antwortete die Mutter erbebend.

–– Weil der Sohn des Barons von Aspern mich darum fragt.

–– Dein Vater nennt sich der Schwanenritter, sagte Beatrix, und hat keinen andern Namen.

Das Kind begnügte sich mit dieser Antwort und kehrte zurück, um mit seinen jungen Freunden zu spielen. Es verfloß noch ein Jahr, nicht mehr in dem Entzücken des Glückes, welches die ersten begleitet hatte, aber in jener süßen Ruhe, welche die Einigkeit der Seelen verkündet.

–– Meine Mutter, sagte eines Tages der junge Gottfried, woher kam mein Vater, als er in einem, von einem Schwane gezogenen Schiffe in dieses Land gekommen ist?

–– Und warum das? antwortete die Mutter seufzend.

–– Weil der Sohn des Grafen von Megen mich darum gefragt hat.

–– Er kam aus einem fernen und unbekannten Lande, das ist Alles, was ich weiß.

Diese Antwort genügte dem Knaben, der sie seinem jungen Gefährten überbrachte, und fortfuhr, mit der sorglosen Gleichgültigkeit seines Alters an den Ufern des Flusses zu spielen.

Es verfloß wieder ein Jahr, während dessen der Ritter Beatrix mehr als einmal tiefsinnig und besorgt überraschte; er schien es indessen nicht zu bemerken und verdoppelte seine Aufmerksamkeiten und seine Liebkosungen für sie.

–– Meine Mutter, sagte eines Tages der junge Rudolph, wer hatte meinem Vater, als er Dich von diesem bösen Gerhard befreite, gesagt, daß Du Hilfe bedürftest?

–– Und warum das? antwortete die Mutter weinend.

–– Weil der Sohn des Markgrafen von Gorkum mich darum gefragt hat.

–– Gott, antwortete die Mutter, der die sieht, welche leiden, und der ihnen seine Engel sendet, um ihnen beizustehen.

Der Knabe verlangte nicht mehr, man hatte ihn daran gewöhnt, Gott als einen Vater anzusehen, und er verwunderte sich nicht, daß ein Vater für sein Kind das thäte, was Gott für seine Mutter gethan hatte.

Aber die Fürstin Beatrix betrachtete die Sachen anders; sie hatte überlegt, daß der erste Schatz der Söhne der Name ihres Vaters wäre. Nun aber waren ihre drei Söhne ohne Namen. Oft würde die Frage, welche jeder von ihnen an sie gerichtet, ihnen von Männern wiederholt werden, und sie konnten Männern nicht das antworten, was sie Kindern geantwortet hatten. Sie versank daher in eine unendliche und dauernde Traurigkeit, denn, was auch geschehen mögte, sie war entschlossen, von dem Gatten ins Geheimniß zu verlangen, das sie versprochen hatte, niemals zu verlangen.

Der Ritter sah diese zunehmende Schwermuth und errieth deren Ursache. Bei dem Anblicke der so unglücklichen Beatrix stand er mehr als ein Mal auf dem Punkte, ihr Alles zu sagen, aber jedes Mal wurde er von dem schrecklichen Gedanken zurückgehalten, daß dieser Mittheilung eine ewige Trennung folge.

Eidlich vermogte Beatrix nicht länger zu widerstehen, sie suchte den Ritter auf, und indem sie vor ihm auf die Kniee sank, bat sie ihn im Namen ihrer Kinder, ihr zu sagen, wer er wäre, woher er käme und wer ihn gesandt hätte.

Der Ritter erbleichte, wie, als ob er dem Sterben nahe wäre, indem er hierauf seine Lippen auf Beatrix Stirn drückte und ihr einen Kuß gab, flüsterte er seufzend:

–– Ach! Es mußte so kommen, heute Abend werde ich Dir Alles sagen.

IX

»Es war ungefähr sechs Uhr Abends, als der Ritter und seine Gattin sich auf den Balkon setzten. Beatrix schien beklommen und verlegen, der Ritter war traurig. Beide blieben einige Augenblicke lang schweigend, und ihre Blicke richteten sich instinctmäßig nach dem Orte, wo der Ritter an dem Tage seines Kampfes mit Gerhard erschienen war. Derselbe Punkt ließ sich auf derselben Stelle erblicken. Beatrix erbebte, der Ritter seufzte. Derselbe Eindruck, der zu gleicher Zeit ihre beiden Seelen traf, führte sie zu einander zurück; ihre Augen begegneten sich. Die des Ritters waren feucht und drückten ein Gefühl so unendlicher Traurigkeit aus, daß Beatrix es nicht zu ertragen vermogte und auf die Knie sank.

