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Olympia von Clèves

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LVII.
Soll es sein?

Nach dem Menuet, das Ludwig XV. tanzte, – allerdings mit einem Lächeln aus den Lippen, aber sichtbar ohne auch nur entfernt an die Tänzerin« oder den Tanz zu denken, – kam er zu Pecquigny zurück.

Pecquigny ging ebenso betreten als Richelieu seit seiner Entdeckung umher.

Als er den König aus sich zukommen sah, blieb Pecquigny stehen.

»Pecquigny?« sagte der König.

»Sire?« antwortete der Kapitän der Garden.

Beide standen einander gegenüber: der König schaute Pecquigny an, Pecquigny schaute den König an. Beide schwiegen einen Augenblick.

Der König hätte offenbar gewünscht, daß Pecquigny errate, was er ihm sagen wollte. Doch er erriet nicht. Der König musste sich entschließen.

»Pecquigny,« fragte er endlich, »wie hieß denn das Mädchen, das die Junia spielte?«

»Ich doppelter Dummkopf, der ich bin!« murmelte Pecquigny mit sich selbst sprechend.

Dann sagte er laut und mit seinem reizendsten Lächeln:

»Olympia, Sire.«

»Ah! es ist wahr! dieser Teufelsname, ich kann ihn nicht behalten.«

»Der König ist offenbar wahnsinnig verliebt,« dachte Pecquigny.

Und er erwartete eine andere Frage.

Ludwig XV. fragte aber nicht mehr.

Pecquigny, als er sah, daß der König nicht mehr mit ihm sprach, nahm das Gespräch mit sich selbst wieder aus, wo er es gelassen hatte, nur legte er mehr Ehrfurcht darein und wandte die zweifelnde Form an.

»Pecquigny, mein Freund,« sagte er, »wenn Du kein Einfaltspinsel bist, wirst Du, ehe drei Tage vergehen, Deinem Herrn einen großen Dienst geleistet haben.«

Und da er sah, daß ihm der König nichts mehr sagen wollte oder nichts mehr zu sagen wagte, entfernte er sich sorgenvoll und fing seine Promenade wieder an.

»Ja!« sprach er, seinen Monolog fortsetzend, »aber Olympia, das ist die Angebetete von Mailly; wenn ich gegen diese Festung marschiere, so ist das Geschütz von Mailly da. Was ist zu tun? Einen Herold an Mailly abschicken, um Ihm den Krieg zu erklären? Welchen besseren Herold könnte ich wählen, als mich selbst!

»Da der König verliebt ist, – wahrhaft verliebt, daran lässt sich nicht zweifeln, – so bestimmen wir Mailly zu diesem Opfer. Vorwärts!«

Er schaute empor und begegnete dem Blicke von Richelieu, der auch lauerte.

»Gut, der Herzog vermutet etwas,« dachte, er; »ist schlau wie ein Teufel; wenn er es mir an Schnelligkeit zuvor täte!«

Er näherte sich ebenfalls dem jungen König.

Ludwig wartete mit Interesse. Ohne Zweifel glaubte er, Pecquigny werde mit ihm von Olympia sprechen.

Der König täuschte sich.

»Sire,« sagte Pecquigny, »die Befehlt Eurer Majestät für heute Nacht?«

»Die Befehle? Welche Befehle?«

»Die Befehle für die Wache, Sire.«

»Schicken Sie meine Chevaulegers weg und behalten Sie nur die Schweizer.«

Das war die Gewohnheit des Königs In Rambouillet, Pecquigny wusste es wohl.

»Ah! die Schweizer,«,« sagte er; »Eure Majestät behält die Schweizer?«

»Warum diese Frage?«

»Sire, ich bin ein wenig leidend.«

»Sie?«

»Ja, Sire.«

»In der Tat, Sie sind rot.«

Pecquigny verbeugte sich.

»Einen Augenblick, Herzog; sollten Sie nicht die Pocken haben?«

Und der König, der vor den Pocken zitierte, fing damit an, daß er einen Schritt zurückwich.

»Nein, Sire, ich habe sie gehabt,« antwortete Pecquigny.

Der König näherte sich ihm.

.Und Sie sagen also?«

»Ich sage, Sire, wenn Eure Majestät die Haustruppen nicht behalten hätte, so würde ich Eure Majestät inständig gebeten haben, mir Urlaub zu geben und sich mit dem Lieutenant der Schweizer für heute Nacht zu begnügen.«

»Sehr wohl, Herzog, gehen Sie.«

Pecquigny verbeugte sich.

»Pflegen Sie sich, Herzog,« rief ihm der König zu, »ich wünsche, daß Sie nicht krank werden.«

»Oh! Der König ist zu gut,« sagte Pecquigny strahlend. Und er lief zu seinen Leuten, warf sich in seinen Wagen und befahl, nach Paris zu fahren.