–– O! nein! nein! mein Freund, sagte sie zu ihm, kein Wort von diesem Geheimnisse, das uns so theuer zu stehen kommen soll. Vergiß die Frage, welche ich an Dich gestellt, und wenn Du unsern Söhnen keinen Namen hinterläßt, so werden sie tapfer sein, wie ihr Vater, und sich einen machen.

–– Höre, Beatrix, antwortete der Ritter, Alles ist von dem Herrn vorausgesehen, und da er zugelassen hat, daß Du die Frage an mich stelltest, welche Du an mich gerichtet hast, so ist das ein Beweis, daß meine Stunde gekommen ist. Ich habe neun Jahre bei Dir zugebracht, neun Jahre eines Glückes, das nicht für diese Welt gemacht war; das ist mehr, als je ein Mensch erlangt bat. Danke Gott, wie ich es thue, und höre, was ich Dir sagen werde.

–– Nicht ein Wort, nicht ein Wort! rief Beatrix aus, nicht ein Wort, ich bitte Dich inständigst.

Der Ritter streckte die Hand nach dem Punkte aus, welcher seit einigen Minuten weit deutlicher zu werden begann, und Beatrix erkannte das von dem Schwane gezogene Schiff.

–– Du siehst wohl, daß es Zeit ist, sagte er; so höre denn, was zu erfahren Du so lange Zeit den geheimen Wunsch gehabt hast, und was ich Dir von dem Augenblicke an mittheilen muß, wo Du mich darum gefragt hast.

Beatrix ließ schluchzend ihr Haupt auf den Schooß des Ritters sinken. Dieser blickte sie mit einem unbeschreiblichen Ausdrucke von Traurigkeit und von Liebe an, und indem er die Hände auf ihre Schultern sinken ließ, sagte er zu ihr:

–– Ich bin der Waffengefährte Deines Vaters, Robert von Cleve, der Freund Deines Oheims, Gottfried von Bouillon. Ich bin der bei der Belagerung von Jerusalem getödtete Graf Rudolph von Alost.

Beatrix stieß einen Schrei aus, erhob ihr erbleichtes Haupt wieder, und heftete auf den Ritter erschreckte und scheue Augen; sie wollte sprechen, aber ihre Stimme vermogte nur undeutliche Töne gleich denen hervorzubringen, welche man während eines Traumes entschlüpfen läßt.

–– Ja, fuhr der Ritter fort, ich weiß, daß das, was ich Dir sage, unerhört ist. Aber erinnere Dich», Beatrix, daß ich auf der Erde der Wunder gefallen war. Der Herr that für mich, was er für die Tochter des Jairus und den Bruder der Magdalena that. Das ist Alles!

–– Ach! mein Gott! mein Gott! rief Beatrix aus, indem sie sich wieder auf ihre Knie erhob, was Ihr da sagt, ist nicht möglich!

–– Ich hielt Dich für gläubiger, Beatrix, antwortete der Ritter.

–– Ihr seid Rudolph von Alost? murmelte die Fürstin.

–– Er selbst. Wie Du weißt, hatte Gottfried mir, wie seinen beiden Brüdern die Anführung des Heeres über, lassen, um Deinen Vater abzuholen. Als er zu uns zurückkehrte, war er der Maaßen entzückt über Deine junge Schönheit, daß er während des ganzen Weges nur von Dir sprach. Wenn Gottfried Dich wie eine Tochter liebte, so kann ich sagen, daß er mich wie einen Sohn liebte; von dem Augenblicke an, wo er Dich wieder gesehen, hatte sich daher auch nur ein einziger Gedanke seiner bemächtigt, nämlich der uns mit einander zu verbinden. Ich war damals zwanzig Jahre, meine Seele war rein wie die einer Jungfrau. Das Bild, welches er mir von Dir entwarf, entflammte mein Herz, und bald liebte ich Dich eben so glühend, als ob ich Dich seit meiner Kindheit gekannt hatte. Alles war so fest unter uns abgemacht, daß er mich nur noch seinen Neffen nannte.

Dein Vater wurde getödtet; ich beweinte ihn, wie als ob er mein Vater gewesen wäre. Sterbend gab er mir seinen Segen und erneuerte mir seine Einwilligung. Von nun an betrachtete ich Dick als die Meinige; Dein unbekanntes, aber immer gegenwärtiges Andenken erglühte in Mitte aller meiner Gedanken; Dein Name mischte sich in alle meine Gebete.

Wir langten vor Jerusalem an; während dreier Stürme wurden wir zurückgeschlagen; der letzte dauerte sechzig Stunden. Man mußte für immer auf die heilige Stadt verzichten, oder sie dieses Mal erobern. Gottfried befahl einen letzten Angriff. Wir übernahmen mit einander die Führung eines Haufens, wir zogen voraus; wir stellten zwei Leitern auf, und erstiegen sie neben einander; endlich berührten wir die Höhe des Walles; ich erhob den Arm, um eine Zinne zu ergreifen, als ich das Eisen einer Lanze glänzen sah, ein stechender Schmerz folgte dieser Art von Blitz, ein eisiger Schauder überlief meinen ganzen Körper. Ich sprach Deinen Namen aus, dann fiel ich, ohne mehr Etwas zu fühlen noch zu sehen, rücklings zu Boden, ich war getödtet.

Ich habe keinen Begriff von der Zeit, in welcher ich in diesem Schlaf ohne Traum versenkt blieb, den man den Tod nennt. Endlich schien es mir eines Tages, als ob ich eine Hand fühle, welche sich auf meine Schulter legte; ich glaubte dunkel, daß der Tag von Josaphaot angebrochen wäre. Ein Finger berührte meine Augenlider, ich schlug die Augen auf, ich lag in einem Grabe, dessen Teckel sich von selbst erhoben hielt, und vor mir stand ein Mann, den ich für Gottfried erkannte, obgleich er einen Purpurmantel auf den Schultern, eine Krone auf dem Haupte und einen Heiligenschein um die Stirn trug; er neigte sich zu mir, hauchte mir auf den Mund, und ich fühlte Leben und Gefühl in meine Brust zurückkehren. Dennoch schien es mir, als ob ich noch mit eisernen Klammern an das Grab gefesselt wäre. Ich wollte sprechen, aber meine Lippen bewegten sich, ohne irgend einen Ton hervorzubringen.

 

–– Erwache, Rudolph, der Herr erlaubt es, sagte Gottfried, und höre, was ich Dir sagen will.

Ich machte nun eine übermenschliche Anstrengung, in welcher sich alle entstehenden Kräfte meines neuen Lebens vereinigten, und ich sprach Deinen Namen aus.

–– Sie ist es, von der ich Dir zu sprechen komme, sagte Gottfried zu mir.

–– Aber, unterbrach ihn Beatrix, Gottfried war gleichfalls todt!

–– Ja, antwortete Rudolph höre was geschehen war.

Gottfried war vergiftet gestorben und hatte vor seinem Tode verlangt, daß sein Leib neben dem meinigen ruhe; sein Wille war befolgt, und er war in seinem königlichen Kostüm begraben worden; nur hatte Gott dem Purpurmantel und dem Diademe eine Glorie hinzugefügt. Gottfried erzählte mir das, was sich seit meinem eigenen Tode zugetragen hatte, und was ich dem zu Folge nicht wissen konnte.

– Und Beatrix? sagte ich zu ihm.

–– Da sind wir jetzt auf das gekommen, was sie angeht, antwortete er mir. Ich schlief also wie Du in meinem Grabe in der Erwartung der Stunde des Gerichts, als es mir allmählig schien, daß ich wieder zur Besinnung und zum Leben zurückkehrte, wie als ob ich aus einem tiefen Schlafe erwachte. Der erste Sinn, der in mir erwachte, war der des Gehöres. Ich glaubte, den Klang eines kleinen Glöckchens zu hören, und in dem Maaße, als das Leben in mir zurückkehrte, wurde der Schall weit deutlicher. Bald erkannte ich ihn als den des Glöckchens, welches ich Beatrix geschenkt hatte. Zu gleicher Zeit kehrte mir das Gedächtniß zurück, und ich erinnerte mich der wunderthätigen Eigenschaft, welche der von Peter dem Eremiten zurückgebrachte Rosenkranz besaß. Beatrix war in Gefahr, und der Herr hatte zugelassen, daß der Klang des geweihten Glöckchens bis in mein Grab drang, und mich selbst in dem Arme des Todes erwecke.

Ich schlug die Augen auf und ich befand mich in der Finsterniß. Eine schreckliche Furcht bemächtigte sich nun meiner; da ich kein Bewußtsein von der verflossenen Zeit hatte, so glaubte ich, lebendig begraben worden zu sein; aber im selben Augenblicke erfüllte ein Geruch von Weihrauch das Gewölbe. Ich hörte himmlische Gesinge, zwei Engel hoben den Stein meines Grabes auf, und ich erblickte Christus, der neben seiner heiligen Mutter auf einem Wolkenthrone saß.