Der König folgte ihm mit den Augen bis an die Thür, wie man einer Hoffnung folgt.

Dann, als Pecquigny verschwunden war, ging er wieder im Salon auf und ab.

Es Herrschte außen eine große Kälte; diese Kälte drückte aus die Scheiben tausend Millionen von silbernen Zeichnungen geformt vom Frost, der sie in leuchtenden Linien perlte.

Frau von Toulouse, als gute Wirtin, verlor den König nicht aus dem Gesicht; sie sah die Verlegenheit und die Langweile des jungen Fürsten und ging auf ihn zu.

»Sire,« sagte sie, »ich habe eine Idee.«

»Ah! Wahrhaftig, Gräfin?« rief der König; »es muss eine gute Idee sein, da sie von Ihnen kommt.«

»Ich halte sie für eine solche. Hören Sie, Sire.«

»Ich höre mit allen meinen Ohren.«

»Nehmen Sie zuerst meine Hand.«

»Oh! sehr gern.«

»Und trachten wir darnach, daß man uns nicht hört.«

»Oh! Gräfin, wie gut fängt Ihre Idee an.«

»Es ist ein Geheimnis.«

»Ein Geheimnis mit Ihnen! oh! so lange es Ihnen beliebt. Was wollen Sie mir sagen?«

»Etwas, was ich Ihnen schon gesagt habe, Sire.«

»Sie vermöchten sich nicht zu oft zu wiederholen, besonders für mich, der ich Sie nicht zu oft zu hören vermöchte.«

»Sire, Sie langweilen sich.«

»Ach! Gräfin,« sagte der König Frau von Toulouse anschauend, wie sechzig Jahre später Cherubin die Frau von Almavia anschauen musste, »an wem ist die Schuld?«

Ein Blick des Vorwurfs, ein beinahe schmerzlicher Blick, ein Blick, der von den Augen von Ludwig XIV. ausgegangen la Valliére in die Verdammnis geführt hätte.

Fron von Toulouse beschränkte sich aus ein Lächeln. Sie kannte seit langer Zeit diese Blicke.

»Seine Gäste belustigen ist eine Pflicht,« sagte sie heiter; »seinen König belustigen ist eine Ehre?'

»Wohl denn!' sprach Ludwig XV. »ich überlasse mich Ihnen; haben Sie die Güte, belustigen Sie mich.«

»Zu diesem Ende müssen Sie tun, was ich Ihnen sagen werde.«

»Blindlings.«

»Nun! so gehen Sie zu Bette.«

Der König schaute sie an.

»Was sehen Sie Belustigendes hierin, Gräfin?« fragte Ludwig XV.

»Hernach wird Jedermann wegfahren oder Ihnen nachahmen, und wir kommen sodann in einer kleinen, gut gewühlten Anzahl zu Ihnen und suchen Sie dort zu unterhalten.«

Der König drückte ihr ganz freudig die Hand.

»Einen Augenblick Geduld,« sagte sie; »wir haben noch nicht Alles beendigt.«

»Was bleibt uns denn noch zu machen?«

»Die Liste der Glücklichen, die nicht schlafen werden.«

»Oh! Gräfin, wie ließe sich hier vor aller Welt eine Liste machen?«

»Ja, man würde uns erraten. Der König hat Recht.«

»Was ist dann zu tun?«

»Oh! eine andere Idee. . .« Wir spazieren mitten unter den Gruppen umher, Eure Majestät führt mich bei der Hand.«

»Immer, Gräfin, immer.«

»Ich werde Eure Majestät bei allen denjenigen zurückhalten, von denen ich glaube, sie seien belustigend, und willigt Eure Majestät ein, daß diese bleiben, so wird sie mir nur sagen: Ja.«

»Gut, sehr gut, fangen wir an.«

»Fangen wir an.«

»Aber, Gräfin, Sie werden nie genug Gedächtnis haben.«

»Kein Gedächtnis, ich, Sire!« erwiderte boshaft Frau von Toulouse. »Man sieht wohl, daß es Eurer Majestät selbst daran gebricht.«

Der König drückte ihr zärtlich die Hand.

»Und dann,« fügte sie bei, um das Gespräch sogleich abzulenken, »ich wäre sehr unglücklich, Sire, wenn ich nicht genug Gedächtnis hätte, um sieben bis acht Namen zu behalten.«

»Nicht mehr?« rief der König.

»Ei! Sire, nehmen Sie sich Acht, wenn Sie mehr Menschen einladen, werden wir uns nicht belustigen.«

»Sie haben Immer Recht, Gräfin.«

Und wie ein ungeduldiges Kind zog er Frau von Toulouse in die Gruppen fort.

Die erste Person, der sie begegneten, war Fräulein von Charolais.