Ich wollte niederknien, aber ich vermogte keine Bewegung zu machen.

Indessen fühlte ich die Bande sich entfesseln, welche meine Zunge zurückhielten, und ich rief aus: – Herr! Herr! Dein heiliger Name sei gepriesen!

Christus öffnete nun auch den Mund, und seine Wort gelangten lieblich wie Gesang zu mir.

–– Gottfried, mein edler und frommer Diener, hörst Du Nichts? sagte er zu mir.

–– Ach! Herr Jesus, antwortete ich, ich höre den Ton des heiligen Glöckchens, welches mir meldet, daß die, deren Vater für Dich gestorben, deren Verlobter für Dich gestorben und deren Oheim für Dich gestorben, in diesem Augenblicke in Gefahr ist, und nur noch Dich zu ihrem Beistande hat.

–– Wohlan! was kann ich für Dich thun? sagte Christus. Ich, bin der vergeltende Gott, fordere, und was Du von mir fordern wirst, soll Dir bewilligt werden.

–– O! Herr Jesus! antwortete ich, ich habe Nichts für mich selbst zu fordern, denn Du hast mehr für mich gethan, als für irgend einen andern Menschen. Du hast mich erkoren, um den Kreuzzug zu führen und die heilige Stadt zu befreien. Du hast mir dort die goldene Krone gegeben, wo Du die Dornenkrone trügest, und Du hast gestattet, daß ich in Deiner Gnade stürbe. Ich habe also Nichts von Dir zu fordern, gnädiger Herr Jesus! besonders jetzt, wo ich mit meinen sterblichen Augen Deine Göttlichkeit geschaut habe.

–– Habe ich Dir nicht gesagt, daß das, was Du fordern würdest, Dir bewilligt sein sollte? Solltest Du, nach dem Du während Deines Lebens an mein Wort geglaubt, nach Deinem Tode an meinem Werte zweifeln?

–– Wohlan! gnädiger Herr Jesus! antwortete ich ihm, Du, der Du auf dem Grunde des Herzens der Menschen liest, Du weißt, mit welchem Bedauern ich gestorben bin; vier Jahre lang hatte ich eine sehr süße Hoffnung genährt; nämlich den, welchen ich wie einen Bruder liebte, mit der zu verbinden, die ich wie eine Tochter liebe; der Tod hat sie getrennt. Rudolph von Alost ist für Deine heilige Sache gestorben. Nun denn! gnädiger Herr Jesus, gib ihm die Tage zurück, die er leben sollte, und gestatte, daß er seiner Verlobten zu Hilfe eilt, welche in diesem Augenblicke eine große Gefahr drängt, wenn ich dem Klange des Glöckchens glaube, das nicht zu läuten aufhört, ein Beweis, daß sie nicht zu beten aufhört.

–– Es geschehe wie Du es wünschest, sagte Christus; Rudolph von Alost möge aufstehen und seiner Verlobten zu Hilfe eilen. Ich entlasse ihn aus dem Grabe bis zu dem Tage, wo seine Gattin ihn fragen wird, wer er ist, woher er kommt, und wer ihn gesandt hat. Diese drei Fragen werden das Zeichen sein, woran er erkennen wird, daß ich ihn wieder zu mir rufe.

–– Herr! Herr! rief ich ein zweites Mal aus, Dein heiliger Name sei gepriesen. Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, als Etwas wie eine Wolke zwischen mir und dem Himmel vorüberzog, und Alles verschwand.

Nun stand ich aus meinem Grabe auf. und komme an das Deinige. Ich legte die Hand auf Deine Schulter, um Dich von dem Tode zu erwecken. Ich berührte Deine Augenlider mit dem Finger, um Dir die Augen zu öffnen; ich hauchte meinen Hauch auf Deine Lippen, um Dir das Leben und die Sprache wieder zu geben. Und jetzt, Rudolph von Alost, stehe auf, denn es ist Christus Wille, daß Du Beatrix zu Hilfe eilst, und daß Du bis zu dem Tage bei ihr bleibst, wo sie Dich fragen wird, wer Du bist, woher Du kommst und wer der ist, der Dich gesandt hat.

Gottfried hatte kaum aufgehört zu sprechen, als ich die Bande sich brechen fühlte, welche mich an das Grab fesselten. Ich richtete mich in meinem Grabe eben so voll Lebenskraft auf, als bevor ich den tödtlichen Stoß erhalten hatte, und da man mich in meinem Panzer begraben, so befand ich mich wieder ganz gerüstet, mit Ausnahme meines Schwertes, das ich im Fallen hatte fahren lassen, und das man wahrscheinlich nicht wiedergefunden.