Die Prinzessin lachte auf das Herzlichste, denn sie war eine große Lacherin. Das Lachen machte ihre schönen Weißen Schultern springen und entblößte ihre Zähne, welche noch weißer durch den Kontrast ihrer wie die aus dem Meere hervortretende Koralle roten, feuchten Lippen.

Frau von Toulouse schaute lächelnd den König an und sagte:

»Wenn diese Person nicht belustigend ist, so ist sie doch wenigstens sehr belustigt.«

»Ja,« erwiderte der König. »Eingeschrieben also.«

Sie gingen weiter und trafen Herrn von Toulouse. Die Gräfin hielt den König gerade ihrem Gemahl gegenüber zurück.

Doch der König gab keine Sylbe von sich.

Die Gräfin blieb beharrlich.

»Gut,« sagte Ludwig XV.; »Sie mussten mich nicht wählen heißen, da Sie wählen. Nein, sehen Sie, Gräfin,« fuhr er fort, »wir haben das schlecht eingerichtet. Die Leute, die ich wähle, werden Ihnen nicht gefallen; die, welche Sie wählen, werden nicht genug nach meinem Geschmack sein. Besser wäre es. . .«,

»Sprechen Sie, Sire. . .«

»Besser wäre es, wir ließen den Zufall entscheiden.«

»Wir können aber doch nicht über diese Gunst das Los ziehen; zu viele Leute würden sich gegen das Geschick empören.«

»Sie haben eine Idee gehabt, Gräfin; nun ist die Reihe an mir, auch eine zu haben.«

»Oh! ich bezweifle nicht, daß die Idee des Königs mehr wert ist, als die meinige.«

»Mag sie gut oder schlecht sein, ich will sie Ihnen geben. Sie präsentieren mir die Männer und die Frauen, die wir Beide wählen werden; ich richte eine Frage an sie, und je nach ihrer Antwort sollen sie zurückgewiesen oder zugelassen sein.«

»Sehr gut, Sire.«

»Kommen wir also überein. Ich werde mich jeder Person nähern, sie anschauen und zu ihr sagen: Soll es sein?«

»Das ist nicht gefährdend.«

»Sie werden sehen, Gräfin, wie viele Leute nein antworten!. . Sie werden sehen!«

»Was muss man antworten, um zugelassen zu werden?«

 

»Ja.«

»Nehmen Sie sich in Acht, Sire, Sie setzen sich sehr aus. Niemand wird es wagen. Eurer Majestät nein zu antworten.«

»Sie glauben?«

»Ich bin dessen sicher.«

»Wohl, Sie sollen sehen; ich habe ein Mittel.«

»Ah! Sire, Ich bitte, erklären Sie mir dieses Mittel.«

»An diejenigen, welche ich will nein sagen lassen, werde ich die Frage mit einer unfreundlichen Miene richten.«

»Gut.«

»Zu denjenigen, welche ich gern möchte ja antworten machen, werde ich soll es sein mit einer kleinen auffordernden Miene sagen, die sie festnehmen wird. Die Gleichgültigen endlich . . .«

»Sire, ich muss sogleich bemerken, daß es für Eure Majestät sein wird, als ob es gar keine solche hier gäbe. Ich werde Eure Majestät nicht von den Gleichgültigen zurückhalten.«

Ludwig XV. lächelte.

»Vor Allem,« sagte die Gräfin, »zwei Teile ohne das Los, einen für mich.«

«Von Herzen gern zugestanden.«

»Und den andern . . .«

»Und den andern?«

»Für Herrn von Toulouse.«

»Unterzeichnet Ludwig, Gräfin.«

»Doch das arme Fräulein von Charolais, das schon gewonnen hatte?«

»Das Los, Gräfin, das Los!«

»Wohl an!«

Und der König und die Gräfin wandten sich gegen Fräulein von Charolais.

LVIII.
Die magnetischen Ströme

Die Prinzessin plauderte mit ihrer Mutter und dem Herrn Herzog von Bourbon und lachte fortwährend.

Der König blieb vor ihr stehen: das war das zweite Mal seit zehn Minuten.

Sie schaute den König mit einer fragenden Miene an.

»Soll es sein?« fragte sie der König mit einer seltsam geheimnisvollen Miene.

»Nein,« antwortete die zum Widerspruchs geneigte Prinzessin.

Der König fing an grausam zu lachen; die Gräfin selbst konnte sich des Lachens nicht erwehren.

»Ei! was widerfährt mir denn?« fragte erstaunt die Prinzessin; »ist das eine Wette?«

»Stille!« erwiderte der König, indem er einen Finger aus seine Lippen legte.

Und er ging weiter und ließ die Prinzessin ganz neugierig gemacht zurück.

»Habe ich wenigstens gewonnen?« rief Fräulein von Charolais, die dem König, der schon fern war, nachlief.