Nun umgürtete Mich Gottfried mit seinem eigenem Schwerte, das von Gold war, hing das Horn über meine Schulter, dessen er sich gewöhnlich in der Schlacht bediente, und steckte den Ring an meinen Finger, den ihm der Kaiser Alexis geschenkt hatte. Als er mich hier auf umarmt, sagte er zu mir:

–– Bruder, Gott ruft mich wieder zu sich, ich fühle es. Lege den Stein meines Grabes wieder auf mich, und wenn Du das vollzogen, so eile, ohne einen Augenblick zu verlieren, Beatrix zu Hilfe.

Bei diesen Worten legte er sich wieder in sein Grab, schloß die Augen und murmelte ein drittes Mal: – Herr! Herr! Dein heiliger Name sei gepriesen. – Ich neigte mich über ihn, um ihn nochmals zu umarmen, aber er war ohne Athem und bereits in dem Herrn entschlafen.

Ich ließ den Stein wieder auf ihn zurückfallen, den ein göttlicher Finger gelüftet hatte; ich ging, um vor dem Altare niederzuknieen, verrichtete mein Gebet, und beschloß, ohne einen Augenblick zu verlieren, Dir zu Hilfe zu eilen.

Unter der Halle der Kirche fand ich ein vollständig geschirrtes Pferd; eine Lanze war gegen die Mauer gestellt; ich zweifelte keinen Augenblick lang, daß das Eine, wie die andere, für mich bestimmt wären. Ich nahm die Lanze, bestieg das Pferd, und indem ich dachte, daß der Herr seinem Instincte die Sorge anvertraut hätte, mich zu führen, warf ich ihm den Zügel über den Hals und ließ es den Weg einschlagen, der ihm behagte.

Ich zog durch Syrien, Cappadocien, die Türkei, Thracien, Dalmatien, Italien und Deutschland; endlich, nach einem Jahre und einem Tage der Reise, gelangte ich an die Ufer des Rheines. Dort fand ich ein Schiff, an das ein Schwan mit goldenen Ketten gespannt war. Ich bestieg das Schiff, und es führte mich vor das Schloß. Du weißt das Uebrige, Beatrix.

–– Ach! rief Beatrix aus, da ist der Schwan und das Schiff, welche an demselben Orte landen, wo sie damals gelandet sind; aber, Unglückliche die ich bin, dieses Mal kommen sie um Dich wieder abzuholen. Rudolph, Rudolph, verzeihe mir.

–– Ich habe Dir Nichts zu verzeihen. Beatrix, sagte Rudolph, indem er sie umarmte. Die Zeit ist verflossen, Gott ruft mich zurück, das ist Alles. Danken wir ihm für die neun Jahre des Glückes, die er uns bewilligt hat, und bitten wir ihn um ähnliche Jahre für unsere Zukunft im Paradies.

Nun rief er seine drei Söhne, welche auf der Wiese spielten; sie eilten sogleich herbei. Er umarmte zuvörderst Robert, welcher der Aelteste war, gab ihm sein Schild und sein Schwert, und ernannte ihn zu seinem Nachfolger. Dann umarmte er Gottfried, welcher der zweite war, gab ihm sein Horn und überließ ihm die Grafschaft Löwen. Endlich umarmte er auch Rudolph, welcher der dritte war, und schenkte ihm den Ring und die Grafschaft Messe. Als er hierauf Beatrix ein letztes Mal in seine Arme geschlossen, gebot er ihr, da zu bleiben, wo sie wäre, empfahl seinen drei Söhnen an, ihre Mutter zu trösten, die sie weinen sahen, ohne Etwas von ihren Thränen zu verstehen; dann ging er in den Hof hinab, wo er sein Pferd ganz gesattelt wiederfand, ritt über die Wiese, indem er sich bei, jedem Schritte umwandte, stieg in das Schiff, das sogleich wieder den Weg einschlug, auf dem es gekommen war, und bald in dem nächtlichen Schatten verschwand, der sich von dem Himmel herabzulassen begann.

Seit dieser Stunde bis zu der ihres Todes, kehrte die Fürstin Beatrix täglich auf den Balkon zurück, aber sie sah niemals weder das Schiff, noch den Schwan, noch den Ritter wieder erscheinen.«

Und ich habe so eben Rudolph von Alost gebeten, fuhr Helene fort, Gott zu bitten, daß er in seiner Barmherzigkeit für mich ein Wunder gleich dem geschehen lassen mogte, welches er für die Fürstin Beatrix hat zulassen wollen.