»Je nachdem!« antwortete er.

Die Prinzessin blieb stehen; man hatte sich gegen sie umgewandt; sie erzählte Ihr Abenteuer der ganzen Versammlung. In einem Augenblick war Jeder auf dem Laufenden, und Jeder glaubte, indem er die Zeichen des Königs sah, Fräulein von Charolais habe eine Wette gewonnen.

Und da Fräulein von Charolais die Schwester des Ministers und mächtig war, so wähnte Jeder Wunder zu tun, wenn er ein Beispiel an ihr nahm und Nein aus das Soll es sein des Königs antwortete.

Der König schlug ein Gelächter auf, und alle Welt lachte. Er riss die Gräfin in seinem Laufe und in seiner Heiterkeit mit sich fort. Da diese Wut der Nein ansteckend von einem Platze zum andern fortwirkte, so boten sich nur noch Negationen als Antwort für Seine Majestät.

Der König kam zu Richelieu.

Dieser, ein höchst durchtriebener Höfling, begriff, daß etwas hierunter steckte; er entfloh auf Scherz vor dem König und der Gräfin und verbarg sich hinter dem Lehnstuhl, in dem Frau von Mailly saß.

Einmal im Laufe, verfolgte ihn Ludwig XV.; doch er war genötigt, vor Frau von Mailly anzuhalten, welche, als sich der König näherte, aufgestanden war.

Die Hand von Frau von Toulouse hielt Ludwig XV. vor der Gräfin zurück.

Die erste Bewegung des Königs war eine Art von Erstaunen oder vielmehr von Bestürzung.

Er hatte sich, ohne es zu wissen, mitten in die Strom der Elektrizität geworfen, welche sich den ganzen Abend, diesen schwarzen Augen, der Hauptschönheit von Frau von Mailly, entfließend, gegen ihn zusammengezogen.

Er wollte: »Soll es sein?« mit Härte sagen, denn die Empfindung, die ihn Frau von Mailly gegenüber ergriff, war keine angenehme.

Es liegt ein Leiden in Allem dem, was zu lebhaft ist, und wäre es ein Vergnügen.

Aber bezaubert, aber bezähmt durch diese aus dem Gesicht der Gräfin hervorspringende Flamme, milderte er unwillkürlich seine Gebärde und seine Stimme. Sein Blick wurde von glühend schüchtern; seine Stimme nahm einen zarten, beinahe flehenden Ausdruck an.

»Soll es sein?« fragte der König mit dem Ton, mit dem er gefragt hätte:

»Lieben Sie mich?«

Betroffen von der Woge der Sympathie, welche aus der ganzen Person des Königs hervor geströmt war, erbleichte die Gräfin von Mailly, drückte ihre Hand aus ihr Herz und erwiderte:

»Ja.«

Und es schien ihr, als hätte sie geantwortet:

»Lieben Sie mich?«

Alles dies dauerte weniger lang, als der Blitz.

Nach Frau von Mailly blieb der Herzog von Richelieu allein noch, ohne vom König gefragt worden zu sein.

Geschützt, aber nicht verborgen hinter dem Lehnstuhl, erhob er sich. Er hatte aus dem so zarten Ausdruck dieser zwei Stimmen Alles entnommen.

»Ja,« sagte er zum König, ehe ihn Ludwig XV. fragte. »Ja, Sire, ja, ja, ja!«

Der Höfling hatte begriffen, daß er, um sich zu empfehlen, nicht anders sagen durfte, als Frau von Mailly gesagt hatte.

»Gräfin,« sprach der König, während er Frau von Toulouse an ihren Platz zurückführte: »Sie sehen, daß wir durch eine äußerst ärgerliche Wirkung des Zufalls von hundert Personen auf fünf beschränkt sind, von denen drei nicht einmal zu wählen gehabt haben. Ich frage Sie, was können wir zu fünf Personen tun? Nichts.«

»Zu fünf können wir in den vier Ecken oder blinde Kuh spielen.«

»Ei!« versetzte der König, »bei letzterem Spiel wäre man sicher, sich nie zu irren: man würde sich zu genau kennen.«

»Sie verzichten also, Sire?«

»Bei meiner Treue . . .«

Der König wollte ja sagen, als er plötzlich, indem er sich umdrehte, als wäre er durch eine unsichtbare Kette rückwärts gezogen worden, auf sich geheftet den hartnäckigen, unermüdlichen Blick von Frau von Mailly gewahrte.

»Bei meiner Treue! nein, ich verzichte nicht; das Unvorhergesehene ist das Unterhaltendste aus der Welt.«

»Gut; nur wird man Herrn von Richelieu und Frau von Mailly sehr belustigend zu sein empfehlen müssen; sonst läuft Eure Majestät Gefahr, sich in ihren Gemächern noch mehr zu langweilen, als bei der Oper.«

»Mich langweilen! mich langweilen!« wiederholte er: »Nun! ich glaube nicht, daß ich mich langweilen werde.«

Und er schaute immer auf die Seite, wohin ihn der bezaubernde Blick zog. Dann, nach einem Augenblick, fügte er bei:

»Unterrichten Sie Herrn von Toulouse, Gräfin; unterrichten Sie auch diese Dame; ich . . . ich will ein Wort zu Herrn von Richelieu sagen.«

Richelieu verließ den König eben so wenig mit dem Blick, als ihn Frau von Mailly verließ; er lief auf die erste Gebärde des Königs herbei.

»Ich habe gewonnen, nicht wahr, Sire?« sagte er.

»Bei meiner Treue, ja,« antwortete der König.

»Darf ich den König fragen, in welchem Spiele?« fügte Richelieu sich verbeugend bei.

»Herzog, wir belustigen uns nachher ohne Zeugen.«

»Wo dies, Sire?«

»Bei mir. Kratzen Sie an meiner Thür, wenn Alle schlafen gegangen sind.«

Richelieu wäre beinahe vor Freude errötet.

Frau von Mailly aber erbleichte und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, als ihr Frau von Toulouse diese gute Kunde eröffnete.

»Ich glaube,« sagte Richelieu, indem er wie die Anderen Abschied nahm, doch ohne, wie die Andern, durch diesen vorgeblichen Rückzug hintergangen zu sein, »ich glaube, diese Unterhaltung wird die Lösung meines Problems sehr beschleunigen.«

Und statt zu seiner Karosse zu gehen, hockte er sich in ein kleines Kabinett, wo die Gräfin von Toulouse schon Frau von Mailly verborgen hatte.

Richelieu hatte in seinem Leben kein Wort mit Fräulein von Nesle gesprochen, und er hatte diese Dame nur während des Abends ausgezeichnet, dessen Hauptabenteuer wir skizziert haben.

»Wenn ich wahrhaft Richelieu wäre,« sagte er zu sich selbst, »so würde diese Frau für mich schon morgen beim König verlangen. . .

Dann sich unterbrechend:«

»Ich Dummkopf, der ich bin! es ist schon zu spät, mich in die Reihe der Bewerber zu stellen, und ich habe nur noch ein Mittel.«

Und er näherte sich sogleich Frau von Mailly und sprach ohne alle Umschweife zu ihr:

»Madame, nie vielleicht werde ich mehr die Gelegenheit haben, Ihnen zu sagen, was Sie zu Ihrem Schmerze hören sollen.«

»Und was denn, Herr Herzog,« fragte die Gräfin mit einer gewissen Bangigkeit.

»Madame, seit zwei Stunde schaue ich Sie an.«

»Nun! mein Herr?«

»Nun! seit einer Stunde. . .«

Richelieu wollte sagen: »liebe ich Sie.«

Ein Blitz erleuchtete seinen Geist.

Er fasste sich rasch und sprach:

»Seit einer Stunde bemerke ich, daß Sie verliebt sind.«

»Ich!« rief die Gräfin.

»Rasend, Madame.«

»Mein Gott! und in wen denn?« rief die Gräfin, die ihre Beklommenheit unter einem Gelächter zu verbergen suchte.

»Das ist ein Glück, welches ich Ihnen überlassen will, wenn Sie es ihm selbst sagen werden.«

Halb niedergeschmettert, halb wütend, war Frau von Mailly im Begriff, eine Erklärung vom Herzog zu fordern, als plötzlich die Gräfin von Toulouse, die mit ihrem Gemahl zurückkam, verkündigte, der König verlange seine Gesellschaft zu sehen. Frau von Mailly war also genötigt, in ihrer Bangigkeit zu bleiben.

Alles war im Schlosse erloschen. Die Karossen führten nach Paris diejenigen von den Gästen, welche keine bezeichnete Wohnung im Palaste hatten. Die Bevorzugten wohnten schon in ihren Zimmern, Man hörte nur noch unter den Hallen und in der eisigen Lust der Höfe das Geräusch der Diener, welche die Thüren schlossen, und die Schweizer, welche mit abgemessenem Schritt unter den Vestibüls und bei den Freitreppen marschierten.

Frau von Toulouse zeigte ihren Gästen den Weg; eine Geheimtreppe führte die vier Genossen Seiner Majestät in die Flur ihrer Wohnung.

Eine tiefe Stille fing an im Schlosse zu herrschen. Nur im Hintergrunde der Höfe heulten einige Hunde, in die Ställe eingeschlossen, auf das Geschrei der im Walde hinter den Fährten verlorenen Hunde antwortend. Nach dem Geheule das kräftige Atmen der durch den Frost mit dem Schnupfen behafteten Pferde, der Lärmen der aus das Pflaster fallenden Flinten, ein kalter Wind, der die Äste der Bäume durchschnitt und sie an einander stieß, – das war Alles, was man hörte.