–– Amen, antwortete Otto lächelnd.

X

Der Graf von Ravenstein hatte sein Versprechen gehalten. Mit Sonnenaufgange sah man auf der Wiese, welche den Fluß von dem Schlosse trennte, sein Banner auf seinem aufgeschlagenen Zelte wallen. An der Thüre seines Zeltes war sein Schild aufgehängt, in dessen Mitte sein Wappen glänzte, welches aus einem goldenen Löwen in rothem Felde bestand, der sich an einem Silberfelsen aufrichtete; von Stunde zu Stunde ließ ein Trompeter, der aus dem Zelte trat, und sich allmählig nach den vier Himmelsgegenden richtete, einen herausfordernden Tusch hören.

Der Tag verfloß, ohne daß Jemand auf die Aufforderung des Grafen von Ravenstein antwortete; denn, wie wir bemerkt, die Freunde, die Verbündeten oder die Verwandten des Fürsten Adolph von Cleve waren zu spät benachrichtigt worden, oder für ihre eigene Rechnung oder für die des Kaisers beschäftigt, so daß nicht Einer gekommen war. Der alte Krieger ging mit sorgenvoller Miene auf den Wällen herum, Helene betete in der Kapelle der Fürstin Beatrix, und Otto bot Wetten an, daß er drei Pfeile nach einander in den stehenden Löwen des Grafen von Ravenstein schießen würde. Was Hermann anbelangt, so war er verschwunden, ohne daß man wußte, aus welcher Ursache, und bei dem Verlesen am Morgen hatte er weder geantwortet, noch irgend Jemand für ihn.

Die Nacht brach an, ohne irgend eine Veränderung in der gegenseitigen Stellung der Belagerten und der Belagerer hervorzubringen. Helene wagte nicht die Augen zu ihrem Vater zu erheben. Erst jetzt erschienen ihr alle die Folgen ihrer abschlägigen Antwort, und diese abschlägige Antwort war so plötzlich und so unerwartet gewesen, daß sie mit jedem Augenblicke fürchtete, der alte Fürst mögte sie um die Ursachen derselben fragen.

Der Tag brach eben so traurig und eben so drohend als der vorige an, und mit dem Tage erneuerte sich das herausfordernde Trompetengeschmetter des Grafen von Ravenstein wieder. Der alte Fürst ging von Stunde zu Stunde auf die Wälle, indem er sich wie der Trompeter nach den vier Himmelsgegenden wandte und schwor, daß zu den Zeiten seiner Jugend sich so etwas nicht zugetragen hätte, ohne daß sich bereits zehn Kämpen gezeigt, um eine so geheiligte Sache, als die seinige, zu vertheidigen. Helene verließ die Kapelle der Fürstin Beatrix nicht. Otto schien in Mitte der allgemeinen Besorgniß immer ruhig und sorgenlos. Hermann war nicht wieder erschienen. Die Nacht verfloß voller Besorgniß und Unruhe. Der Tag, welcher anbrach, war der letzte. Am folgenden sollten der Sturm und das Ersteigen beginnen, und das Leben mehrer Hunderte von Menschen sollte die Laune eines jungen Mädchens bezahlen. Als die ersten Strahlen des Tages im Osten erschienen, war Helene, welche die ganze Nacht mit Weinen und mit Beten in der Kapelle zugebracht hatte, daher auch entschlossen, sich zu opfern, um diesen Streit zu beendigen. Sie ging demnach über den Hof, um ihren Vater aufzusuchen, welcher, wie man ihr gesagt, sich in dem Rüstsaale befände; als sie erfuhr, daß bei dem Morgenverlesen Otto gleichfalls gefehlt hätte und daß man glaube, daß er, wie Hermann, das Schloß verlassen hätte. Diese Nachricht versetzte dem Widerstreben Helenens den letzten Stoß. Daß Otto ihren Vater verließ, daß Otto floh, wo die Hilfe jedes Mannes, und besonders eines so geschickten Mannes, als er, für die Vertheidigung des Schlosses so nothwendig war, das war Etwas, das ihr nicht einmal eingefallen war, und das auf ihren Entschluß einen raschen und entscheidenden Elnfiuß haben mußte.

 

Sie fand ihren Vater, der sich rüstete. Der alte Krieger hatte seine Jugenderinnerungen gesammelt, und auf Gott vertrauend, hoffte er, daß Gott ihm die Kraft seiner schönen Jahre wiedergeben würde; er war daher entschlossen, den Grafen von Ravenstein selbst zu bekämpfen.