In diesem Augenblick krachten auf den Teppichen die kleinen Füße der Gräfin von Toulouse und von Frau von Mailly, welche der König, ganz freudig über das mutwillige Unternehmen, an der Thür seines Salon empfing.

Der Herr Graf von Toulouse und der Herzog von Richelieu folgten den zwei Frauen.

Der König zeigte ihnen lachend, daß er zwei Geiger und einen Imbiss hatte kommen lassen; der Imbiss wartete in Schüsseln von Vermeil, bedeckt mit prächtiger damaszierter holländischer Leinwand.

Der König ließ sogleich die vier Auserwählten eintreten und befahl, alle Thüren zu schließen, welcher Befehl aus der Stelle vollzogen wurde.

»Und nun, da wir hier sind, um uns zu belustigen,« sagte der König, »belustigen wir uns.«

LIX.
Blinde Kuh

Von den fünf so durch die Laune des Zufalls versammelten Personen begriff nur eine einzige den Wert der Gräfin.

Der Herr Herzog von Richelieu sollte in vertrautester Nähe des Königs einer Szene beiwohnen, aus der sein, gegen ein geheimes Ziel gespannter, Geist in der Tat nützliche Folgen zu ziehen wissen würde.

Der Graf und die Gräfin von Toulouse ertrugen ungeduldig die Laune des Königs, die sie für eine heimliche Vergnügenspartie mit einer unbeachteten Person, von gewöhnlichem, unbekanntem Adel, ohne ein großes Relief bei Hofe, verband.«

Ganz erstaunt, ganz erschrocken, der doppelten Marter ihres Innern und der Offenbarungen, die ihr dieses Innere so eben gemacht, preisgegeben, noch angegriffen von ihrem Bruche mit ihrem Gatten, sah sich Frau von Mailly in eine andere Luft und in einen anderen Boden versetzt, wie eine ihrem Vaterlande entrissene Pflanze, die sich zwischen dem Leben und dem Tode findet.

Der König wusste nichts, wenn nicht, daß er die Etiquette des Schlafengehens vermeiden, ein paar Stunden Kurzweile treiben und eine Menge Leute ärgern sollte, die am andern Tag das bizarre Abenteuer erfahren würden.

Richelieu bemerkte wohl, daß Ludwig XV. bei der Ankunft der Damen artig die Hand der Frau Gräfin von Toulouse nahm und der trostlosen Frau von Mailly beinahe keine Aufmerksamkeit schenkte.

An der Seite Seiner Majestät stand gerade und ungezwungen ein kräftiger Mann, von einer offenen und in ihrer Alltäglichkeit seinen Gesichtsbildung. Er war in grünen Sammet gekleidet und hielt, als Hervorragung und zugleich als Bescheidenheit, die Mitte zwischen den sehr erhabenen Leuten und den demütigsten Dienern des Hofes.

 

Das war der Leibkammerdiener des Königs von Frankreich, es war Bachelier, wie ihn Ludwig XV. nannte; es war Herr von Bachelier, wie man ihn bei Hofe nannte; Bachelier, ein einflussreicher Mann im Parlament, der sich aber wenig um die äußere Politik bekümmerte. Bachelier, der glückliche Sterbliche, der den König vom Aufstehen bis zum Schlafengehen einschließlich unter seinem Einfluss hielt und das von Allen so beneidete Vorrecht genoss, welches er nicht hätte abtreten wollen und nicht abgetreten hätte, das Vorrecht, im königlichen Zimmer zu schlafen.

Während der Graf von Toulose mit dem König plauderte, während sich die zwei Frauen mit einander unterhielten, unterhielt sich Richelieu, immer gewandt, mit diesem allmächtigen Minister, mit diesem Minister des Alcoven, der nie den ersten Schritt gegen Jemand tat, gegen den Alles hinstrebte, vor dem sich Alles verbeugte.

»Wir haben also eine Vergnügungspartie?« sagte der Herzog mit einem anmutigen Lächeln zu dem Diener, welcher den Erben des großen Kardinals mit einem Lächeln, das eben so stolz als freundlich, begrüßte.

»Es scheint, Herr Herzog, wir werden die Nacht damit zubringen. Desto schlimmer für den König! denn ohne Zweifel wird Seine Majestät morgen krank sein.«

»Wahrhaftig! Seine Majestät hat also keine kräftige Gesundheit, Herr Bachelier?«

»Im Gegenteil, Herr Herzog; doch der König wird übermäßig aufgeregt sein; Seine Majestät wird schlecht und mit unangenehmen Empfindungen oder mit Erinnerungen schlafen, und unser morgiger Tag wird die Nachwehen davon haben.«

Bachelier sagte – unser Tag, – denn Bachelier hielt, mit Recht, den Tag Seiner Majestät für den seinigen.

Richelieu lächelte. Er kannte Bachelier.

»Sie glauben also, mein lieber Bachelier, Seine Majestät werde Erinnerungen bewahren?«

»Sicherlich.«

»Die Frau Gräfin von Toulouse beschäftigt also den König immer noch?«

»Oh! nein, das ist vorbei,« erwiderte Bachelier.

»Es wäre also Frau von Mailly?« fuhr Richelieu lebhaft fort.

»Noch nicht, Herr Herzog. Doch es ist schwer zu denken, daß dies nicht geschehen soll.«

»Und warum, wenn ich bitten darf?«

»Schauen Sie doch, betrachten Sie diese Frau . . . Aber verzeihen Sie, Herr Herzog, ich berühre Sie hoffentlich in keiner Hinsicht?«

»In keiner Hinsicht, mein lieber Bachelier. Herr von Mailly gehört weder zu meinen Freunden, noch zu meinen Verwandten, Sie können also offen reden. Ich fordere Sie sogar dazu auf, denn es handelt sich um unsere gemeinschaftlichen Interessen.«

Herr Bachelier fühlte sich äußerst geschmeichelt durch diese Phrase des Herzogs, der sich so mit dem ersten Kammerdiener Seiner Majestät verband.

»Schauen Sie doch diese Frau an, Herr Herzog! sehen Sie die Hände, den Hals, die Haare, die Augen: wie schön dies Alles ist! Und die schöne Race in dieser Biegung der Taille! und die reizenden Zähne!«

»Sie ist ein wenig mager,« sagte Richelieu.

»Zu viel Leidenschaft, Herr Herzog, zu viel Leidenschaft, und Sie können mir glauben. Ich kannte diese Frau beinahe nicht, Monseigneur, doch ich habe sie diesen ganzen Abend angeschaut.«

»Der König schaut aber die Frauen nicht an,«

»Er schaut sie inwendig an,« erwiderte Bachelier.

»Er ist schüchtern.«

»Ja, nie wird Seine Majestät nur ein Liebeswort zu Einer sagen.«

»Wer wird dann anfangen oder machen, daß er anfängt? Die Ehrfurcht wird Alle abhalten, dieses Wort zuerst zu sagen.«

»Das sind Augen, die nicht lange brauchen würden, um sich auszudrücken,« erwiderte Bachelier lächelnd; »diese Augen würden wohl sprechen und sich gewiß verständlich machen.«

Hiernach seufzte Bachelier.

»Bachelier,« fragte der Herzog, »wann werde ich Ihnen ein Wort unter vier Augen sagen können?«

Der Kammerdiener schaute den Herzog an.

Weder der Eine, noch der Andere suchte in diesem Augenblick seinen Gedanken zu verbergen. Sie verstanden sich.

»Wann Sie wollen, Monseigneur.«

»Wann sind Sie frei?«

»Der König kehrt morgen nach Paris zurück.«

»Im Wagen?«

»Ja, Herr Herzog.«

»Und Sie?«

»Ich, zu Pferde mit dem Gefolge.«

»Ich werde auch zu Pferde sein. Bleiben wir beiseit; wir werden plaudern.«

»Herr Herzog, zu Ihren Befehlen.«

»Bachelier?« rief der König.

Der König befahl ihm, einen Spieltisch zu öffnen. Doch nach einiger Zeit dünkte das Spiel eine alberne Belustigung diesen Personen, die es alle Tage öffentlich trieben. Man fing an, diesmal mit mehr Heiterkeit, zu Nacht zu speisen.

Die Gäste fanden ein Wohlgefallen an dem Scherz, das Geräusch zu verhüten, darüber zu wachen, daß die Flaschen nicht knallten, und das Geflüster ihrer Stimmen in den Klagen des Windes, der in den Tiefen des Parks stöhnte, verloren gehen zu lassen.

Als das Mahl beendigt war, schlug der Herzog von Richelieu, der die Regierung bei dieser Lustbarkeit in seiner Eigenschaft als erfahrener Mann übernommen hatte, die lärmenden Spiele vor. Man war des Stillschweigens müde und begann daher eine Partie blinde Kuh, ein den Überraschungen und Tollheiten günstiges Spiel.

In dem weiten Gemache, das der König bewohnte, wurde der Blinde mitten unter die Lacher geschleudert. Der Graf von Toulouse hatte zuerst die schlimme Chance zu erfahren.

Das Schicksal hatte entschieden; der Herr Großadmiral war nicht glücklich gewesen.