Helene sah auf den ersten Blick alles das Unglück ein, was ein solcher Entschluß heibeiführen könnte. Sie sank vor ihrem Vater auf die Kniee, indem sie zu ihm sagte, daß sie bereit wäre, den Grafen zu heirathen. Aber indem sie das sagte, lag so viel Schmerz in ihrer Stimme und ihre Augen waren so voll Thränen, daß der alte Fürst wohl sah, daß es besser für ihn wäre, zu sterben, als zu leben und seine einzige Tochter ewige Leiden gleich denen erdulden zu sehen, welche sie in diesem Augenblicke empfand.

In dem Augenblicke, wo der Fürst Helene aufhob und sie an sein Herz drückte, hörte man die Herausforderung, welche der Graf von Ravenstein von Stunde zu Stunde erschallen ließ. Der Vater und die Tochter erbebten zu gleicher Zeit und wie von demselben Schlage getroffen. Eine Todesstille folgte diesem kriegerischen Lärme. Aber dieses Mal dauerte die Stille nicht lange; der Klang eines Hornes antwortete auf die Herausforderung, welche gemacht worden war. Der Fürst und Helene erbebten von Neuem, aber vor Freude. Es kam ihnen ein Vertheidiger.

Beide gingen auf den Balkon der Fürstin Beatrix, um zu sehen, von welcher Seite ihnen diese unverhoffte Hilfe zukäme, und das war ihnen etwas Leichtes, denn alle Augen und alle Arme waren nach derselben Richtung ausgestreckt. Ein vollständig gerüsteter Ritter mit herabgeschlagenem Helmsturze fuhr in einem Schiffe den Rhein herab, indem er seinen, wie er gerüsteten Knappen zur Seite hatte. Sein, wie sein Herr ganz mit Stahl bedecktes Schlachtroß befand sich auf dem Vordertheile, und antworte durch Wiehern auf den doppelt kriegerischen Ruf, den es gehört hatte. In dem Maße, als er näher kam, konnte man sein Wappen erkennen, das aus einem Silberschwane im rothen Felde bestand. Helene vermogte sich von ihrem Erstaunen nicht zu erholen. Hatte Rudolph von Alost ihre Gebete gehört? und erneuerte, ein übernatürlicher Vertheidiger, für sie das Wunder, das Gott bereits für die Fürstin Beatrix zugelassen hatte?

Wie dem auch sein mogte, das Schiff kam unter dem allgemeinen Erstaunen fortwährend näher. Endlich landete es an demselben Orte, wo zwei und ein halbes Jahrhundert zuvor das des Grafen von Alost gelandet war. Der unbekannte Ritter sprang an das Ufer, zog sein Roß nach sich, schwang sich auf den Sattel, und während sein Knappe auf dem Schiffe blieb, begrüßte er den Fürsten Adolph und die Prinzessin Helene; indem er hierauf gerade auf das Zelt des Grafen von Ravenstein zuritt, berührte er mit dem Eisen seiner Lanze dessen Schild, was ein Zeichen war, daß er ihn mit scharfen Waffen und auf Leben und Tod herausfordere. Der Knappe des Grafen von Ravenstein trat sogleich aus dem Zelte und sah nach, welches die Waffen des unbekannten Ritters wären. Er trug eine Lanze in der Hand, ein Schwert an der Seite, und eine Streitaxt an dem Sattelknopfe; außerdem trug er an dem Halse den kleinen Dolch, welchen man den Gnadendolch nannte. Als er diese Musterung beendigt, kehrte der Knappe in das Zelt zurück; was den Ritter anbelangt, so nahm er, nachdem er die ein zweites Mal begrüßt, denen er zu Hilfe kam, so viel Raum, als er bedurfte, und indem er ungefähr Hundert Schritte weit von dem Zelte hielt, erwartete er seinen Gegner.

Das Warten dauerte nicht lange; der Graf war ganz gerüstet, so daß er nur seinen Helm auf seinen Kopf zu setzen hatte, um bereit zu sein, den Kampfplatz zu betreten. Er trat daher bald aus seinem Zelte. Man führte ihm sein Roß vor, und er schwang sich mit einem Eifer darauf, welcher sein Verlangen bewies, den Kampf, welchen ihm der Ritter mit dem silbernen Schwane so unerwarteter Weise anzubieten kam, keinen Augenblick lang zu verzögern. Indessen, so große Eile er auch hatte, so warf er dennoch einen Blick auf seinen Feind, um, wenn es möglich wäre, durch irgend ein heraldisches Zeichen zu erkennen, mit welchem Manne er es zu thun hätte. Der Ritter trug auf seinem Helme als ganzes Unterscheidungszeichen eine kleine goldene Krone, deren Zacken wie Rebenblätter ausgeschnitten waren, was andeutete, daß er Fürst oder der Sohn eines Fürsten wäre.