Der König belebte sich. Er ergötzte sich an dm kleinen Schreien der Frauen, an diesen so anmutigen kleinen Schreien, welche mehr die Aufregung als die Furcht bezeichnen. Er ergötzte sich besonders an den kleinen Warnungen, die der verschmitzte Bachelier jede Minute gab:

»Sire, man wird vom Schlosse aus hören.«

Endlich fing und erriet der Herr Graf von Toulouse den König, der sich fangen ließ.

Das war ein interessantes Schauspiel.

Herr von Richelieu, der vollkommen die Lächerlichkeit fühlte, die es bei ihm hätte, wenn er sich vom König sangen und erraten ließe, vermied Ihn mit der ängstlichsten Aufmerksamkeit.

Dagegen kämpfte in ihm die Furcht, seinen Fürsten zu lange leiden zu lassen.

Die beim Spiele interessierten Damen liefen und durchkreuzten sich, und suchten Schutz hinter den Lehnstühlen und Tischen.

Das Ohr aus der Lauer, die Arme ausgestreckt, wenig aufmerksam auf das traditionelle Casse-Cou, 19 lief der König den wohlriechenden Spuren nach, folgte er dem seidigen Rauschen der Kleider und dem leichten Tone der Atlaßpantoffeln.

Ein freudiger Schrei benachrichtigte ihn, ein anderer lenkte ihn ab; der Lärmen eines Meuble, an das man gestoßen, trieb ihn in einer Richtung fort, ein Klatschen in die Hände zog ihn nach einer andern Seite.

Seine Majestät ging besonders den Frauen nach, deren hastige Schritte, lautes Atmen und zarte Gelenke, welche fortwährend beim Auftreten krachten, er hörte.

Klein, rund, jedoch leicht, hüpfte die Gräfin von Toulouse von Wall zu Wall; ihre Brust keuchte unter den Sammetknoten ihres Leibes.

Größer, von feineren Formen, schlank und hoch gewachsen wie Diana, streckte Frau von Mailly ihre schönen Arme aus, indem sie vor Freude ihre abwechselnd in ein Schmachten versunkenen oder von Flammen beladenen Augen funkeln ließ.

Der König lies Frau von Toulouse nach; die Gräfin von Mailly, welche bemerkte, Frau von Toulouse sei nahe daran, erreicht zu werden, glaubte, sie hätte Zeit, den Salon hinter dem König zu durchschreiten.

Aber mitten in ihrem Laufe wurde sie vom König gehört; sie wurde durch das Rauschen ihres von Silberlahn durchzogenen Kleides verraten. Der König drehte sich auf seinen hohen Absätzen um, stürzte gegen sie und brauchte nur die Arme auszustrecken, um die ganz zuckende schöne Gräfin in dieselben, wie in eine Falle, einzuschließen.

Der König schrie:

«Das ist nicht die Frau Gräfin von Toulouse!«

Dieser Schrei entschlüpfte ihm.

Statt zu rufen: »Das ist nicht die Frau Gräfin von Toulouse!« hätte Ludwig XV. allerdings rufen können: »Das ist die Frau Gräfin von Mailly!« Doch er hatte es nicht gewagt, sich auf eine so förmliche Art auszudrücken.

Für die arme Frau, welche die schüchterne Zurückhaltung des Königs nicht begriff, hatte dieser Ruf so viel Bedeutung gehabt, daß er ihr einen großen Seufzer, beinahe einen Schrei, beinahe Tränen entlockte, und daß sie, wie fortgerissen durch eine instinctartige Bewegung, antwortete:

»Ach! nein, Sire, es ist nicht die Frau Gräfin von Toulouse.«

Ludwig liebte den Geist, er begriff ihn, er hatte selbst.

Er fühlte das ganze Gewicht des Schlages, den er versetzt hatte: seine Hände ergriffen die Hände der Frau Gräfin von Mailly, die er kalt und zitternd fand.

Es war ein Blitz des Verständnisses zwischen diesen zwei Naturen.

Richelieu beobachtete Alles.

»Das ist ein Schimpf, auf dem die Frau Gräfin von Mailly, wenn sie will, einen sehr großen Vorteil ziehen wird,« sagte der Herzog zu sich selbst.

Und er täuschte sich hierin nicht.

Frau von Mailly löste die Binde von den Augen des Königs und legte sie, ganz geschwängert von jugendlichen Dünsten, um ihre eiskalte Stirne. Alles Blut von Frau von Mailly war nach ihrem Herzen zurückgeflossen.

19Beim Colin-maillard, Blinde-Kuh-Spiel, wird Casse-Cou (Halsbreche) bei den Franzosen von den Mitspielenden gerufen, um denjenigen. welcher die Binde um die Augen hat. darauf aufmerksam zu machen, daß er sich einer Stelle nähert, wo er sich verletzen könnte.
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