Es entstand nun ein Augenblick des Schweigens, während dessen jeder der beiden Kämpen seine Waffen zurecht machte, und der von den Zuschauern zu einer flüchtigen Musterung jedes von ihnen benutzt wurde.

Der Graf von Ravenstein, dreißig bis fünf und dreißig Jahre alt, zu aller Kraft des Alters gelangt, kühn auf seinem Schlachtrosse sitzend, war das Urbild materieller Stärke. Man fühlte, daß man eben so viel Mühe haben würde, ihn aus seinem Sattel zu heben, als um eine Eiche zu entwurzeln und daß es eines gewaltigen Kämpen bedürfe, um ein solches Werk glücklich auszuführen.

Der unbekannte Ritter dagegen trat, so viel man nach der Anmuth seiner Bewegungen urtheilen konnte, kaum aus dem Jünglingsalter hervor; seine Rüstung, so gut geschlossen sie auch sein mogte, hatte die Geschmeidigkeit einer Schlangenhaut; man fühlte so zu sagen unter diesem elastischen Eisen ein jugendliches Blut kreisen, und, Sieger oder besiegt, sah man ein, daß er mit ganz von denen verschiedenen Mitteln angreifen oder sich vertheidigen müßte, als die, welche die Natur zur Verfügung des Grafen von Ravenstein gestellt hatte.

Der Trompeter des Grafen blies, das Horn der unbekannten Ritters antwortete darauf, und der Fürst Adolph von Cleve, der von seinem Balkon aus den Kampf wie ein Kampfrichter übersah, rief von den Erinnerungen fortgerissen, mit starker Stimme aus: Voran!

Im selben Augenblicke sprengten die beiden Gegner gegen einander los und erreichten sich ungefähr in der Mitte der Entfernung, welche sie gewählt hatten. Die Lanze des Grafen glitt an dem Rande von dem Schilds des Ritters ab, und zerbrach sich gegen das runde Schild, das er am Halse hängend trug, während die Lanze des Ritters den Helm seines Gegners traf, die Riemen zerrissen, welche ihn unter dem Kinne befestigten, und ihm von der Stirn des Grafen fortriß, der im bloßen Kopfe und entwaffnet blieb; im selben Augenblicke deuteten einige Bluttropfen, welche über sein Gesicht rollten, an, daß das Eisen der Lanze in derselben Zeit, wo er ihm den Helm abgerissen, auch den Schädel verletzt habe.

Der Ritter mit dem silbernen Schwane hielt an, um dem Grafen die Zeit zu lassen, einen andern Helm und eine andere Lanze zu nehmen, indem er dadurch andeutete, daß er einen ersten Vortheil nicht benutzen wollte, und daß er bereit wäre, den Kampf mit gleichen Gefahren wieder zu beginnen.

Der Graf verstand diese Artigkeit und zögerte einen Augenblick lang, bevor er sich entschloß, sie zu benutzen. Da sein Gegner ihm indessen durch dieses erste Zusammenstoßen den Beweis gegeben hatte, daß er kein zu verachtender Gegner wäre, so warf er den nutzlosen Stumpf weg, nahm aus den Händen seines Knappen einen neuen Helm, und indem er mit dem Arme die Lanze zurückwies. Welche dieser ihm anbot, zog er sein Schwert, indem er andeutete, daß er es vorzöge, den Kampf mit dieser Waffe fortzusetzen. Der Ritter ahmte seinem Feinde sogleich in allen Punkten nach, und indem er gleichfalls seine Lanze von sich warf und sein Schwert zog, grüßte er zum Zeichen, daß er seinen Angriff erwarte. Die Trompeten schmetterten ein zweites Mal und die beiden Gegner stürzten auf einander los. Von den ersten Stößen an sahen die Zuschauer, daß sie sich in ihrer Voraussicht nicht getäuscht hätten; der eine der beiden Kämpfenden rechnete auf seine Kraft, und der andere auf seine Geschicklichkeit. Jeder handelte daher dem zu Folge, indem der erste auf den Hieb, der andere auf den Stich focht, der Graf von Ravenstein, indem er die Rüstung seines Gegners zu durchhauen suchte, der unbekannte Ritter, indem er die seines Feindes durch alle Mittel zu durchbohren suchte.

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